Eckhard Bieger

Ich schreibe für explizit.net, weil es eine katholische Präsenz im Internet geben muss, die nicht Kirchenberichterstattung ist, weil die katholische Tradition die Philosophie und damit das Argument schätzt, weil eine weltweite Kirche zu wenig im Bewusstsein in Deutschland präsent ist, weil es Vieles gibt, was man in den Medien nicht findet, jedoch notwendig ist, um Vorgänge nicht nur von ihrer Oberfläche her zu verstehen. explizit.net will jungen Leuten helfen, als Journalisten im Internet ihr Auskommen zu finden.

Ich bin kurz vor dem II. Weltkrieg geboren, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens und habe mich mein Berufsleben lang mit Medien beschäftigt – bis 2003 mit dem Fernsehen und ab dann mit kath.de.

Beiträge von Eckhard Bieger

Eine Hauptamtlichen-Kirche funktioniert psychologisch nicht

Immer weniger Gottesdienste sind notwendig, weil diejenigen, die an den regelmäßigen Messbesuch gewöhnt waren, immer älter werden. Auch die Räumlichkeiten der Pfarrheime werden weniger genutzt, denn es gibt nur noch wenige Jugendgruppen, die Verbände der Erwachsenen gewinnen aus den mittleren Altersgruppen zu wenig neue Mitglieder. Dabei hat das Konzil auf die Laien gesetzt, wenn es um die Zukunft der Kirche geht. Nach dem Konzil gab es dann auch, vor allem mit den Pfarrgemeinderäten, eine breitere Einbeziehung der Laien in die Gestaltung des Gemeindelebens. Warum kehren die Laien trotzdem dem kirchlichen Leben den Rücken, so dass kaum noch junge Leute in einem Seelsorgsberuf eine sinnvolle Zukunft sehen. Aber hat die katholische Kirche in Deutschland erst mit dem Abschluss des Konzils 1965 den Laien Entfaltungsraum gegeben? Ist sie nicht vielmehr zu einer Funktionärskirche geworden. Die Mechanismen müssen freigelegt werden:

Die jesuitische Leitungsphilosophie - exemplifiziert am Papst

Eine komplexer gewordene Welt mit differenzierten Unternehmensstrukturen, die dazu noch einem dauernden Wandel unterworfen sind, gibt mehr Menschen Führungsverantwortung. Wie diese Aufgabe zu bewältigen ist, dekliniert Chris Lowney in 9 Kapiteln durch. Es geht ihm nicht nur um Verfahren für die Leitung. Zentral ist für ihn das menschliche Dilemma, in das jeder mit der Übernahme einer Leitungsaufgabe gerät. Denn eine Leitungsaufgabe vergrößert das Risiko von Fehlentscheidungen deutlich. Damit sind mehr Menschen mit ihren Charakterschwächen konfrontiert. Eigene Fehler können entmutigen oder dazu verführen, sie zu leugnen und die Kritiker zu mobben. Hier setzt der Autor mit dem Instrumentarium an, das die Basis der Führungsphilosophie und der Entscheidungspraxis des Papstes darstellt, die Exerzitien des Ignatius von Loyola.

Die Ukraine reinlassen

In der Ukraine gibt es einen neuen Ministerpräsidenten. Er muss etwas bewegen. Denn die Menschen in der Ukraine sind in die Armut gestoßen. Das Industriegebiet im Osten produziert nicht mehr, die Bergwerke dort laufen voll Wasser, die Fabriken sind zerstört. Dabei ist die Ukraine ist ein reiches Land. Warum ist es so arm? Wo sind unsere Möglichkeiten und warum müssen wir eigentlich etwas tun. Holland liegt zu weit im Westen und kann sich deshalb heraushalten. Deutschland muss sich den Problemen stellen.

Wie Internet und Buch zusammen gehen

In Syrien Bürgerkrieg, in Ägypten die Rückkehr des Militärs, Iran als Atommacht– das Buch lässt einen nicht los, hat man es einmal aufgeschlagen. Die Probleme von 2016 haben alle viel früher angefangen. Woche für Woche hat

 

fortgeschrieben. Seine Berichte werden in weiteren Bänden zugänglich und sind bereits im Archiv von <link url_id="2393"> bis zur aktuellen Woche fortgeschrieben. Wie liest sich im Buch, was schon im Internet steht: Gewalt war in diesem Zeitraum bereits das Thema Nr. 1. Am 11. September 2012 wurde der US- Botschafter Stevens und weitere 3 Botschaftsangehörige in Benghazi umgebracht. Das Attentat auf den Boston-Marathon am 15. April 2013 deuten an, was dann in Paris und Brüssel in der näheren Vergangenheit geschah. Wir waren Zeugen und fragen, warum es kaum eine Lösung gibt.

