Diese falsch stehende Pyramide bewirkt bei der Generation Z die zwischen 20 und 30 Jahren Stehenden, vermutlich das Gefühl, dem eigenen Lebensanspruch nicht gerecht werden zu können. Deshalb ist für sie dran, jetzt noch die Zeit zu nutzen, um nichts zu verpassen. Denn es wird nicht besser werden, sondern enger für sie.
Die große Gruppe der Rentner
Zu den vielen Rentnern über 70 Jahren können wir jetzt auch noch die große Gruppe der Babyboomer zwischen 56 - 66 Jahre, dazu zählen, die gerade ins Rentenalter eintreten. Die Renten für diese Gruppen, stehen noch auf ganz guten finanziellen Füssen. Sie sind noch durch die Generation X der 45 - bis 55 -Jährigen, die im aktiven Arbeitsprozess stehen, abgesichert. Von diesen arbeiten meist beide Ehepartner, auch um die hohen Mieten zu finanzieren. Dieser Mittelbau verdient meist gut, lebt zum großen Teil „wohlständig“, unterstützt oft auch noch die Generation Z. Ob die heute jungen Erwachsenen selbst einmal durch eine so hohe Rente abgesichert ins Alter gehen können, steht noch in den Sternen, denn sie selbst und die nach ihnen kommenden Generationen wollen anders leben als die vor ihnen. Damit werden die Rentenzahlungen auch anders ausfallen.
Außerdem kommen noch die sozial Hilfsbedürftigen, die Arbeitslosen und Bürgergeldempfänger wie die Migranten dazu, die auch aus der Rentenkasse bedient werden müssen. Da die Rentenkasse schon jetzt nicht so viel hergibt, schießt der Staat etwa 100 Milliarden aus dem Steueraufkommen hinzu, also auch Geld von denen, die bereits in die Rentenkasse einzahlen. Was dann nicht mehr reicht, ersetzen unsere Sozialsysteme, wie die Caritas und die anderen Sozialverbände sowie die Tafeln.
Rentner werden immer älter
Mit unserem abgesicherten Gesundheitssystem haben wir Rentner die Chance, ziemlich alt zu werden. Das bedeutet, dass die Rentenkassen ordentlich „zur Kasse gebeten werden“, aber auch unsere Krankenkassen finanziell herausgefordert sind. So mancher Rentner bezieht nämlich länger Rente als er gearbeitet hat und im Gesundheitsbereich sind wir „Alten“ die teuerste Gruppe. Die fitten „Alten“ ob 65 oder bereits 80 sind noch weltweit mit Flieger und Schiffen unterwegs, sind agil, füllen den Freizeitmarkt, stützen die Reisebranche die Wellnessbereiche, die Saunen. Da gehen so manche Ressourcen in unserem Ökosystem über die „Wupper“.
Die Generation Z protestiert gegen den Drang nach mehr
Die folgenden jüngeren Generationen, die heute auf dem Arbeitsmarkt immer weniger werden, spüren intuitiv, dass gerade etwas in Schieflage gerät. Vielleicht nehmen sie diese umgedrehte Pyramide nicht so bewusst wahr, aber sie spüren, dass die Rechnung für sie nicht mehr aufgehen wird. Denn sowohl die Millennials (30 – 40 ) als auch die Generation Z ( 20 – 30 ) versuchen sich neu in ihrem Leben zu definieren. Arbeitgeber berichten, dass diese Zielgruppe neue Schwerpunkte für ihr Leben setzen. Es geht ihnen um mehr Lebensqualität im Privaten. Sie wollen mehr Zeit für Freunde, Familie und ihre persönlichen Interessen. Sie wollen die Arbeit nicht mehr so als Last empfinden. Deshalb wechseln sie auch den Arbeitsplatz schnell, wenn sie sich von der Leitung gegängelt und nicht angemessen geschätzt erleben. Das wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus. Obwohl gerade angesagt wäre, mit „vollem Engagement“ in die Arbeit einzusteigen, tendieren sie zu einer 32 Stunden Woche und zu zwei Tagen Homeoffice. Diese Generation will jetzt leben. Es ist der stille Protest gegen den ständigen Drang nach mehr. Wenngleich sie Wohlstand nicht ablehnen, darf dieser nicht auf Kosten der eigenen freien Zeit gehen. Sie gehen dafür allerdings nicht aktiv auf die Straße und demonstrieren, sondern zeigen ihren Widerstand im stillen Protest. Wenn ihnen ein Arbeitsplatz nicht passt, kündigen sie. Es ist vermutlich kein reflektierter Protest, sondern eine Reaktion auf unterschwellige Gefühle, die sie spüren und Konsequenzen, die sie vielleicht ahnen. Sie werden die Renten der Generation Y zahlen, die Umwelt- Katastrophen reparieren, die Schulden bereinigen müssen und spüren vermutlich, dass sie dafür ihre Kräfte jetzt noch schonen müssen.
Wer das laut sagt, begibt sich auf dünnes Eis
Wer traut sich denn schon, darüber laut zu reden? Außer den fragwürdigen Parteien, die diese Situation populistisch für sich nutzen, die Fakten verdrehen und für sich ausschlachten, um WählerInnen-Stimmen zu gewinnen. Jeder normale Bürger, der den Finger in diese Wunde legt, die Konsequenzen unseres Verhaltens für unsere Jungen ans Licht holt, muss doch damit rechnen, dass man über ihn herfällt, ihn für unsozial oder weltfremd bezeichnet.
Unsere Regierungspolitiker müssen damit rechnen, dass sich ihre größte Wählergruppe bei der nächsten Wahl von ihnen abwendet, wenn sie Konsequenzen aus dieser Zukunftsanalyse ziehen. Das bedeutet nämlich Einschnitte, auch in den Lebensstandard der Rentner. Wer will das schon?
2024 die Generation Z endlich verstehen
Sie verweigern nicht die Arbeit an sich. Sie wollen arbeiten, aber anders als die Elterngeneration. Denn sie spüren, wie dünn für sie die Luft in der Zukunft werden wird. Als kleine nachrückende Minderheit müssen sie die Menge der Alten und alle die, die sich an ihrer Altersvorsorge nicht beteiligt haben, finanzieren. Das macht ziemlichen Druck. Wie soll das ohne Einschränkungen im Lebensstandard gehen?
Im Moment werden sie aus der Sicht ihrer Eltern- und Großelterngeneration so gesehen, als wären sie arbeitsunwillig. Das trifft aber so nicht zu. Die Älteren müssten sich fragen, was die Jüngeren davon hätten, wenn sie sich mit voller Kraft in die Arbeit stürzen. Sie spüren ja, dass die schwierigen Zeiten erst noch auf sie zukommen werden und sie mit ihren Kräften haushalten müssen. Denn das, was die Generationen vor ihnen aufgebaut haben, verlangt, wenn sie erben, viel Renovierungsarbeiten, die sie stemmen müssen.
Deshalb jetzt leben, jetzt noch ein bisschen die Freizeitangebote voll auskosten, die die Rentner heute voll in Anspruch nehmen. Die Z-ler spüren, dass ihnen in ihrer Zukunft weder das Geld noch die Zeit dafür zur Verfügung stehen werden.
Verständigung suchen
Wenn die „alten Alten“ einmal gehen, wird die nachfolgende Generation erben. Ob sie das Erbe noch an die nächste Generation weitergeben können, steht noch aus. Vererben sie dann doch an die Generation Z, dann vererben sie auch die hohen Kosten für Instandsetzung und Renovierung. An eine Generation, die sich wenig Rücklagen bilden wird. Ehe das soweit ist, sollten wir die Fragen offen mit den Jungen besprechen. Deshalb ist 2024 die Chance, dass sich die Älteren mit den Jüngeren verständigen, wie die Renten finanziert und das Erbe nicht zu einer finanziellen Last wird.
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