Damals habe ich mich gefragt: Was mache ich mit einer solchen Diagnose? Die Therapie heißt „warten und beobachten“.
Der Krebs ist in meinem Kopf, er begleitet mich jeden Tag. Wie kann ich mich ihm gegenüber verhalten, dass er nicht mein ganzes Leben bestimmt? Mich in meinem Tun lähmt.
Mir hat der Gedanke, dass der Krebs ein eigenständiger Organismus ist, der ums Überleben kämpft, wenn ich ihn ausrotten will geholfen ihm einen Platz in meinem Körper einzuräumen. Ich habe ihn als Untermieter angenommen. Ich lasse ihn in Ruhe und hoffe, dass auch er mir noch viele Jahre Ruhe gönnt.
Ein Baum hat mich in meiner Einstellung bestätigt. Ein alter großer Akazienbaum wurde gefällt. Er war „zu viel“, hat die Sicht versperrt den ganzen Garten dominiert. Ein Störfaktor. Deshalb wurde er gefällt.
Einige Wochen später hat sich ein ganzes Akazienwäldchen breit gemacht, fast nicht zu bändigen. junge Akazien sprießen aus dem Boden. Sie zeigen den Überlebenswillen des gefällten Baumes. Es mutet fast an, als würde sich der alte Baum mit dieser Überlebenskraft rächen. Er multipliziert sich, ähnlich wie manche Krebstumore, die manchmal nach der Ausrottung aggressiver zurückkehren.
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