#Ordnung #Universität #Schule #Prüfung #Lernen #Entspannung #Beruf #Studium

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Tipps für die Prüfungszeit: Inhalte abrufbar im Hirn verstauen

(explizit.net) Prüfungszeit an Universitäten

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Prüfungen, das heißt in begrenzter Zeit wiedergeben, was man gelernt hat. Allerdings wird nicht das Lernen geprüft, denn dann würde der, der am längsten gelernt hat, die beste Note bekommen. Es muss etwas am Lernen sein, das einen erst die Prüfung bestehen, die Klausur erfolgreich schreiben lässt. Die Leistung, die gefordert wird, ist eine Ausdrucksleistung, ein Thema auf mehreren Seiten zu bearbeiten, ein Prüfungsaufgabe aktiv anzugehen, auf Fragen zu antworten. Was in der Prüfung gefordert ist, muss man vorher trainieren.

(explizit.net) Prüfungszeit an Universitäten

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Prüfungen, das heißt in begrenzter Zeit wiedergeben, was man gelernt hat. Allerdings wird nicht das Lernen geprüft, denn dann würde der, der am längsten gelernt hat, die beste Note bekommen. Es muss etwas am Lernen sein, das einen erst die Prüfung bestehen, die Klausur erfolgreich schreiben lässt. Die Leistung, die gefordert wird, ist eine Ausdrucksleistung, ein Thema auf mehreren Seiten zu bearbeiten, ein Prüfungsaufgabe aktiv anzugehen, auf Fragen zu antworten. Was in der Prüfung gefordert ist, muss man vorher trainieren.

Ohne Training keine abrufbare Kompetenz

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Es ist wie beim Turnen oder im Mannschaftssport: Man kann sich viele Turnwettkämpfe oder Fußballspiele ansehen, Turnübungen oder Spielzüge auf dem Platz muss man ausführen, um sie dann im Ernstfall auch umsetzen zu können. Wie im Turnen oder im Mannschaftssport geht es auch im Lernen immer um etwas. Das, um was es geht, erkenne ich auch im Sport zwar schon beim Zuschauen, aber ich muss keine Felge am Reck hinbekommen noch in die Lücke in der gegnerischen Abwehr vorstoßen. Die Erkenntnis liegt bei Studium nicht so offen wie bei der Beobachtung von Sportereignissen. Deshalb muss ich herausbekommen, was eigentlich gefordert ist. Dann auch in der der Klausur oder Prüfung geht es auch um etwas Bestimmtes. Es ist immer eine Fragestellung, die sich aus einem Problem ergibt. Gleich welches Fach, ob ein naturwissenschaftliches oder geisteswissenschaftliches, Wissenschaft entdeckt Fragen und sucht für diese eine Lösung. Mit der Frage im Kopf liest der Prüfer die Klausurarbeit oder taxiert die Antworten des Prüflings. Deshalb beim Lernen nicht einfach Vorlesungsmitschriften xmal lesen, sondern zuerst herausfinden.

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Auf welche Frage wird eine Antwort gesucht und aus welcher

Problemstellung entspringt die Frage?

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Es geht also nicht zuerst darum, sich die Inhalte einzuprägen, sondern den Anknüpfungspunkt für die Inhalte herauszufinden. Wenn man den Anknüpfungspunkt gefunden hat, warum das Problem überhaupt behandelt wurde, ordnen sich die Inhalte im Hirn an.

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Navi-Fahren trainiert nicht das Gedächtnis

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Sonst ist es wie eine Autofahrt, wo mir das Navi immer nur sagt: „Fahren Sie jetzt 4 km auf der Straße weiter und ordnen Sie sich dann rechts ein!“ Bei einer zweiten Fahrt finde ich den Weg nicht allein, ähnlich wie wenn ich als Beifahrer nur daneben gesessen habe. Habe ich jedoch als Beifahrer die Karte in der Hand gehabt, dann ordnen sich die Wegstrecken in meinem Gedächtnis auf das Ziel hin. In den meisten Fächern ergeben sich die Fragen aus Vorfällen, ob eine Krankheit, der Zusammenbruch des Finanzmarktes oder ein Zug entgleist. In den Geisteswissenschaften liegen die Fragen oft in der Vergangenheit. Warum es im 13. Jahrhundert zu einer besonderen Blüte kam, so dass wir vom Hochmittelalter sprechen, warum die Reformation so erfolgreich war, welche Fragestellung Kant umgetrieben hat – das sollte ich mir deutlich klar machen, damit ich die vielen Inhalte, die man über das Hochmittelalter, die Reformationszeit oder die Aufklärung wissen kann, nicht mit dem Navi abfahre, sondern im Blick auf das Problem, mit dem die Menschen damals gerungen haben, in eine Struktur bringen. Das muss ich oft selbst machen, weil gerade die Geisteswissenschaften meist so viele Inhalte aneinander reihen, dass mir im Script wie in der Vorlesung nicht einfach klar wird, was eigentlich das Problem ist, warum diese Frage Eingang in den Prüfungsstoff gefunden hat. Es sind erst einmal nur viele Inhalte, die man meint, auswendig lernen zu müssen. Aber wer findet in einem Grießbrei auf die Frage eines Professors schnell das richtige Korn! Ich finde das Korn nur in Sekundenschnelle, wenn ich einen Grießbrei von tausend Fakten verarbeitet und in eine überschaubare Zahl von Schubladen verpackt habe.

