Eckhard Bieger

Ich schreibe für explizit.net, weil es eine katholische Präsenz im Internet geben muss, die nicht Kirchenberichterstattung ist, weil die katholische Tradition die Philosophie und damit das Argument schätzt, weil eine weltweite Kirche zu wenig im Bewusstsein in Deutschland präsent ist, weil es Vieles gibt, was man in den Medien nicht findet, jedoch notwendig ist, um Vorgänge nicht nur von ihrer Oberfläche her zu verstehen. explizit.net will jungen Leuten helfen, als Journalisten im Internet ihr Auskommen zu finden.

Ich bin kurz vor dem II. Weltkrieg geboren, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens und habe mich mein Berufsleben lang mit Medien beschäftigt – bis 2003 mit dem Fernsehen und ab dann mit kath.de.

Beiträge von Eckhard Bieger

Religiöser Ort: Marktkirche St. Sebastian Mannheim

(explizit.net) Rathaus und Kirche, in der Mitte ein Turm – die Barockstadt Mannheim hat Rathaus und Marktkirche direkt nebeneinander gebaut. Über dem Rathaus-Eingang auf der linken Seite steht JUSTITIAE – der Gerechtigkeit gewidmet. Über dem Kircheneingang liest man PIETATI, der Frömmigkeit gewidmet.

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Wenn die Gerechtigkeit Maßstab der Stadtregierung ist und die Bürger sich in die Kirche einladen lassen, dann kann das Gemeinwesen funktionieren. Beides braucht Mannheim, denn die Bewohner bilden ein buntes Zusammen von Nationen und Sprachen.

Rezension: Islam in Europa, Revolten in Mittelost

Wolfgang G. Schwanitz dokumentiert Hauptlinien der Geschichte

(explizit.net) Was wie eine islamische Naturgewalt daherkommt und für europäische Augen direkt aus dem Islam zu entspringen scheint, ist von Menschen ausgedacht und hat seine Wurzeln auch in deutschem Gedankengut, vor allem im Hass gegen die Juden. Seit dem Kaiserreich und bis in die achtziger Jahre spielt Deutschland eine entscheidende Rolle. Dabei verhalten sich Europa und Nahost wie zwei kommunizierende Röhren. Schwanitz zeigt über 120 Jahre hinweg, wie die Konflikte Europas und später der zwei Blöcke Ost und West im Kalten Krieg mit den Vorgängen in Nordafrika und Mittelost verbunden sind.

Medien: Weltbild – das Weltbild stimmt nicht

(explizit.net)Die gleichen Fehler und die gleiche Entbehrlichkeit wie Schlecker

Das größte kommerzielle Unternehmen der katholischen Kirche hat Insolvenz angemeldet. Die Weltbildgruppe hatte von den Gesellschaftern, der Deutschen Bischofskonferenz und einigen Bistümern sowie der Militärseelsorge eine Finanzspritze bekommen, zugleich verzichteten die Gesellschafter auf die Hälfte ihrer Einlagen. Mehrfach wollten die Gesellschafter die Gruppe verkaufen, auch 2012. Es gab aber niemanden, der investieren wollte. Die Erzdiözese München hat dann die Initiative ergriffen, nachdem das Ursprungsbistum, aus dem die Weltbildgruppe hervorgegangen war, Augsburg, die Segel gestrichen hatte. Es ist dem Bistum hoch anzurechnen, dass es noch einmal einen Rettungsversuch gemacht hat, um die über 6.000 Arbeitsplätze zu erhalten.

Katholische Kirche in Deutschland – so geht es nicht weiter:

Im Jahr 2013 ist die deutsche Kirche durch ein Bauprojekt erschüttert worden. 31 oder bald auch 40 Millionen für ein paar Häuser auf dem Limburger Domberg haben nicht nur die Rechnungsprüfer auf den Plan gerufen, sondern den Großteil der Katholiken gegen ihr Kirche aufgebracht. Es sind nicht nur Laien, die mit den Klerikern unzufrieden sind, sondern auch viele Priester, die sich kritisch geäußert haben. Der Geldbetrag allein kann allerdings die Emotionen nicht erklären. Es muss mehr sein als einige Millionen einer an sich reichen Kirche, die sich einen Punkt gesucht hat, wo der Blitz einschlagen konnte. Der Limburger Dom stellt sicher ein viel größeres Bauvolumen dar, von Volkserhebungen gegen dieses Projekt, das um die Jahrhundertwende zum 13. Jahrhundert errichtet wurde, ist nicht überlieferte. 1235 wurde er problemlos eingeweiht. Es kann nicht einfach das Bauprojekt sein, das die Katholiken bewegt. Die Unzufriedenheit muss tiefer sitzen. Für eine fundierte Diagnose ist es wohl noch zu früh. Vielleicht braucht es eines weiteren Vorfalls, den die deutsche Kirche nicht zu lösen vermag, um allen offenzulegen, woran diese Kirche krankt. Hier soll nur das offensichtliche Ende einer Epoche aufgezeigt werden.

Weihnachten und sein Stress

(explizit.net) Weihnachten könnte so schön sein, wenn es am 6. Januar gefeiert würde. Wie in Italien und Spanien würden dann erst die Geschenke überreicht. Der Jahreswechsel wäre überstanden und man hätte noch die letzte Dezemberwoche gehabt, um alles abzuschließen. In den ersten Januartagen hätte man dann die Geschenke gekauft. Das hätte gleich für einen guten Start des Einzelhandels gesorgt. Die Leute würden auch mehr Geld ausgeben, denn sie hätten das Jahr noch vor sich, um etwaige Überziehungskredite zurückzuzahlen. Stattdessen mehr Herzinfarkte und Familienstreit, weil alle außer Atem das viel zu früh situierte Weihnachten erreichen mussten.

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