Kälte, die Seele zieht sich zurück. Der Nebel lenkt ihren Blick nach Innen. Seele, da lokalisieren wir unsere Empfindungen, das Gespür, die Ahnungen und Ängste. Wir spüren unser Ich, erst dann denken wir. Mein Ich fühlt den Körper mit und macht ihn so zum Leib.
Die Seele ist dem Geistigen näher als der Körper. Sogar soll der Verstand den Körper regieren. Um das Regierungshandeln des Verstandes auf solide Füße zu stellen, betreiben wir Wissenschaft. Mit dem Effekt, dass die Wissenschaft uns zeigt, dass die Emotionen entscheiden. Werden wir dann doch von unseren Gefühlen gesteuert? Hans Goller geht diesem Rätsel nach und zeigt, dass gerade Therapiekonzepte die Emotion ernst nehmen.
In der Gesichtsmimik zeigen sich Gefühle. Diese Annahme ist nicht falsch, dennoch ist eine solche Aussage zu unterkomplex. Die Wahrnehmungsgewohnheiten bestimmen oder beeinflussen die Ordnungsregeln, mit denen eine spezifische Beziehung zwischen dem Beobachteten und den Gefühlen gesucht wird. So führt zum Beispiel die Zunahme der Digitalisierung zu einer Verunsicherung über die Richtigkeit einer Zuordnung. Auf der einen Seite wird befürchtet, dass eine Information gefälscht sein könnte und anderseits wird die Wahrnehmung von Gefühlsausdrücken auf Authentizität fokussiert. Der Unübersichtlichkeit steht die Sehnsucht entgegen, das wahre Gefühl im Gesichtsausdruck erkennen zu können.
Seine Lieder stehen im Gotteslob, dem Gesangbuch, das die Katholiken von den Protestanten abgeschaut haben. Till Sailer bringt dem Leser in "Die große Last" die Auseinandersetzungen und die gelebte Religiosität Paul Gerhardts näher, aus denen heraus die Liedtexte wie "Ich steh' an deiner Krippen hier" oder "Oh Haupt voll Blut und Wunden" erwachsen sind. Obwohl heute von allen gesungen, stand er in strikter Abgrenzung von der durch Calvin geprägten Reformierten. Auch hier ein Bezug zur Gegenwart, wo es um das Zusammenrücken von Lutheranern und Reformierten geht.
Meine „digitale Seele“ lebt auch nach meinem Tod weiter. Das hat eine andere Qualität als eine Postkarte von meiner verstorbenen Oma. Der Teil von mir, der mich überlebt, gehört Google, auch nach meinem Tod.
Totensonntag - wir erinnern uns der Toten, weil etwas von ihnen geblieben ist. Die Friedhöfe zeigen, wie unterschiedlich die Generationen mit dem Tod umgegangen sind. Wir wissen nicht wissen, was unser Ich im Sterben erlebt, mitbekommt, erleidet, Daher macht der Totenmonat uns unsicher und bringt uns unserer Seele näher.
In Deutschland gilt die Bestattungspflicht. Jeder Mensch wird in diesem Land auf einem Friedhof seinen letzten Platz finden. Weil dieser Ort ein so elementares Faktum ist, kann angenommen werden, dass sich gerade hier Grundlinien und Entwicklungstendenzen der Gesellschaft zeigen. Der Besuch von Friedhöfen ist wie ein Gang durch die Kulturgeschichte und deutet für das heutige Lebensgefühl eine Polarität des Schlichten an, die im Gegensatz zum Bewusstsein einer enormen Komplexität des menschlichen Denkens und Fühlens steht.
Die Gegensätzlichkeit von Leben und Tod scheint auf den ersten Blick eindeutig und klar zu sein. Bei genauerer Betrachtung erweist sich diese scheinbare Eindeutigkeit als eine hochkomplexe Angelegenheit. Die Enthaltsamkeit von Bedeutungszuschreibungen bei der Betrachtung von Phänomenen erreicht auf diesem Feld die wohl höchste Hürde. Der Begriff der Seele erweist sich dabei als ein nur sehr beschränkt brauchbarer Begriff.
Wir wissen, dass unser Körper ein Verfallsdatum in sich trägt. Bleibt mir dieses Wissen, wenn ich sterbe? Dann würde ich selbst nicht sterben, sondern nur mein Körper. Sollen wir mit einem Fortbestand unseres 'Ich' rechnen und damit unserer Seele? Im Folgenden werden Überlegungen zu dem Überleben der Seele nach dem Tod aus Hans Gollers "Das Rätsel Seele" angerissen.
Im November spüren wir unsere Seele besonders und denken an die Seelen der Verstorbenen. Unsere Seele ist viel weniger greifbar als unser Körper. Wir leben aber ständig mit ihr, weil wir ständig unser Ich spüren. Einen Überblick über die Seelenkunde gibt Hans Goller in "Das Rätsel Seele". Warum bleibt trotz Wissenschaft die Seele ein „Rätsel“?
Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“ Ich führe keine Koalitionsverhandlungen, schließe aber jeden Tag viele Kompromisse. Für mich ist jeden Tag Perestroika - Umbau des Lebens. Aufmerksam gemacht haben mich Schüler in Montabaur.
Absichtslos durch die Straßen gehen, um Neues zu entdecken, sich anregen zu lassen. Das Herumstreunen wäre dann flanieren. Der Flaneur macht die Stadt erst zur Stadt