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Wie komme ich aber zur Struktur?

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Auch hier bringt das ständige Wiederholen der Inhalte nichts. Soll ich mir die Seite merken, auf der der Inhalt zu finden ist? Das können Gedächtniskünstler, das wird aber nicht in der Prüfung verlangt. Ich muss mir wie für meine Dateien auf der Festplatte eine Struktur erarbeiten. Die finde ich, wenn ich bei der Dynamik der Fragen bleibe. Die ergibt sich ohne zusätzlichen Aufwand, wenn ich jede Frage, die mir beim Lesen der Mitschriften oder von anderen Texten kommt, notiere. Deshalb der zweite Tipp:

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Nicht Inhalte auswendig lernen, sondern auf Fragen

Antworten suchen

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Es ist deutlich: Wenn ich x-mal eine Strecke mit dem Navi fahre, brauche ich lange, um mir den Weg zu merken. Wenn ich nach Struktur fahre, nämlich mit einer Karte im Kopf, ordnet sich jede Wegstrecke und jede Abbiegung im Gedächtnis ein. Die Fragen beim Lernen sind vergleichbar denen beim Herannahen einer Kreuzung oder Ausfahrt: Muss ich jetzt geradeaus weiter fahren oder abbiegen, um zum Ziel zu kommen? Beim Studieren kommt, wenn man das Problem im Auge behält, immer die Frage: Führt das zur Lösung des Problems oder bewege ich mich in die falsche Richtung? Jede Frage hilft mir, eine Struktur zu finden und wie bei einer Autofahrt behalte ich, dass ich an der Kreuzung nicht weiter geradeaus fahren, sondern links abbiegen muss, sonst komme ich nicht ans Ziel. Es sind also nicht die Inhalte, sondern die Fragen, die mich für die Inhalte die richtige Ablage finden lassen. Der Vergleich mit einer Autofahrt führt noch zu einem weiteren Tipp:

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Inhalte in verschiedenen Räumen abspeichern

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Wenn wir einen Inhalt mit einem anderen Element verbinden, finden wir es leichter. Es gibt Menschen, die Inhalte besser behalten, wenn sie sie mit einem akustischen Signal verbinden. Die meisten von uns behalten Inhalte, wenn sie diese räumlich zuordnen. Wenn ich ein Buch in meinem Regal oder eine Kopie in meiner Unordnung suche, habe ich meist eine räumliche Vorstellung, wo das Buch stehen, in welchem Haufen die Kopie liegen könnte. Das kann man sich gezielt zu Nutze machen. Eine Methode ist, sich ein Einfamilienhaus vorzustellen und bestimmte Inhalte im Wohnzimmer, andere im Bad, wieder andere im Keller abzulegen. Wenn ich dann die Inhalte abrufen muss, gehe ich geistig ins Bad oder ins Wohnzimmer.

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Und wo kommt jetzt der Genuss her: Durch Entspannung

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1. Wenn ich alles schön abgelegt und damit das Gefühl habe, dass ich die Sachen wiederfinde, kann ich mich entspannen. Beim Lernen nur von Inhalten bleibt immer das Gefühl, dass ich etwas verlegt oder übersehen haben könnte.

2. Der geistige Genuss entsteht, wenn ich auf Fragen Antworten gefunden habe. Das kann mir niemand mehr nehmen, selbst wenn ich in der Prüfung nicht so gut bewertet werde, ich kann immer erhobenen Hauptes aus dem Raum gehen.

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<emphasize>Eckhard Bieger S.J.</emphasize>


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