Ich bestimme mit Entscheidungen die Richtung meines Lebens
Mit Entscheidungen steuere ich mein Lebensschiff. Ich bestimme mit ihnen die Richtung, die ich in meinem Leben einschlagen will. Ich stelle damit den Kompass ein. Die Entscheidungen entspringen meiner Freiheit. Sie zielen darauf, dass ich das verwirkliche, was ich frei will. Solange die Freiheit im Vagen bleibt, ist sie nur eine gedachte aber keine wirkliche Freiheit. Erst meine Entschiedenheit, zu welchem Ziel ich aufbrechen will, gibt mir die Kraft, mit meinem Schiff loszufahren. Die Entscheidungen, die ich für mein Leben treffe, leiten sich von meinen Wertvorstellungen ab. Sie machen meine Entscheidungen tragfähig und nachhaltig.
Entscheidungen liegen Werte zu Grunde
Jeder von uns hat bestimmte Vorstellungen, was ihm im Leben wichtig ist. Meine Entscheidungen helfen mir, das, was mir im Leben wichtig ist, auch umzusetzen. Denn nur wenn meine Werte, wenn das, was mir im Leben als wertvoll erscheint, meine Entscheidungen leiten, erlebe ich die Festlegung als Freiheit. Ich habe die Entscheidung getroffen. Ich habe sie gut durchdacht. Es ist meine Entscheidung – nicht die eines anderen.
Beispiel: Ich bin kurz vor dem Abitur, schaffe die letzte Klasse nicht und soll sie wiederholen. In mir lehnt sich alles auf, weil ich in der Wiederholung keinen Sinn erkenne. Ich will gar nicht in einen Beruf, der die theoretischen Fähigkeiten ausbildet. Ich will Erzieherin werden, spüre in mir eine Kraft, mit der ich mich gegen alle äußeren Bedenken und elterlichen Zwänge durchsetze. In der gewählten Ausbildung kann ich meine Begabungen entwickeln und ich weiß, wofür ich lerne. Die Ausbildung greift auf, was ich schon als Jugendleiterin von Kindergruppen erproben konnte. Die Kraft zur Entscheidung wuchs mir nicht zuletzt dadurch zu, dass ich in diesem Beruf das verwirklichen würde, was mich schon in der Jugendarbeit fasziniert hatte.
Wenn ich nicht selbst entscheide, entscheiden andere über mich
Wenn ich die Entscheidungen, die ich treffen muss, auf die lange Bank schiebe, indem ich abwarte, entscheiden irgendwann andere über mich oder der Lauf der Dinge regelt dann mein Leben. Damit nehme ich aber die Verantwortung, die ich für mein Leben habe und meine Freiheit nicht wahr. Ich delegiere innerlich die Entscheidung an andere. Ich gebe meine Freiheit aus der Hand.
Was entschieden, ist blockiert nicht mehr
Im Fluss meines Lebens entstehen immer wieder neue Situationen, die Entscheidungen verlangen. Für diese bin ich erst offen und frei, wenn ich entschieden habe, was in früheren Situationen zu entscheiden war.
Wenn neue Entscheidungen anstehen, sollten meine Gedanken nicht an Unentschiedenem festkleben, das ich noch mit mir herumtrage. Bin ich jedoch entschieden, kann ich meine Energie in die Umsetzung stecken. Hadere ich oder ziehe ich die Entscheidung hinaus, hängt die Unentschiedenheit wie eine schwere Wolke über mir. Sie blockiert meine Kraft, ins Tun zu kommen. Das fängt schon früh an. Welche Ausbildung soll ich machen, welches Studium soll ich beginnen, in welcher Firma soll ich mich bewerben, will ich heiraten und Kinder kriegen? In welchem Land möchte ich Urlaub machen, welches Auto passt zu meinen ökologischen und ästhetischen Vorstellungen? Möchte ich in eine Mietswohnung ziehen oder mich über Jahre mit einer Eigentumswohnung verschulden? Viele große und kleine Entscheidungen stehen im Leben an. Packe ich sie nicht an, blockieren sie meine Gedanken über Tage, Nächte, Wochen, manchmal Jahre. Unentschiedenheit macht mich unfrei, weil sie mich auf der Stelle treten lässt. Es geht nicht voran. Sie hält mich davon ab, mein einzigartiges Leben ernst zu nehmen und zu gestalten. Es ist kostbare Lebenszeit, die ich vergeude.
Erst wenn es innerlich entschieden ist, wird es auch gemacht
Entscheidungen, die ich getroffen habe, setzen mich frei, weil ich erst voll handlungsfähig geworden bin. Jetzt kenne ich die nächsten Schritte und die weiteren Entscheidungen, die damit verbunden sind. Ich spüre auch eine große innere Kraft, die viele meiner Talente freisetzt. Bin ich unentschieden, erreiche ich nicht meine volle Leistungsfähigkeit.
Meine mangelnde Entschiedenheit kann daran liegen, dass ich nur etwas gewählt habe, weil es andere auch machen oder andere es von mir wollen. Wenn das Studium meinen Begabungen nicht entspricht oder der Ausbildungsplatz für mich zu wenig Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet, dann sollte ich meine Entscheidung überprüfen. Ich muss mir gründlicher darüber im Klaren werden, was ich mit meinem Leben verwirklichen will. Nicht etwas studieren oder lernen, nur weil es andere auch machen oder weil es mir geraten wurde, ohne dass ich davon überzeugt war. Sowohl bei der Auswahl des Studiums wie bei einer Ausbildung sollte ich anspruchsvoll sein, denn es geht darum, was ich mit meinem Leben machen will, machen kann. Eine gute Entscheidung erkenne ich daran, dass Begabungen zum Tragen kommen, die vorher nicht abgerufen wurden. Da werde ich plötzlich ein guter Schüler oder Lehrling, spüre Motivation für das, was ich tue. Manchmal wachse ich vielleicht sogar über mich hinaus.
Entschiedenheit macht mich unabhängiger
Viele Menschen wollen Einfluss nehmen auf das, was ich lernen soll, mich dort einsetzen, wo sie mich brauchen. Manchmal steckt darin eine Chance, aber es kann auch sein, dass ich von meinem Roten Faden, von dem, was ich will, getrennt werde. Je weniger ich selbst entschieden bin, desto mehr fühlen sich andere aufgefordert, in mein Leben einzugreifen. Ich brauche die Entschiedenheit, die mich stark macht, um auch Gegenwind auszuhalten. Das Gefühl, für etwas einzutreten, das mir wichtig ist, macht mich frei und unabhängiger von äußeren Einflüssen.
Entscheidungen tragen durch die Krise, durch Konflikte
Ich kann nicht davon ausgehen, dass mich meine Entscheidungen vor Krisen oder Konflikten in meinem Leben schützen. Sie gehören dazu. Vermutlich müssen sie sogar sein, damit ich mich weiter entwickle. Beobachten kann ich aber, dass meine getroffenen Entscheidungen notwendig sind, damit ich in Krisen die Orientierung nicht verliere. Wenn die Konflikte so bedrohlich werden, dass ich an ihnen fast zerbrechen könnte, brauche ich Wertvorstellungen, auf die ich mich stützen kann. Sie sind in meinen Entscheidungen verortet. So unwahrscheinlich es klingt: Je herausfordernder der Konflikt, desto entschiedener macht er mich. Diese Stärke kommt nicht aus dem starren Festhalten an der Entscheidung, sondern aus den Werten, für die ich mich entschieden habe.
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