Menschen am Mittwoch auf dem Petersplatz Foto: hinsehen.net

Rom – der Vatikan

Rom, das ist eine eigene Welt, diesseits des Tibers das der Römer, über den Tiber der Vatikan. Hier ein erster Bericht von der anderen Tiberseite.

Abflug von Köln/Bonn nach Rom Ciampino. Ich schlafe kurz nach dem Start ein, wache eine halbe Stunde vor der Landung auf. Rom liegt schon bald unter uns. Es ist meine erste Reise in diese grandiose Stadt, von der so viele begeistert sind. Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen zu dem kleinen Schwesternhaus an den Vatikanischen Museen, wo wir vier Tage wohnen werden, hinterlässt schon erste Eindrücke von einer großen bedeutenden Stadt. Wir fahren an mächtigen Gebäuden, großen Plätzen, antiken Bauten vorbei. Viele Backsteine sind verbaut, die trotz der gewaltigen Häuserfronten etwas Heimeliges haben. Im Häuschen der Piccole Suore von der Heiligen Familie  direkt gegenüber dem Eingang zu den Vatikanmuseen werden wir schon erwartet. Ich bin natürlich nicht nur zum Sightseeing in Rom, sondern auch, um ein bisschen zu arbeiten. Meine Kollegen treffe ich auf der Terrasse. Wir werden ein "Storytelling" - eine multimediale Geschichte zum Herunterscrollen erstellen. Unsere Geschichte ist der Mittwochmorgen auf dem Petersplatz, wo wir zur Papstaudienz Bilder, Videos und Texte zusammenstellen.

Michael tötet den Drachen

Aber heute kommen wir erst einmal in der Stadt an. Wir erzählen, von wo wir gerade kommen, sammeln das, was jeder zu der Story beitragen will, bevor wir uns dann auf den Weg in die Altstadt machen. Wir bummeln über den Petersplatz, der in den Abendstunden in ein besonderes Licht getaucht ist. An der mächtigen Engelsburg mache ich einige Fotos. Hier konnten die Päpste sich bei Gefahr in Sicherheit bringen. Der heilige Michael hoch oben wehrt mit seinem Schwert das Böse ab. Die Engel rechts und links auf der Ponte Sant'Angelo - der Engelsbrücke - beschützen die Menschen, die den Tiber überqueren. Mitten auf der Brücke landet ein weißer Kleks auf meinem T- Shirt. Es hat doch tatsächlich ein kleiner Dämon auf meine Brust geschissen. Da hätten die Engel doch eigentlich besser aufpassen können.

Ein nicht endender Strom von Touristen

Es tummeln sich noch viele Touristen auf den Straßen. Das richtige römische Flair kommt uns erst in den kleinen Gassen entgegen, als wir die Touri-Hauptstrecken verlassen. Den ersten Abend in dieser Stadt krönen wir mit italienischer Verdura, Gemüse-Antipasti, Ravioli, Spaghetti, dazu mit einem hervorragenden Hauswein.

Den Papst erleben

Frühes Aufstehen am nächsten Morgen, weil wir zur Papstaudienz wollen. Bereits drei Stunden vorher stehen die Leute schon in Schlangen vor den Kolonaden. Wir werden kontrolliert, die Taschen werden wie am Flughafen durchleuchtet. Unsere Eintrittskarten sichern uns einen Platz in den aufgestellten Stuhlreihen. Wir versuchen, möglichst weit nach vorn zu kommen, um dem späteren Ereignis nahe zu sein. Es sind Tausende auf den Beinen, um die Audienz nicht zu verpassen. Die ganze Welt ist hier versammelt. Junge, Alte, Jugendliche, Behinderte, Brautpaare und Bernhardiner-Hunde, die der Papst segnen soll. Und wir natürlich. Ein Ereignis mit einer genialen Inszenierung. Dazu haben wir einen eigenen Beitrag als digitale Story gebaut.

Morgens in Sankt Peter

Den Petersdom wollte ich morgens besuchen, wenn dort noch keine Besichtigungsgruppen durchgeführt werden. Ich mache mich früh um 7.00 zu Fuß auf den Weg. Menschen eilen über die großen Verkehrsstraßen. Die einen gehen zur Arbeit die anderen stehen schon Schlange vor dem Einlass zu den vatikanischen Museen. Es scheint ein schöner Tag zu werden, denn der Himmel ist wolkenlos.
Ich brauche nur 15 Minuten von meiner Unterkunft, um den beeindruckenden Bau zu erreichen. Eine andächtige Stimmung fängt mich ein. Die  Heiligenstatuen an den Pfeilern schauen auf mich herab. Sie haben gewaltige Dimensionen, der Fußboden mit seiner eher modernen Gestaltung wirkt freundlich. Es ist noch wenig los. In den Seitenaltären feiern einige Priester die Messe. Die meisten für sich ganz alleine. Alles ist überdimensional groß, trotzdem fühle ich mich hier wohl. Um diese Raumfülle, gleichzeitige Weite in mich aufzunehmen setze ich mich an einen Seitenalter. Ich meditiere, während der Priester am Alter betet. Mein Weg führt mich dann in einen Seitengang zur Sakristei. Hier hängt eine Tafel aller Päpste an der Wand. Unglaublich, dass das jetzt 2.000 Jahre durchgehalten wurde.

 

 


Kategorie: Gesehen

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang