Das technische Gehäuse hat sich zu weit von der Pflanzenwelt entfernt, als dass es von der Natur noch getragen werden kann. Es muss sogar selbst gerettet werden. Gehen wir mit diesem aus Beton und Eisen bestehenden Gehäuse unter und retten sich nur einige Pflanzen und Tiere? Sind wir dann noch dabei?
Im Folgenden eine Einstimmung auf die Strategien, den Zusammenbruch zu überleben. Ich formuliere Konsequenzen, die sich aus der Spektrum-Edition „Evolution“ ergeben, sie finden sich im letzten Beitrag der 130 Seiten des Heftes. Massimo Sandal beschreibt die 5 großen Einbrüche, die dem größeren Teil der Pflanzen und Tiere die Lebensgrundlage nahmen. Hier erst einmal zum Zustand der vom Menschen geschaffenen Zivilisationier
Natur und technisches Gehäuse
Nach Tagen in der Natur, in einem kleinen Tal der Eifel ohne Handyempfang, fühlte sich mein Körper als Teil der Pflanzenwelt, die mich trägt und wie die anderen Tiere leben lässt. Diese nicht zu verlieren, sie vor der Inbesitznahme durch Beton, Asphalt, dem CO₂ - Ausstoß zu retten, war das Thema des Treffens. Zurück in der Frankfurter Innenstadt sehe ich den Zusammenbruch als unausweichlichen Durchgang des Gehäuses aus Beton und Blech zu dem nächsten Entwicklungssprung. Dieses Szenario wurde in dem Naturworkshop benannt. Es kommt zu einem Einbruch, der einen Entwicklungssprung freisetzt. Die Indizien: Der riesige technische Apparat braucht nicht nur immer mehr Energie, sondern auch immer mehr Geld. Der Kontrast zwischen Eifeltal und Bankenwelt deutet für mich darauf hin, dass wir uns besser auf einen Zusammenbruch einstellen als zu hoffen, dass wir die weitere Vernichtung des Ökosystems aufhalten können. Dazu drei Beobachtungen und eine Erkenntnis aus der Geschichte des Lebens
1. Die ökologische Herausforderung steht nicht mehr an erster Stelle unserer Agenda, sondern die Wiederbelebung der Wirtschaft. Das technisch-kapitalistische System ist zu einem Reparaturbetrieb geworden. Wenn die digitale Vernetzung in absehbarer Zeit wie inzwischen die Autobahnen und Brücken verschlissen sein wird, steigen die Reparaturkosten noch einmal erheblich und werden unbezahlbar.
2. Die Kosten für Instandhaltung und die überalterte Bevölkerung werden durch Schuldenaufnahme finanziert. Der Geburtenrückgang verbaut die Möglichkeit, den Kreditgebern das Geld zurückzuzahlen. Hinzu kommt, dass das System nur funktioniert, wenn es wächst. Das verbraucht noch mehr Natur.
3. Wir können uns scheinbar weiterhin Kriege leisten und setzen damit eine Aufrüstungsspirale in Gang. Diese und andere Vorgänge zeigen, dass wir zwar den Verstand haben, Kriegsräte zu konstruieren, um dann damit hunderttausende junge Menschen aus der Geschichte auszuschalten.
Dieses Szenario wird schon im 11. Kapitel der jüdischen Bibel entworfen. Die Menschen bauen einen Turm, mit dem sie den Himmel, erreichen wollen. Wir bauen eine Technik, in der die Autos autonom, also ohne uns fahren, wir zu jedem Punkt der Erde gelangen, alles Wissen zugänglich ist und KI unser Denken übernehmen kann. Es geht aktuell nicht um ein neues Verhältnis zur Natur, sondern noch mehr Technik verheißt eine bessere Zukunft.
Die größte Täuschung bewirken die Erfolge
Das Gehäuse aus Silizium, Eisen und Beton haben mit einem riesigen Arbeitseinsatz aufgebaut und genießen die Annehmlichkeiten. Wir haben sehr viel auf die Beine gestellt. Das lässt uns denken, wir könnten mit den gleichen Verfahren den Klimakollaps abwenden und zumindest die Gene der Pflanzen- und Tierarten für zukünftige Generationen bewahren. Wir verstehen nicht, dass unser Leben nicht von reparierten Schienen oder Fortschritten in der Medizin abhängt, sondern von Ökosystemen wie dem Wald oder einer Erdkrume mit Milliarden Micro - Lebewesen. Wenn diese zerstört sind, dauert es bis zu einer Million Jahren, ehe sich ein neues Ökosystem entwickelt hat. Auch wenn es nur zu einem kleinen Klimakollaps kommt, die neuen Klimabedingungen erfordern zumindest einen Umbau der bisherigen Ökosysteme. Diese kann der Mensch nicht herbeiführen, denn er kann die Milliarden Faktoren nicht lenken, die sich für ein neues System zusammenfügen müssen. Vernichtete Ökosysteme lassen sich nicht einfach reparieren.
Der Mensch ist mit genügend Verstand ausgestattet, dass er die Ökosysteme erhalten könnte. Die Daten der Forschung reichen aus, um der Natur neue Entfaltungsräume zu eröffnen. Der Ukrainekrieg zeigt jedoch, dass dem Menschen etwas Entscheidendes abgeht ( Was? ). Schon bei technischen Systemen führt die Erkenntnis von Konstruktionsfehlern oft erst zu einem Umbau, wenn ein ICE entgleist, ein Flugzeug abgestürzt, ein Atommeiler durchgeglüht ist. Offensichtlich braucht es eine Katastrophe, bis wir das tun, was die Vernunft uns schon lange sagt. Weil wir unsere Vernunft nicht nutzen, müssen wir erst von unserer Haut aus Beton und Silizium entblößt werden, um dann zu warten, bis sich ein neues Klimagleichgewicht eingestellt hat. Die dann mögliche Evolution funktioniert nicht auf Knopfdruck.
Ehe dazu in einem nächsten Beitrag die Szenarien von lebensvernichtenden Naturkatastrophen auf das hin weitergedacht werden, was wir für ein Überleben jetzt schon tun können, im Folgenden eine Erkenntnis der Wissenschaft.
Katastrophen ermöglichen Entwicklungssprünge
In der Erdgeschichte gab es 5 große Katastrophen, die das Leben fast ausgelöscht haben. Die letzte war der Meteoriteneinschlag im Nordosten Mexikos. Dieser hat so vernichtende Tsunamis ausgelöst und so viel Staub in die Atmosphäre geschleudert, dass das Wachstum der Pflanzen stark zurückging. Nicht nur die Saurier mit ihrem riesigen Nahrungsbedarf starben aus. Das war aber nicht das Ende. Die Fossilfunde zeigen, dass nach dieser Katastrophe zwar nicht die Saurier und andere Arten zurückkehrten, sondern die Evolution einen Sprung machte. Fast alle heute lebenden Arten der Pflanzen- und Tierwelt entstanden erst nach dem Abklingen der Klimakatastrophe und das in nur 1 Million Jahren. Auch wenn es den Menschen so lange noch nicht gibt, für die Evolution war das eine erstaunlich kleine Zeitspanne.
Es folgen Beiträge, die Ursachen für das Zusammenbrechen von Ökosystemen nutzen, um Bestandteile für eine Zukunftsstrategie zu benennen.
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