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Aloe Vera – meine Hausgenossin

Sich mit Lebendigem umgeben, das geht einfach mit Pflanzen in der Wohnung. Mit etwas Pflege sorgen sie für weniger Staub und frischere Luft. Eine stille Mitbewohnerin, die auch noch der Haut gut tut, ist die Aloe Vera, sie wird Vera, die Wahre genannt. Was sagt sie über sich:

Meine Aloe Vera ist inzwischen 8 Jahre alt. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen, weil sie mich mit ihrer Fruchtbarkeit aber gleichzeitiger Genügsamkeit jeden Tag von Neuem erfreut. Wenn ich an ihr vorbei gehe spreche ich mit ihr, rede ihr gut zu, lobe sie für ihr schönes Wachstum, ihre vielen Kinder. Ihre Mutter ist ein Mitbringsel aus Spanien, wo schon Generationen gedeihen. Aber auch sie hat inzwischen hier in unserem Klima mehr als fünfzig „Kinder“ geboren, die sich auch schon wieder fortgepflanzt haben. Sie ist inzwischen bereits Großmutter möglicherweise sogar Urgroßmutter. Für mich ist sie eine Wunderpflanze.

Eine genügsame Schöne

Ihre langen lanzettartigen Blätter sind dick, mit einem durchsichtigen Gel gefüllt, das ihnen ein gesundes festes Aussehen verleiht. Sie ist ziemlich genügsam, braucht keine Düngung und wenig Wasser. Sie ist zufrieden, wenn sie einmal in der Woche sparsam gegossen wird. Sie verzeiht es, wenn ich sie mal vergesse, denn sie kann eher mit Trockenheit umgehen als mit zu viel Nässe. Für diejenigen, die mit Pflanzen in der eigenen Wohnung zum ersten Mal starten, ist sie ein Exemplar, das selten enttäuscht. Es sei denn, ich ertränke sie, dann faulen ihre Wurzeln. Sie liebt sonnige Fensterbänke und braucht mindestens 10-15 Grad als Umgebungstemperatur. Da sie aus südlichen Ländern stammt, ist sie nicht gegen Frost gewappnet. Deshalb kann ich sie zwar im Sommer auf dem Balkon oder im Garten der Wärme, dem Wind und Regen aussetzen. Im Winter jedoch will sie in die Wohnung. Sie blüht bei mir seit drei Jahren jeden Sommer für ca. zwei Monate, in denen sie mich mit einer orangefarbigen Blütenrispe auf einem fast 1 Meter hohen Stängel erfreut. Es ist erstaunlich, wie viel Kraft und Schönheit in dieser Pflanze, die so bedürfnislos ist, steckt.

Das Gel ist Heilmittel

Die Aloe Vera kann bis zu zehn Jahre alt werden. Nach ungefähr drei Jahren ist sie erwachsen. Dann hat sie auch bereits mehr als 12 Blätter, sorgt für ihren Nachwuchs und nimmt es mir nicht übel, wenn ich sie beernte.
Ihre Blüten im Sommer sind nicht wie bei der Agave ihr sicherer Tod. Sie kann jedes Jahr wieder blühen. Die Agave, die der Aloe Vera sehr ähnlich sieht kann in ihrem Dasein nur einmal zur Blüte kommen, anschließend geht sie ein. In der Heilkunde wird das Gel der Aloe Vera Blätter für die verschiedensten Störungen sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet. Ich benutze die Heilkraft dieser Pflanze nur äußerlich für meine Körperpflege. Der Saft des Gels hilft bei Entzündungen, bei Sonnenbrand, bei Neurodermitis und ähnlichen Hautirritationen. Er ist wohltuend, kühlend, strafft die Haut. Gleichzeitig spendet er Feuchtigkeit und Nährstoffe, so dass sich die Haut nach dem Abwischen des Gelwassers besonders fein und zart anfühlt. Auch meine Kopfhaut, wenn sie juckt, weil sie zu trocken ist, liebt eine Aloe Vera Maske. Warum soll man Aloe Vera aus eigenen Pflanzen nicht unbedingt innerlich anwenden?

Was ist toxisch an dieser Pflanze:

Wie bei vielen Pflanzen sind nicht alle Teile verwendbar. So sitzt unter der grünen Schale eine leicht gelbliche Schicht, die Aloin enthält. Aloin ist eine bittere Substanz, die giftig ist, was bei Verzehr zu Störungen im Magen- Darmtrakt führen kann. Deshalb wird auch davon abgeraten, das eigene Gel zu verkosten oder für ein Smoothi zu verwenden, weil nicht immer gewährleistet ist, ob das Aloin mit dem Schälen der Blätter vollständig entfernt wurde. Wer Aloe Vera innerlich anwenden will, sollte lieber auf Produkte im Handel zurückgreifen. Aber für die äußerliche Anwendung hält diese einfach zu haltende Pflanze viel Gutes für uns bereit.

Wie kann ich sie verarbeiten?

Wenn ich sie für meine Kosmetik nutzen will, ritze ich mit einem Messer die Seite eines Blattes am unteren Ende nahe am Stamm ein. Dann ziehe ich das Blatt vom Stamm ab. Dafür muss ich ein wenig Kraft aufwenden. Meist ist es noch unverletzt, so dass kein Saft austritt. Ich schneide dann am Blattende circa 1 cm ab, stelle es mit der geöffneten Seite für einige Stunden in ein Gefäß, damit das Aloin auslaufen kann. Es entsteht ein rötlich-brauner Saft, den ich wegschütte. Damit ich dann an das gesunde Gel komme, entferne ich die Dornen, die ziemlich spitz sind. Dabei schneide ich mit einem scharfen Messer die Kanten auf beiden Seiten einfach ab. Jetzt kann ich an der Innenfläche des Blattes das Grüne vorsichtig direkt unter der Schale abtrennen, ähnlich als würde ich die Haut an einem Lachsstück entfernen, so bleibt das Gel auf der anderen Blattseite erhalten. Danach schabe ich das Gel entweder mit einem Messer oder einem Löffel vorsichtig aus der anderen Blatthälfte heraus. Dabei achte ich darauf, dass sich kein Blattgrün zwischen das Gel mischt, damit das Aloin möglichst nicht mit in den Saft kommt. Wenn ich das reine, durchsichtige Gel ausgeschabt habe, kann ich es in einem Schraubglas im Kühlschrank mehrere Tage verwahren. Auf diese Weise lässt sich das Gel portionsweise verbrauchen. Mit Jojoba- oder Mandelöl vermischt wird das Gel zu einer wohltuenden Körperlotion, der ich mit einigen Tropfen Zitrus- oder Lavendelöl noch einen angenehmen Duft verleihe.

Besondere Qualität: entzündungshemmend, wundheilend, immunstärkend, möglichst nur äußerlich anwenden.

Zu beachten: Nur einmal in der Woche wenig gießen, erst nachdem 12 Blätter gewachsen sind die Pflanze beernten, einmal im Jahr umtopfen und die Ableger in neue kleine Töpfe pflanzen, im Winter in die Wohnung

Was ist an der Pflanze toxisch: Die dünne gelbe Schicht unter dem Grün des Blattes ist giftig.

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Kategorie: Entdecken

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