Foto: Reinhold Stecher, Tyroliaverlag

Adventszeit

In der Zeit der langen Nächte bleiben uns nur acht Stunden, in denen wir mit dem Tageslicht auskommen müssen. Zwei Drittel der Zeit umfängt uns Dunkelheit. Was löst sie in uns aus? Was braucht unser innerer Mensch?

Licht für mein Inneres

In den dunklen Tagen legt sich manchmal Schwermut wie ein Schatten auf meine Seele. Die kleinen wie die großen Sorgen überfallen mich, machen mir auch Angst. Ich spüre, wie abhängig ich vom Licht und den wärmenden Sonnenstrahlen bin. Ich zünde am frühen Abend Kerzen an, die mir ein heimeliges Gefühl vermitteln, „muggle“ mich in eine Decke, höre Musik oder lese. Später schalte ich die elektrische Beleuchtung ein, die meine Räume erhellt. Ist es dieses Licht, diese Atmosphäre, die meine Schatten verdrängen können? Braucht es nicht ein Licht, das sich aus einer ganz anderen, nicht versiegenden Quelle speist? Ein Licht, das sich in mir, in meiner Seele ausbreitet, mich von innen her wärmt und auch anhält? Wenn ich spüre, dass jemand an mich denkt, ich mich mit anderen verbunden fühlen kann, ein Lächeln von mir zum Geschenk für den anderen wird, ein Anruf mich ermutigt oder ich andere aufmuntern kann, dann spüre ich, wie sich etwas Warmes in mir ausbreitet. Es wird hell um mich herum. Kommt das Licht, das ich zum Überleben brauche, nicht eigentlich aus unserem Innern, aus meiner Seele, aus der Zuwendung, dem liebevollen Umgang mit mir selbst und anderen? Die Kontaktbeschränkungen in Coronazeiten machen es nicht leicht, diesem Licht zu folgen, Nahrung für andere zu sein und selbst satt zu werden. Der Advent mit seiner Dynamik hin auf das Licht in der Krippe kann mir ein wenig über die Durststrecke helfen. Der Tyrolia-Verlag hat Texte von Reinhold Stecher, die in der Tiefe berühren, mit Aquarellen des Autors verbunden. Das Büchlein leuchtet tatsächlich den Advent aus.

Lichtworte – Gedanken zu Advent und Weihnacht von Reinhold Stecher

Können Worte Licht sein? Ja, sie können ermutigen, beruhigen, zum Nachdenken anregen, Hoffnung vermitteln, Perspektiven eröffnen. Wer sich in die Texte und Bilder der „Lichtworte“ vertieft, findet etwas davon. Sie führen in tiefere Gedankenwelten, eröffnen mit den weit auslegbaren Meditationen neue Horizonte, lassen viele Blickwinkel für eigene Gedanken offen. Sie regen an, die Adventszeit als Geschenk zu verstehen, als geschenkte Zeit, die das Dunkel ausleuchtet und sogar das Warten belohnt. „Das Dunkel ist immer auch im Licht“. Seine Gedanken, die in kurzen Textabschnitten gefasst sind, gehen mit seinen stimmungsvollen Aquarellen, in denen Licht und Schatten das Besondere gezielt ausleuchten, eine Symbiose ein. Bild und Text ergänzen und unterstützen sich, so dass der Leser, die Leserin in eine spirituelle Gedankenlandschaft eintauchen können. Das spült auch eigene Gedanken aus der Seele ans Licht. Die Hinführung zu Weihnachten ist unaufdringlich, gleichzeitig nutzt er das Bild des Rahmens, in den die Leser*innen ihr Weihnachten mit den guten Bräuchen und dem tieferen Sinn dieses Festes gedanklich eintragen können. Da verbindet sich der Sinn von Weihnachten mit dem Licht, dem eigenen wie dem Licht der Welt. Die Augen Erwachsener können wieder leuchten, wenn an Weihnachten die Gesichter der Kinder strahlen. Weihnachten kann uns verzaubern, wenn wir genau hinschauen und tiefer in das Geheimnis unserer Herkunft blicken. Zuversicht und Hoffnung strahlen aus den Texten.

Das Büchlein ist als kleines Geschenk für die Adventszeit willkommen. Es ist sorgfältig gestaltet und mutet durch die Aquarelle, sowie die farbigen Seiten wie ein kleines Kunstwerk an.

Lichtworte von Reinhold Stecher, erhältlich beim Tyrolia-Verlag, 2020, 48 Seiten, 18 farb. Abb., ISBN 978-3-7022-3890-2

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Kategorie: Gelesen

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