Wir bringen Anlagen für Talente, Begabungen und Kompetenzen mit, die wir in der Gesellschaft in die wir hineingeboren werden, entwickeln und verwirklichen können und sollen. Denn jeder trägt zur Gestaltung der Gesellschaft bei. Die Wissenschaft, die Kunst, die Kultur, die Musik, die Religiosität ist von den Menschen der jeweiligen Zeit bestimmt. Auch wir gestalten mit unseren Talenten die Kultur, das Lebensgefühl wie auch die Entwicklungen unserer Epoche.
Lebensauftrag heißt Auftrag zu gestalten
Wenn wir unsere Lebensaufgaben ernst nehmen, verwirklichen wir sie nicht nur mit unserem Hobby, sondern in unserem Beruf, in der Familie, der Erziehung und auch, in Hobbys. Mit ihnen bilden wir auch unsere Person aus. Wir werden zu dem unverwechselbaren Menschen, zu dem, „der uns ausmacht“. Das ist keine narzisstische Selbstverwirklichung meines Selbst. Ich entwickle zwar die zu mir gehörendenTalente, aber die entfalten sich erst, wenn ich sie für andere einsetze. Damit wachse ich in bestimmte Umstände, Bedingungen, Herausforderungen hinein, aus denen sich mein Lebensauftrag herausschält. Dieser Lebensauftrag ist von außen an uns gestellt. Mit den Aufgaben, die wir zur Verwirklichung dieses Lebensauftrages erfüllen, gestalten wir nämlich nicht nur unser kleines Leben, sondern füllen damit auch die Inhalte, um die es in unserer Gesellschaft geht. Wir beteiligen uns mit unseren Talenten an der Entwicklung der Vielfalt. Wir sind nicht nur für unser kleines Glück verantwortlich, sondern auch für das Gelingen dieser Welt.
Menschen können mir meinen Lebensauftrag nicht ausreden
Dieser Anspruch wirft einen ganz neuen Blick auf meinen Lebensauftrag. Ich ermögliche nämlich nicht nur in mir eine höhere Lebenszufriedenheit, wenn ich meine Begabungen ausbilde und ins Spiel bringe, sondern habe Anteil an der Gesamtgestaltung der Gesellschaft. Ich habe Einfluss auf die Ausstrahlung, das Lebensgefühl, die Stimmung, die Kultur, die Religiosität, die Werteverwirklichung, die erst unser Dasein ermöglichen. Ich habe Einfluss auf die Ziele, die wir in unserer Gesellschaft anstreben, ich bestimme mit, wohin sich die Gesellschaft meiner Zeit entwickeln kann. Stellen wir uns der Lebensaufgabe, indem wir handeln, entdecken wir unsere Begabungen und Talente, die aber erst richtig geweckt werden, wenn ich den Ruf von außen wahrnehme. Wer oder was der oder das Rufende ist, für mich muss es etwas sein, das nicht auf der gleichen Stufe steht wie wir Menschen. Es muss etwas sein, was nicht mit uns in Konkurrenz geht, sondern uns die Verwirklichung unserer Berufung gönnt und sogar mehr - sie will. Es muss etwas sein, das größer ist als alles, was wir denken können, denn es lässt uns die Freiheit, selbst aktiv zu werden. Ich kann Meines, unabhängig davon wie begabt ich bin entfalten, umsetzen, verwirklichen. Ich muss es nur wollen.
Eine Beobachtung bei dem Sommerfest einer Schule für Körperbehinderten hat mir gezeigt, dass es möglich ist. Es war faszinierend, mit welchem Geschick die Rollstuhlfahrer gegen die Mannschaft eines Vereins Basketball spielten.
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