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Wie mein Beten die Dreifaltigkeit entdeckt hat

Als ich vor Kurzem gefragt wurde, wie ich mir die Dreifaltigkeit Gottes vorstelle, war mir meine Vorstellung noch nicht so klar. Heute kann ich es besser sehen. Mein Zugang zu Gott geht über den Geist, der mich spüren lässt, was um mich herum passiert. Er ist meine Verbindungsbahn zu dem Erhabenen und gleichzeitig auch der Vermittler zu Jesus. Zu Jesus habe ich ein Bild, Gott bleibt für mich unsichtbar, allerdings zeigt mir der Geist den göttlichen Funken in allem was lebt.

Wenn ich bete, richte ich mich an etwas Höheres. Ich bin dann mit einer Kraft konfrontiert, die ich nicht sehen, jedoch spüren kann. Eine geistige Bewegung in mir sucht ein Gegenüber. An wen wende ich mich da eigentlich? Zu wem oder mit wem bete ich da? Diese Fragen haben mich angespornt, intensiver meinen inneren Bewegungen nachzuspüren, um herauszufinden, woher die Impulse zum Beten bei mir kommen und wohin sich meine Aufmerksamkeit im Gebet richtet. Mit dieser Bewegung bete ich morgens nach dem Aufstehen oder wenn ich vor Freude und Glück einfach meinen Dank aussprechen will, wenn etwas gelungen oder Gutes geschehen ist, das ich selbst nicht hätte herstellen können. Auch wenn ich unglücklich, traurig oder hilflos bin, angespannt nach einer guten Lösung für ein Problem suche, richte ich mich nach dorthin aus, von wo ich diese Kraft spüre.

Der Geist, die Nabelschnur zum Vater

Wenn ich morgens aus meinem Fenster schaue, der Nebel durch das Rheintal zieht, an den Hügeln vorbeistreicht, am Himmel die Wolkenformationen dahingleiten, dann fühle ich mich mit allem tief verbunden. Ich spüre Gottes Geist in den Farben und Bildern, die sich vor meinen Augen ausbreiten. Ich spüre den Geist in der Kraft der Natur. Es ist dieser Geist, der an meiner Seele andockt, mich innerlich weitet, mir Anregungen schenkt. Er ist für mich Motor, denn er sensibilisiert mich für mein Beten. Er ist meine Stütze, mein Antrieb, meine Nabelschnur zu Gott. Dieser Geist ist für mich die Himmelsleiter, die mir den Zugang zum Vater ermöglicht, denn für mich ist es der Heilige Geist, der mich die Schönheit, die Zuwendung Gottes zu uns Menschen fühlen lässt. Er hält mir den Himmel offen, damit ich dort mit meinen Gebeten ankommen kann. Der Geist, den ich spüre, begleitet mich in vielen Situationen in denen ich die „Wunder“ dieser Welt im Kleinen wie im Großen wahrnehmen kann. Er ist es auch, der immer um mich herum da ist. Ich kann ihn in vielen Situationen, ob in der Natur oder unter Menschen spüren. Dieser Geist veranlasst mich zum Vater zu beten.

Der Vater, der Erhabene

Gott der Vater ist für mich derjenige, in dem alles aufgehoben ist. Er ist der Erhabene, der Allumfassende, dem ich mein Leben verdanke, der mir die Freiheit für mein Leben schenkt. Mit Gott dem Vater erlebe ich so etwas wie Rückenstärke. Er will mein Leben, meine Berufung, meine Verwirklichung in dieser Welt. Er unterstützt mich darin, dass ich die Energie habe, meine Person auszubilden, meine Eigenständigkeit zu entwickeln, meinen Beitrag für diese Welt zu leisten. Dabei muss er nicht viel tun, denn er ist einfach da. Mit den Worten „Jahwe, Ich bin der, der Da ist“ hat sich Moses im brennenden Dornbusch zu erkennen gegeben. Der Heilige Geist führt mich im Gebet zum Vater, in dem ich meist meinem Dank Ausdruck gebe. Ich danke für mein Leben, die Liebe, die ich erfahren kann, die Gemeinschaft die mich trägt, die Familie, die Freunde, die mir Halt geben. Ich danke für die Schönheit der Natur, dafür, dass er mein Leben stützt. Dabei ist der Geist meistens der Türöffner. Er lässt mich diese Dankbarkeit fühlen. Ich kann danken für die guten Erfahrungen, die plötzliche Wende zu einem neuen Blick, für den guten Ausgang eines Konfliktes, für das, was mir im Alltag gelungen ist, wenn sich etwas Schwieriges in Gutes verwandelt hat. Ich kann auch um Unterstützung bitten, wenn das Leben gerade mal wieder nicht so rund läuft. Ich bitte dann um seinen Beistand, dass ich durchhalte, Geduld finde, Klugheit mich leitet.

Jesus mein Bruder

Jesu ist für mich wie ein großer Bruder, an dem ich mich orientieren kann. Ich stehe in einer besonderen Beziehung zu ihm, kann mich an seinem Leben ausrichten, bekomme Anregungen, wie ich mein Leben so gestalten kann, dass ich mich nicht verliere, verirre, falsche Entscheidungen treffe. Jesus legt mir den Roten Faden für Entscheidungen aus. Seine Lebensweise zeigt mir Handlungsmöglichkeiten auf, die hilfreich sind. In seiner Person finde ich das, was mich in Freundschaft verbindet. Im Beten zu Jesus danke ich für die guten Anregungen, für sein Vorbild, seine Handlungen und weisen Worte.


Kategorie: Entdecken

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