Angefressene Sellerieknolle Foto: Mügge

von unten weggefressen

Ich komme in meinen Garten, schaue über die Beete auf denen ich seit Monaten auch neun Sellerieknollen groß ziehe. Ich bleibe abrupt stehen.- Das darf doch nicht wahr sein. Die Wühlmäuse haben die erste größere Knolle von unten her aufgefressen. Es liegt nur noch das Grün auf dem Beet.

Ich bin ziemlich wütend, weil ich weiß, dass das jetzt jeden Tag so weiter gehen wird - bis alle aufgefressen sind. Genau so ist es geschehen.

Jeden Tag liegt eine Sellerieknolle flach, das Grün ist noch zu gebrauchen aber die Knolle ist weg. Meine Hoffnung, dass sie mir wenigstens eine Knolle übrig lassen würden, wird enttäuscht. Wühlmäuse sind nicht sozial.

Geschickte Diebe

Was mache ich, damit sie mir nicht mein ganzes Gemüse nach und nach auffressen und ich nur für die Mäuse gearbeitet habe? Denn auch eine große Zucchinipflanze musste dran glauben.

Ihnen auf die Schliche zu kommen, ist nicht so einfach. Sie machen es ganz geschickt. Sie lassen sich nicht oberirdisch sehen, sondern greifen an den Wurzeln an. Sie fressen sich von unten bis zu den überirdischen Stängeln durch und ziehen dann alles was noch übrig ist, in das Loch hinein. Das ist ziemlich heimtückisch.

Töten oder leben lassen

Welche Wahl habe ich? Ich könnte sie vergiften. Da gibt es Köder, die sie sie von innen heraus verbluten lassen. Diese Vorstellung finde ich grausam, weil sie nicht nur die Mäuse töten, sondern die vergifteten Mäuse auch wieder in den Naturkreislauf zurückkehren -  mit dem Gift im Körper. Außerdem gibt es Katzen, Maulwürfe sowie andere Kleintiere, die mit den Wühlmäusen in Kontakt kommen. Ich habe lange hin und her überlegt, was ich tun will. Ich habe mich gegen das Töten entschieden. Wühlmäuse leben auf meinem Grund und Boden, waren vermutlich schon vor mir da, so dass ich eigentlich kein Recht habe, sie zu vernichten. Sie sind Geschöpfe Gottes wie andere auch und brauchen nur die richtigen Feinde oder einen eiskalten Winter, damit sie nicht Überhand nehmen. Da die letzten Winter so lau waren, konnten sie sich wahrscheinlich richtig gut vermehren. Mir sind sie aber lästig. Deshalb will  ich sie vertreiben. Neben meinem Garten ist ein großes Waldstück, wo sie sich austoben könnten. Ich könnte es mit Knoblauch oder Brennnesseljauche versuchen, denn sie mögen keine schlechten Gerüche. Also setze ich in einem großen Eimer Brennnesseln in Wasser an. Dieser Sud braucht jetzt eine Woche, dann kann ich diese stinkende Brühe in die Löcher gießen. Mal sehen ob es hilft. Außerdem hoffe ich auf einen strengen Winter.

 


Kategorie: Verstehen

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