Eckhard Bieger

Ich schreibe für explizit.net, weil es eine katholische Präsenz im Internet geben muss, die nicht Kirchenberichterstattung ist, weil die katholische Tradition die Philosophie und damit das Argument schätzt, weil eine weltweite Kirche zu wenig im Bewusstsein in Deutschland präsent ist, weil es Vieles gibt, was man in den Medien nicht findet, jedoch notwendig ist, um Vorgänge nicht nur von ihrer Oberfläche her zu verstehen. explizit.net will jungen Leuten helfen, als Journalisten im Internet ihr Auskommen zu finden.

Ich bin kurz vor dem II. Weltkrieg geboren, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens und habe mich mein Berufsleben lang mit Medien beschäftigt – bis 2003 mit dem Fernsehen und ab dann mit kath.de.

Beiträge von Eckhard Bieger

http://www.explizit.net/Menschen/Papst-Franziskus-jesuitisch

Jorge Bergoglio hat sich den Namen Franziskus als Programm gegeben. Er will für die Armen da sein. Ist er deshalb franziskanisch geworden oder lebt sein Engagement aus den Wurzeln des Jesuitenordens? Als Jesuit wird man das öfters gefragt. Die Jesuiten sehen ihn weiterhin als einen der Ihren an, es ist die gleiche Wellenlänge. Das heißt aber nicht „un-franziskanisch“, denn für den Ordensgründer Ignatius waren Franziskus wie auch Dominikus Vorbilder.

Katholisch geht auch lateinamerikanisch

Die katholische Kirche wird von einem Lateinamerikaner geleitet. Er beansprucht Leitungsbefugnis. Nicht nur bevorzugt er einen anderen Bischofs-Typ, er bringt auch die südamerikanische Sicht der Kirche mit. 4. Kardinäle sehen das als Gefahr und sind mit ihren Befürchtungen an die Öffentlichkeit gegangen. Auf den ersten Blick geht es um kirchliche Lehre zu Ehe und die konkrete Ausgestaltung der Sexualität. Jedoch ist das nur auf den ersten Blick eine Frage der Lehre, sondern es geht um die Kirche - wie sie sein soll, wie sie ihre Identität bewahrt, wie sie ihren Wahrheitsanspruch durchhalten kann. Dass der Papst Widerspruch erfährt, sollte bei einer so weitgehenden Verschiebung der Koordinaten nicht verwundern.

Warum der Papst nicht antworten muss

Die Rechtgläubigkeit des Papstes wird angefragt. Es geht um das Lehrschreiben zur Familie, speziell um die Frage, ob Menschen, die einen anderen Partner heiraten, zeitlebens von den Sakramenten ausgeschlossen sind. Können diese, im katholischen Sprachgebrauch Wieder- verheirateten, wieder zum Kommunionempfang zugelassen werden? Geht es dem Papst überhaupt um diese Frage? Im Folgenden wird nicht theologisch argumentiert, sondern kommunikationspraktisch.

Merkels Chancen gegen Rechts

Die nächste Bundestagswahl wird anders. Nicht weil Merkel den SPD-Kandidaten mehr fürchten muss als bei letzten Wahl. Nein, weil sich die Grundstimmung geändert hat. Die Flüchtlingswelle hat Merkels Grenzen erkennen lassen. Die AfD hat vermeintlich denen eine Stimme gegeben, denen der Islam zu viel ist, die Abstiegsängste haben, die nicht globalisiert werden wollen. Zudem ist auch in den „etablierten“ Parteien allen voran der CSU und der CDU ein Rechtsruck zu spüren.

Die US-Wahl ist wie der Brexit

Betroffenheit über den Wahlsieg Trumps und Kritik an der Wahlforschung – so die Kommentare. Das Phänomen Trump wird allzu ehrfürchtig zur Kenntnis genommen. Aber was hat er gewonnen? Die Alten und die wirtschaftlich schwachen Staaten der USA. Clinton hat nicht nur mehr Stimmen als Trump bekommen, sie hat zudem, auch in den Trump-Staaten, die Mehrheit der Jugend hinter sich gebracht. Warum dann die Kommentare, die plötzlich auf Clinton und die Wahlforschung eingeschlagen. Das zukünftige Amerika hat für Clinton gestimmt, ihre Wähler waren noch nicht einmal von der Stimmenzahl her in der Minderzahl.

Trump: Ist Putin immer noch schlimmer?

Die Amerikaner haben Donald Trump gewählt, deutlich genug. Die Russen haben Putin gewählt. Deutlich, es gab noch nicht einmal eine Alternative. Putin kann sich rehabilitiert fühlen. Ist er nicht berechenbarer als Trump. Und kann er nicht darauf setzen, dass sich mit Trump der außenpolitische Rückzug der USA beschleunigt. Gewonnen hat auch Theresa May. Sie kann mit weichen Bedingungen der EU rechnen. Die Amerikaner haben innenpolitisch abgestimmt, die außenpolitischen Wirkungen sind jedoch von größerer Tragweite.

Russische Orthodoxie kritisch gegen katholische Kirche

Die katholische Kirche stößt mit ihrem Dialogangebot bei der Orthodoxie auf Skepsis und sogar Ablehnung. Ob die orthodoxe Kirche oder die Regierung, die westliche Lebensart wird als Gefährdung der russischen Gesellschaft wie des Glaubens gesehen. Aus Sicht vieler orthodoxen Christen wie der Kirchenführer ist der Import westlicher Ideen die Hauptursache für die inneren Schwierigkeiten des Landes. Sie sehen eine strikte Abschottung als Lösung. Auch die katholische Kirche gilt als „angefressen“ von dem westlichen Liberalismus. Das Relief an der Erlöserkathedrale im Moskau stellt die innere Einheit von Kirche und Staat dar.

Russland gegen USA und Europa

Auch für die Bürger des Landes sind die USA auf der politischen Ebene der Hauptgegner. Sie sehen sich durch die USA nicht nur dominiert, sondern mit dem Umsturz in der Ukraine und der Aufstellung von Abwehrraketen auch

 

Die Ablehnung des Westens aus politisch-militärischer Sicht hat unser Moskaukorrespondent Vladmir Pachkov aus der <link url_id="2597"> Warum die Russen sich bedroht fühlen: Hier wird die augenblickliche Gemengelage beschrieben. Es geht vor allem um die Abwehr des destruktiven westlichen Einflusses, des liberalen Lebensstils.

Die große Flüchtlings-Desinformation

Millionen Flüchtlinge sollen Deutsche werden. Sie sollen nicht nur die Sprache lernen und die freiheitlich-demokratische Grundordnung internalisieren, sondern auch die deutsche Leitkultur übernehmen. Nur weil in Syrien Krieg ist und der Irakkrieg das Land destabilisiert hat? Dürfen wir das überhaupt, den Kriegsländern ihre Jugend nehmen, die einmal dringend für den Aufbau gebraucht wird? Können sich Menschen in die deutsche Leitkultur einfühlen, wenn sie mit ihren Herzen in Ihrem Herkunftsland beheimatet bleiben. Die Stare lassen wir doch auch wieder ziehen. Es ist auch ein ethisches Problem. Außerdem fließt mit der mangelnden Unterscheidung zwischen Flüchtlingen den Einwanderern unnötig viel Wasser auf die Mühlen der AFD.

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