Schwarzrheindorf - in der Romanik konnte man das Innerste sehr gut ausdrücken, Foto: hinsehen.net, E.B.

Wo kommt mein Lebensauftrag her?

Wer kennt nicht das Hochgefühl, wenn uns bei einer Aufgabe das Herz aufgeht. Das geschieht meist bei den Aufgaben, für die wir uns aus dem Herzen heraus entscheiden, denn in ihnen können wir unsere Talente einsetzen. Deshalb wählen wir einen Beruf, der unsere Begabungen und Talente abgreift uns mit Kopf und Herz in Anspruch nimmt. Das wird dann unser Lebensauftrag.

Wenn ich aus Leidenschaft Arzt werde, dann kann ich mit hoher Aufmerksamkeit meine Energien für schwierige Krankheitsbilder einsetzen. Als Lehrerin fühle ich mich am richtigen Platz, wenn es mir gelingt, die Kinder fürs Lernen zu gewinnen. Wenn der Kunde mit dem Schrank zufrieden ist, den der Schreiner gezimmert hat, fühlt dieser sich in seiner Kompetenz bestätigt. Das Kriterium warum ich diesen Beruf wähle, ist nicht das Geld, das ich als Verdienst erwarten kann, sondern das hohe Maß an Interesse, mit dem ich mich engagieren kann. Wenn ich finde, was mir liegt, um darin meine Talente und Begabungen zu  verwirklichen, bin ich auf meinem Berufungsweg. Wenn ich meinen Lebensauftrag gefunden habe, stimmt das Wort „Berufung“, denn ich bin einem Ruf gefolgt. 

Der Ruf kommt aus meinem Inneren

Ich bin zwar das Kind meiner Eltern, jedoch die besondere Lebensaufgabe, meine Berufung die ich im Leben verwirklichen kann, kommt meist nicht von ihnen. Die Gene, die sie mir vererbt haben, unterstützen meinen Charakter, aber sie machen nicht alleine meine Talente und damit meine Berufung aus. Der Ruf kommt von tief innen. Da muss es etwas Größeres geben, das meine Talente in dieser Welt will, weil sie nämlich etwas Besonders sind. So wie ich einen einzigartigen Daumenabdruck, eine ganz individuelle DNA und eine Iris habe, die es höchst wahrscheinlich nicht noch einmal auf dieser Welt gibt, sind in mir ganz tief innen auch besondere Gaben und Talente versteckt, mit denen ich diese Welt bereichern soll. Ich muss sie wie eine Schatztruhe ausgraben. Bei dieser Suche hilft mir meine innere Stimme. Sie führt mich zu meiner Lebensaufgabe. Oft entdecken wir schon im Jugendalter unsere besonderen Gaben, mit denen wir für andere etwas erreichen können. Sie sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift, aber ich erkenne bereits Ansätze und entwickle Vorstellungen, was aus mir werden könnte. Wie folge ich der inneren Stimme, die mich zu meiner Lebensaufgabe führt?

Die innere Stimme kann nur ich hören

Sie meldet sich in besonderer Weise. Sie drückt sich in unserer Freude an etwas aus. Bei allem, was wir tun, schwingen ja auch unsere Gefühle mit. Es sind nicht nur die Talente, sondern auch das Gespür dafür, ob die Aufgabe zu mir passt, ob ich mich in dieser Tätigkeit weiter entwickeln kann.
Die Stimme, die mich ruft, kann nur ich wahrnehmen, weil sie sich als Ruf an mich und nicht an jemand anderen richtet. Sie ist für andere nicht hörbar, ich kann sie aber als sehr fordernd erleben. Wenn ich meiner Berufung folge, werde ich immer mehr zur Person. Dieser Ruf der aus meinem Innern kommt, muss von jemand ausgehen, der mich persönlich meint, der mein Leben will, der mit meinen Talenten und Gaben die Welt gestellt hat. Es kann auch nichts Zufälliges sein, weil Zufall mir zustößt und daher mich nicht persönlich meinen kann. Es muss etwas sein, was mich wahrnimmt und zugleich größer ist, damit es nicht von anderen Menschen abhängig gemacht werden kann. Denn die Menschen, auch meine Eltern, versuchen mich meistens in ihre Richtung zu lenken. Die Menschen haben versucht, diesem anderen ein Gesicht zu geben. Viele nennen es Schicksal. Aber sind wir Klötzchen in einem Würfelspiel? Müssen wir nicht davon ausgehen, dass eine wohlwollende Macht mit unseren Gaben und Talenten eine Welt aufbauen will? Diese Macht muss eigentlich im höheren Sinn als der Mensch personal sein.

Je mehr ich diesem Ruf nachgehe desto sicherer wird mein Gespür dafür, ob die Stimme mich tatsächlich in meine Berufung ruft. Denn es gibt auch Stimmen die mich in eine ganz andere Richtung locken. Dazu folgt ein nächster Beitrag

Link
Wofür bin ich auf der Welt



Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang