Es sind nicht speziell deutsche Probleme, die AFD-ähnlichen Parteien in anderen Ländern zeigen das. Migration und Überalterung scheinen unlösbare Probleme geworden zu sein. Die hier referierten Analysen stammen aus der EU-Perspektive, die mir zugänglich gemacht wurde. Alle Beteiligten wissen um die Probleme, wollen und können darüber nicht sprechen, weil das die Probleme nur verschärfen würde. Denn werden die Probleme benannt, verunsichert das die Wähler noch mehr. Die Politik hat sich in folgendem Dilemma verfangen:
Ausbleibendes Wirtschaftswachstum lässt für höhere Renten keinen Spielraum. Deshalb müssen die Rentenbeiträge bis auf 20% erhöht werden. Migranten können nicht mehr aus dem Zugewinn finanziert werden, so dass Abstriche unumgänglich sind. Wenn den Unternehmen wie ihren Mitarbeitern höhere Abgaben drohen, verlegen sie Arbeitsplätze ins Ausland. Mit Wirtschaftswachstum ist dann noch weniger zu rechnen. Da der Anteil der Investitionen, die durch das Steueraufkommen finanziert werden, weiter sinkt, wird die Aussicht auf Wirtschaftswachstum illusorisch.
Die Parteien trauen sich nicht, ihren Wählern die Dringlichkeit von Reformen, die für mehr Investitionen und damit Wirtschaftswachstum zur Verfügung stehen könnten, zu erklären. Es ist der größere Teil der überalterten Bevölkerung betroffen, nicht nur die Rentner, sondern auch die Jahrgänge, die bald ins Rentenalter kommen. Das sind die Wähler der CDU. Die SPD ist nach den Erfahrungen der Schröderregierung für Reformen nicht zu gewinnen. Zudem gilt immer noch der Grundsatz: Alles, was den Senioren zukommt, ist gut. Das Alter ist aber nicht mehr von wie früher Armut geprägt.
Der nicht vom Teufel, sondern von den Wählern und ihren Parteien konstruierte Teufelskreis führt genau zu dem, was jetzt vermieden werden soll, zu Wohlstandsverlust. Diese Dynamik wird noch verschärft
- Je mehr Kredite der Staat aufnimmt, desto mehr Zinsen müssen aus dem Steueraufkommen bezahlt werden. Wenn die Sicherheit schwindet, dass der Staat Zahlungsfähigkeit bleibt, wächst das Risikobewusstsein. Der französische Staat hat sich bereits in diese Situation manövriert und muss daher höhere Zinsen für das Geld ausgeben, das die Käufer von Anleihen ihm zur Verfügung stellen.
- Diese nicht mehr langfristige Perspektive führt notwendig zu einem weiteren Geburtenrückgang. Denn je höher die Sozialabgaben, desto weniger finanzieller Spielraum für Kinder.
- Das alles betrifft nicht die Wohlhabenden und gut Verdienenden. Höhere Abgaben + Inflation treffen die Geringverdienenden. Da mit höherem Einkommen auch die Rente höher ist, werden die unteren Einkommensschichten noch mehr benachteiligt. Gewerkschaften und Kirchen schweigen. Beide haben Mitarbeiter im Beamtenstatus. Sie müssen sich, wie auch die meisten Parlamentarier, die diesem Stand angehören, fehlt ihnen das Gespür für Ungerechtigkeit, denn sie müssen um ihre Rente nicht fürchten.
Die Kirchen verlieren nicht nur Relevanz, sondern auch Geld. Weil die Gläubigen ihren Wohlstandsverlust durch Abmeldung von der Kirchensteuer zu einem Teil auffangen, schränken diese Institutionen einfach ihre Leistungen ein. Den Service für Hochzeiten und Beerdigungen hat der Markt bereits übernommen.
Wir sind Zeugen, wie Wohlstand zukünftigen Wohlstand verhindert. Die Alten sorgen sich nicht mehr um die Jungen. Auch hier sind die Kirchen den gesellschaftlichen Entwicklungen sogar voraus. Kann man von den nachwachsenden Generationen erwarten, zu Gemeinden gehören zu wollen, die emotional von den Senioren bestimmt werden. Aber nicht nur Jesus hat seine Bewegung mit jungen Menschen aufgebaut, die Jugendverbände prägten noch bis in die sechziger Jahre die Emotionalität der Pfarrei.
Von den Kirchen geht auch nicht eine Infragestellung des Wohlsandes aus. Er scheint mit Geld berechenbar geworden zu sein. Aber machen nicht Beziehungen, das Miteinander in der Familie, der Gruppe eines Verbandes, eines Freundeskreises aus? Diesen Wohlstandsbegriff bringt die Generation Z ein. Und im Rückblick sagen die Senioren, dass Familie und Freundeskreis die Glücksfaktoren waren. Dass Geld wenig mit Glück zu tun hat, wissen die Menschen nicht erst seit gestern.
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