Eine ungewöhnliche Hitze hat uns der Juni beschert. Schwül, warm und sehr anstrengend für den Kreislauf. Für meinen Garten purer Stress. Wenn ich die Pflanzen in meinem Garten anschaue, dann müsste ich ständig gießen. Doch nicht alle sind gleichermaßen anfällig für die Trockenheit.
Der Himmel ist bedeckt, einige dunkle Wolken hängen am Himmel, die sich bald abregnen werden. Der Garten freut sich, denn mit Wasser und Wärme kann jetzt alles gut wachsen. Mein Blick auf mein Kartoffelfeld lässt mich jeden Tag staunen. Es ist so unbegreiflich, wie sich diese Pflanzen erholt haben. Was ist passiert?
„Das kann ich später noch machen.“ Es gibt Eulen und Lerchen, solche Menschen, die in den Morgenstunden auf dem Hoch ihrer Kreativität und Leistungsfähigkeit sind und solche, die eher Richtung spätem Nachmittag und Abend anfangen, die Wichtigen Dinge zu tun. Das hat mit Hormonen zu tun. Wer beständig gegen diesen persönlichen Rhythmus angeht, kommt auf Dauer nicht zu einem ausgewogenen Verhältnis von erfolgreicher Arbeit und tatsächlicher Entspannung. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Doch im Digitalismus kann jeder zu jeder Zeit alles tun.
Die Unterscheidung zwischen echt und nicht echt scheint im Digitalismus zunehmend unwichtiger zu werden. Die Leitfrage lautet vielmehr: Was kommt gut an, womit erreichen wir die Leute? Das ist die Logik der Digital-Monopolisten.
Jedes Jahr an Karfreitag, während das Evangelium vorgelesen wird, kommt bei mir dieselbe diffuse Hoffnung auf: Diesmal muss Jesus nicht sterben. Jemand hat Mitleid mit ihm, oder noch besser: Alle sehen ein, dass es Unrecht und falsch ist, ihn zu töten – und Jesus überlebt.
Das 21. Jahrhunderts ist gekennzeichnet durch das Ende der großen Entwürfe. Traditionen, die einst getragen haben, verblühten im vorherigen Jahrhundert. Religion und Aufklärung spielen heute keine große Rolle mehr. Stattdessen orientiert man sich an sich selbst. Eine Zeitgeistbetrachtung.
In Zeiten, in denen Websites, Social Media, Apps u.v.m. um die knappe Aufmerksamkeit der Leser/innen „buhlen“, wird es für Anbieter von Nachrichten immer schwerer, überhaupt noch Gehör zu finden. Eine mögliche Antwort darauf ist der Conversational Journalism – Journalismus als Gespräch.
Facebook und Google fressen Energie, ohne dass wir das merken. Ablenkung und Zerstreuung gab es auch schon vor dem Internet. Doch die Digitalmonopolisten Google und Facebook richten ein regelrechtes Chaos im Zeitmanagement und im Leben vieler Menschen an. Sie sind Energiekiller und brennen Menschen aus.
In Dave Eggers Roman „Circle“ geht es um die Schaffung einer neuen Welt ohne Sünde, ohne Verbrechen und ohne Makel. Dafür muss nur die Privatsphäre abgeschafft und stattdessen eine Totalüberwachung installiert werden, die alles „transparent“ macht.
Die Frage „Roboter versus Mensch“ ist nicht neu und verursacht seit der Industriellen Revolution schnell Abwehrhaltungen. Es wird befürchtet, dass die Maschinen die Überhand gewinnen und den Menschen verdrängen könnten. Auch in den Redaktionen. Gleichzeitig eröffnet der „Automated Journalism“ aber Chancen, bessere und fehlerfreiere Beiträge zu erstellen, die Redakteure von Routinearbeiten zu entlasten und damit mehr Zeit für die eigentliche journalistische Aufgabe zu geben: Investigativ zu recherchieren und kreativ zu schreiben.
Terroranschläge in Paris, sexuelle Übergriffe in Köln, europäische Bürger als IS-Kämpfer in Syrien. Terror und religiöse Gewalt sind im säkularisierten Europa angekommen, nicht nur gedanklich. Die islamistischen Attentäter sagen: Wir tun das im Namen unseres Gottes, unserer Religion. In Europa versteht man nur Bahnhof. Was soll das heißen – im Namen Gottes? Die säkularisierten Europäer haben verlernt, religiös zu denken. Dabei würde es sich lohnen, auf Gewalt religiös zu reagieren.
„Etsi Deus non daretur“ – auch wenn es Gott nicht gäbe. Welche Aussagen über Mensch und Welt sind auch dann wahr, wenn man annimmt, dass es keinen Gott gibt? In der heute bis in den letzten Winkel aufgeklärten und naturwissenschaftlich erklärten Welt bräuchte man eigentlich diese Frage nicht zu stellen.Oder erklärt die Wissenschaft, die keine Wunder als Erklärung von Natur gelten lässt, eben nur die Natur und nicht den ganzen Menschen als „Ort der Religion“ in dieser Welt?