Was sind Bitcoins?
Bitcoin ist der erste erfolgreiche Versuch, digitales Geld ohne zentrale Kontrollinstanz zu etablieren. Seit den 90er Jahren wird im Umfeld der Cyperpunk-Bewegung versucht, mithilfe kryptographischer Verfahren ein digitales Äquivalent zu Bargeld zu schaffen. Mit dem Bitcoin-Whitepaper präsentierte Satoshi die erste vollständig ausformulierte Methode, um ein rein dezentrales Transaktionssystem für ein digitales Bargeld zu erzeugen. Dieses Konzept wurde 2008 in einem white paper von Satoshi Knakamato vorgeschlagen. Bisher wurde nicht einmal bekannt, ob es sich bei Satoshi Nakamoto um den Namen einer real existierenden Person, eines Pseudonyms oder eines Sammelpseudonym für eine Gruppe von Personen handelt.
In einem Forum ist zu lesen:
„Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist,damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes (nationale Währung, die nicht an den Preis eines Rohstoffs wie Gold oder Silber gebunden ist) ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich. [...] Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“
Soweit das Zitat von Satoshi, bei dem oder bei der man nicht weiß, ob es sich um eine Einzelperson oder eine Gruppe von Personen handelt. Es geht hier also um einen Ersatz nationaler Währungen, um eine Währung, die dezentral ist und nicht staatlich kontrolliert wird und auch nicht kontrolliert werden kann, also auch politischen Entscheidungsprozessen und Verantwortlichkeiten entzogen ist. Bitcoins eignen sich daher im Guten hervorragend um staatlicher Willkür und Ungerechtigkeit zu entgehen, im schlechten kann dieses Geld aber dazu führen, dass kriminelle Machenschaften bezahlt und finanziert werden. Da ist dann für die Strafverfolgung äußerst schwierig und arbeitsintensiv.
Die Zigarettenwährung
Ein weiteres Beispiel aus der Geschichte für eine Parallelwährung ist die Zigarettenwährung. Von 1945 bis 1948 gab es in Deutschland zwei Währungen, die von der Bevölkerung benutzt wurden. Waren konnten oftmals nur mit Zigaretten bezahlt werden, weil es entweder kein Geld gab, oder das Vertrauen in die offizielle Währung nicht mehr gegeben war. Das ist insofern nicht verwunderlich, als die Regierung, die das Geld drucken ließ, nicht mehr vorhanden war und der Staat eigentlich aufgehört hatte zu existieren. Die Wertaufbewahrungsfunktion der Reichsmark war nicht mehr gegeben.
Der Tulpenwahnsinn von Amsterdam
Von 1633 bis 1637 erlebten die Niederlande die wohl verrückteste Spekulation der Weltgeschichte: Alle wollten Tulpenzwiebeln kaufen oder wenigstens Anteile daran. Viele Sorten der unscheinbaren, nur wenige Gramm schweren Knollen wurden für die zehn- bis hundertfache Menge an Gold gehandelt, manche gar so teuer wie Häuser in bester Innenstadtlage von Amsterdam. Nach 43 Monaten implodierte die Blase. Zurück blieben zerstörte Existenzen und nie zuvor gekannte Schuldenberge. Es wirkte das Prinzip ist Marktwirtschaft: Übersteigt die Nachfrage nach einer Ware das Angebot, klettern die Preise – manchmal sogar in astronomische Höhen. Das Ärgerliche an diesem Prinzip ist allerdings, dass es auch umgekehrt funktioniert: Finden sich keine Käufer für die angebotene Ware, sinkt der Preis oft rapide. Obwohl diese Mechanismen bekannt sind, wollen Menschen sie immer wieder außer Kraft setzen. Hat das Gesetz von Angebot und Nachfrage dann erst einmal gegriffen, sind sie zwar klüger, aber Viele auch bedeutend ärmer.
Das kann natürlich auch bei Kryptowährungen wie Bitcoin passieren. Es gab in der Vergangenheit hier schon ganz erhebliche Schwankungen im Preis für Kryptowährungen. Es kann hier ganz schnelle Entwicklungen geben, die nicht steuerbar und kaum vorhersehbar sind, Da zur Zeit niemand gezwungen ist, diese Währung als offizielles Zahlungsmittel zu akzeptieren, kann auch nicht verlangt werden, dass jemand für Bitcoin arbeitet, seine Wohnung vermietet oder Waren herausgibt. Diese Währungen sind also in einem besonderen Maß davon abhängig, dass die Besitzer glauben, ein Bitcoin wäre etwas wert. Dass die Bitcoins überhaupt ihren derzeitigen Wert erreicht haben, weist auf eine massive Spekulation hin, aber auch das Vertrauen in nationale Währungen wie den Dollar scheint schwer gestört zu sein, wenn derart viel Geld in eine Kryptowährung fließt. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben eine Staatsschuld von unglaublichen 35,2 Billionen Dollar angehäuft. Es ist unklar, wie das jemals bezahlt werden soll, zumal viele Staaten versuchen, aus dem Dollarsystem auszusteigen, um mögliche nSanktionen der US Regierung zu entgehen.
Der alte und neue Präsident Amerikas, Donald Trump, zeigt sich sehr aufgeschlossen gegenüber Kryptowährungen. Man darf auf den weiteren Entwicklungen gespannt sein und sollte sie genau beobachten. Die bisherigen Schulden jedenfalls wurden in US Dollar gemacht.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!