Foto: hinsehen.net J.M.

Gärtnern bewirkt auch Frust

Dieses Jahr sind es die Schnecken, nicht mehr die Wühlmäuse. Ich habe inzwischen mindestens 5 verschiedene Sorten von dieser Spezies in meinen Beeten entdeckt.

Schneckenplage

Ich pflanze immer schon 1/3 mehr an, als ich selbst ernten möchte, weil ich mit Schwund rechnen muss. In den letzten Jahren waren es oft die Wühlmäuse, die sich ihren Mittagstisch mit den Wurzeln von Zucchini, Sellerie oder Kohlrabi verfeinert haben. In diesem Jahr sind die Schnecken auf Wanderschaft. Der heiße, aber gleichzeitig sehr nasse Sommer hat zu einer Schneckenvermehrung geführt. Ich habe schwarze und ganz kleine weiße Schnecken, die besonders an die junge Saat gehen. Sie haben mir die ganze Spinatpflänzchen in einer Nacht weggefressen. Rote große Nacktschnecken, gestreifte Weinbergschnecken, die sich in diesem Jahr besonders stark vermehrten, gehen auf die Zucchini, den Lauch und den Weißkohl los. Jeden Tag, wenn ich durch die Beete gehe, sammle ich immer wieder Schnecken ein. Die Tigerschnecke, auch Tigerschlegel genannt, bewohnt meinen Garten ebenso. Sie ist eine nützliche Schnecke, die sich von den roten Nacktschnecken und deren Eiern ernährt. Sie ist schwarz gestreift, sieht allerding nicht besonders hübsch aus.

Die Ernte ist angefressen

Der Sellerie ist gut gewachsenen, hat auch schöne Knollen ausgebildet, aber er ist zum Teil hohl, weil sich die Schnecken dort gemütlich eingerichtet haben. Auch bei der Roten Beete und den Auberginen sind sie nicht zimperlich. Sie brechen in die Früchte wie die Knolle einfach ein. In dem gedeckten Tisch scheint es schön warm, geschützt und feucht zu sein. Genial! Ich gönne ihnen ja ein bisschen von meinem Gemüse, aber ich werde ärgerlich, wenn sie mir alles wegfressen, gerade die jungen Triebe schmecken ihnen besonders. Dann muss ich handeln. Ich bin dabei nicht zimperlich und mache kurzen Prozess oder stelle Bierschalen auf, wo sie im Rausch ertrinken. Alkoholfreies Bier, das habe ich festgestellt, nützt gar nicht. Da gehen sie nicht dran. Es sind schon Feinschmecker, die sich da in meinem Biotop tummeln.

Tomaten werden krank

Auch die Tomaten sind in diesem Jahr nicht so gut gewachsen. Die Feuchtigkeit hat sie schnell mit der Pilzerkrankung Phytophthora erwischt. Jetzt, im September, kommen sie nochmal ganz gesund, aber ich weiß nicht, ob sie noch rot werden. Mal sehen.

Frust überwinden

Bei allem Frust, der sich ab und an einstellt, liebe ich meinen Garten. Ich fühle mich dort zu Hause, verbunden mit allem, was da wächst. Auch die Schnecken haben meine Sympathien, wenn sie mir nicht alles zerfressen. Viele lass ich auch leben, sie dürfen im Wald nebenan weitermachen. Interessanterweise gehen sie mir dieses Jahr nicht an die Kürbisse, von denen sich fünf große Butternuts ausgebildet haben. 

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Kategorie: Analysiert

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