Keine Burka-Empfehlung für Karneval

Damit Frauen in Köln an Karneval nicht Opfer sexueller Belästigung durch muslimische und andere Männer werden, empfiehlt sich eigentlich als Karnevalskostüm die Burka oder zumindest das Kopftuch und eine Kleidung, der Arme und Beine bedeckt. Der Kölner

hat klar genug gesprochen. Er äußerte sich gegenüber dem russischen Fernsehsender REN TV: „Es ist nicht überraschend, dass die Männer sie attackiert haben. Sich so anzuziehen, ist wie Öl ins Feuer zu gießen.“ Das heißt: Frauen, die sich nicht verhüllen, dürfen sich nicht wundern, wenn sie von muslimischen Männern angegangen werden. In diesem Statement steckt eine Beleidigung. Vom Iman ist das als verbaler Angriff auf deutsche Frauen gemeint, Musliminnen wie Nicht-Muslimen, sich nicht islamisch kleiden. Zugleich ist es der hilflose Versuch, die muslimischen Männer in Schutz zu nehmen. Warum treten deutsche Feministinnen nicht entschiedener gegen solche Statements ein und warum merken muslimische Männer nicht, dass ihr Image in der deutschen Bevölkerung nicht leidet.

Die SPD, die Reinen - wer sind die Unreinen

Mit der AfD im Fernsehen auftreten: Die Ausladung der AFD zur Elefantenrunde und der Eklat, den Juliane Klöckner daraus gemacht hat, haben die Frage auf den Punkt gebracht: Wie gehen die etablierten Parteien und gleicherweise die Medien mit der AfD um? Gehören die Anhänger dieser Partei zu den Bundesbürgern, mit denen man spricht oder sind sie als Gesprächspartner auch nicht akzeptabel. Die SPD in Rheinland Pfalz bleibt bei ihrer Weigerung, sich mit Vertretern dieser Partei in eine Runde zu setzen. Aber wie will sie mit den Bürgern, die sich durch diese Partei vertreten fühlen, dann ins Gespräch kommen?

Boudgoust, Intendant des SWR, muss entlassen werden

Eine Partei, die zu Wahlen zugelassen ist, kann nicht von Wahlsendungen eines öffentlich-rechtlichen Senders ausgeschlossen werden. Das ist beim SWR geschehen. Damit ist die Verfassung, die Informationsfreiheit und Meinungsfreiheit im Artikel 5 des Grundgesetzes als Grundrecht festschreibt, verletzt. Besonders wenn Wahlen anstehen, muss der Bürger sich über die Positionen der Parteien informieren können. Das gelingt weniger gut durch Wahlspots, als wenn der Bürger die Auseinandersetzung um die Lösung gesellschaftlicher Probleme in Diskussionsrunden der Sprecher der Parteien verfolgen kann.

Warum entlasten wir die Golfstaaten und helfen nicht den Ukrainern?

Angenommen, in der Ukraine wäre Krieg wie in Syrien. Wie dort Persien und Saudi Arabien jeweils eine der Bürgerkriegsparteien unterstützen, würde auch in der Ukraine, z.B. durch Frankreich und Russland, der Krieg am Laufen gehalten. Im Nahen Osten wäre Friede, die Länder profitierten nicht mehr nur vom Erdölexport, sondern hätten Spanien und Italien als Urlaubsländer abgelöst, so dass die Ukrainer, die dem Krieg entkommen wollen, dorthin flüchten würden. Welche Veranlassung hätten die Golfstaaten, Saudi-Arabien, der Libanon und auch Israel, Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Sie würden doch die Flüchtlingsströme nicht erst vor ihren Grenzen zum Stehen bringen, sondern Druck auf Europa ausüben, im eigenen Haus Platz zu schaffen. Man denke diese Umkehrung noch weiter: Persien und Saudi Arabien würden mit ihrer Luftwaffe in den Bürgerkrieg in Europa eingreifen. Von diesem Szenario aus gedacht, stellt sich uns die Frage ganz anders: Was machen wir eigentlich im Nahen Osten und warum interessieren uns die 1,5 Millionen Flüchtlinge von der Krim und dem Donbass, die in der Ukraine kaum Platz und vor allem keine Arbeit finden, so wenig. Agieren die Regierenden wie auch ihre Kritiker nicht in einem falschen Koordinatensystem, als lägen die Aufgaben Deutschlands im Mittleren Osten?

Zum Seitenanfang