Versteckte Bierflasche Foto: hinsehen.net

Frauen stoßen auf den Stoizismus der Männer

Im Alltag, besonders wenn es um Arbeiten im Haushalt geht, stoßen die Erwartungen der Frauen auf Reaktionen der Männer. Irgendwie scheint Haushalt keine Domäne der Männer zu sein.

Wenn ich mich mit Frauen über das Leben in Partnerschaft und Familie austausche, dann fällt auf, dass wir so manche Situationen sehr ähnlich erleben. Da scheint es fast so als könnte man manches verallgemeinern. Männer scheinen etwas Stoisches an sich zu haben wenn es darum geht, bestimmten Erwartungen und Aufträgen der Frau nachzukommen.
Frauen dagegen können mit subtilen Mechanismen Männer unter Druck bringen. Verhaltensweisen, die schwer verständlich sind aber ihre Wirkung zeigen. Ich vermute sogar, dass es so manchem nicht bewusst ist, womit er oder sie dem anderen seelische Schwierigkeiten bereitet. 

Männer finden nichts oder hören nicht zu

Elke bittet ihren Partner Thomas, der sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Bier holt, den Senf mitzubringen. Er ruft noch „wo liegt der“? „Auf der linken Seite oben“ antwortet Elke. Thomas kommt mit der Flasche Bier zurück, aber ohne den Senf. Sie kennt das schon und fragt ärgerlich: „ hast du meine Bitte nicht gehört?“ „Doch, aber ich habe den Senf nicht gefunden“. Sie geht zum Kühlschrank und holt mit einem Griff den Senf aus dem Fach. Er lag natürlich nicht links oben sondern rechts unten. Nun könnte man sagen, ja das war auch eine falsche Information an ihn, aber jeder weiß, wie groß ein Kühlschrank ist und wie schnell man ihn überblicken kann.
Als Elke weiter genervt erzählt, dass er die Tube nicht finden konnte, weil sie ihm falsche Informationen gab, nicken plötzlich einige Köpfe der Frauen. Kennen wir auch, heißt das.  Was bedeutet das denn?
Ein Kühlschrank, selbst wenn er ziemlich voll ist, lässt sich doch im Nu überblicken. Da findet man auch den Senf, wenn er rechts unten und nicht links oben liegt. Wie kann es dann sein, dass er den Senf nicht findet? Männer sind nicht blind und auch nicht unbedingt schwerhörig. Da scheint etwas in ihnen vorzugehen, was für uns Frauen unverständlich bleibt.

Du könntest mich ruhig mal loben

Sie hat mit Georg verabredet, dass sie kocht und er ab- und aufräumt. Nach dem Essen geht er aber an seinen Computer, weil er dringend noch einige Maile wegschicken muss. Margit ist innerlich schon genervt. Sie hat es am liebsten, wenn alles nach dem Essen sofort weggespült oder in die Maschine eingeräumt wird. Das weiß Georg sehr gut, aber er muss erst noch an seinen PC.  Bei ihr kommt die Botschaft an:“Ich habe so viel zu tun, das hat jetzt Priorität, da kann der unwichtige Haushalt warten“. Sie erzählt das mit ziemlichem Ärger, so dass wir davon ausgehen können, dass so etwas öfter passiert. Als sie dann weiterredet wird der Ärger noch deutlicher. „Als er dann endlich die Küche fertig hat, sagt er doch tatsächlich: „Booh, war da viel wegzuräumen. Du könntest mich ruhig mal loben.“ Margit könnte aus der Haut fahren, nimmt sich aber zusammen. Wie kommt er dazu, sich ein besonderes Lob abholen zu wollen für etwas, was in seinem Verantwortungsbereich liegt. Als sie dann die Küche inspiziert, sieht sie auf dem Kühlschrank noch einen schmutzigen Teller stehen, den er nicht in die Spülmaschine eingeräumt hat. Da sitzen schon die Fruchtfliegen drauf und sie könnte platzen. Dann wischt sie noch die Spüle sauber, räumt ärgerlich den Teller in die Maschine und denkt „immer das Gleiche“. Irgendetwas bleibt immer liegen, das ich dann hinter ihm herräumen muss.
Ist das Unaufmerksamkeit, Nachlässigkeit, böser Wille? Das alles wollen wir den Männern ja gar nicht unterstellen. Aber diese Art des Umgangs mit Aufträgen, Vereinbarungen mit Arbeitsteilung scheint zwischen Frauen und Männern nach wie vor schwierig zu sein.

Auch Terminarbeiten fallen in die Verantwortung der Frauen

Das trifft ja nicht nur auf die Aufgaben im Haushalt zu. - Da könnte man es vielleicht noch verstehen, weil Männer Haushaltsaufgaben eigentlich nur der Frau zuliebe übernehmen. Sie sehen diese Aufgaben, wenn überhaupt, nur als ihre Beteiligung am Ganzen an, nicht als ihre Verantwortung. – Nein, auch bei anderen Gelegenheiten müssen wir x-mal nachhaken, bis der Antrag gestellt, die Steuer bearbeitet oder der Urlaub in trockenen Tüchern ist. Es ist deshalb auch so unerfreulich, weil wir Frauen dann immer die Ermahnerinnen, die Nörglerinnen sind.
Wenn es hart auf hart kommt, machen wir dann auch noch alles selber. Dann wissen wir dass es ordentlich gemacht ist. Aber das wollen wir eigentlich nicht. Denn dann ändert  sich nichts und der Haushalt bleibt weiter an uns hängen.
Allerdings kann man bei einigen Frauen der nächsten Generation etwas Bemerkenswertes beobachten. Da drehen sich manchmal die Rollen. Die Frau sitzt am PC und der Mann macht das Essen oder bügelt. Also es geht doch!


In einem nächsten Beitrag geht es um die subtilen Strategien der Frauen



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