Die Ausbildungshäuser
Ein Kritikpunkt ist der Ausbildungsort "Seminar", in dem zukünftige Priester während des Studiums und der zweijährigen praktischen Ausbildung, vergleichbar einem Referendariat zusammen essen, Gottesdienst feiern, ein Zimmer bewohnen, eine Bibliothek zur Verfügung haben, ihren Laptop mit dem WLAN verbinden und die Sportanlagen nutzen. Diese Gebäude mit ihrem Personal sind wie die Altenheime als lebensfeindliche Einrichtungen in Verruf geraten. Franz Jakob Quirin berichtet, wie er das Zusammenleben und die spirituelle Vertiefung in dem Vorbereitungsjahr auf das Theologiestudium in Trier erlebt hat.
Felexianum: Theolog*innen vor dem Studium
Priester – unsichere Berufsperspektive
Der Priesterberuf ist seit Jahrzehnten immer weniger überzeugend, so dass junge Männer sich auf eine langfristige Perspektive kaum einlassen können. Das ist die Situation seit dem Konzil. Ein Rückblick eines Achtundsechzigers versucht die emotionale Situation aufzurufen.
Priester schon 1970 eine unsichere Perspektive
Versuch einer Klärung
Die Gruppe innerhalb des Synodalen Weges, die sich mit der Lebensform des Priesters beschäftigt, wird ein Dokument vorlegen, wie sie sich den zukünftigen Profil des Priesters vorstellt. Eine internationale Tagung hat im Februar 2021 ergeben, dass sich dieser Beruf mit der tiefgreifenden Umstrukturierung der Seelsorgsorganisation so ausgeübt werden wird wie der eines Krankenhaus-, Gefängnis- oder Schulseelsorger. Er leitet diese Institutionen nicht und ist dort nicht nur für die Katholiken zuständig. Kleine Gemeinden werden wohl sich selber leiten. Die Territorien, für die ein leitender Priester tätig sind, werden immer größer, zwischen 8 und 30 je Diözese. Wie die Ordens Priester werden alle anderen Priester ohne Bestimmungsmacht über Personal und Finanzen sein.
Priester: Machtblock in der Katholischen Kirche
Wie machthungrig sind sie wirklich
Ein Blick aus der Nähe auf leitende Priester ermöglicht eine Trainerin. Jutta Mügge hat in mehreren Diözesen nicht Vorträge über Leitung und Umgang mit Konflikten gehalten, sondern Verfahren für Entscheidungsfindung in Teams und Gremien durchgeführt. Was als machthungrig diagnostiziert wird, nämlich sich nicht von bestimmten Positionen lösen können, leiten durch Verbieten, den Charismen zu wenig Raum geben sind nach ihrer Beobachtung durch Überforderung und fehlende Macht zu erklären.
Insolvenz des Priestertums
Warum darf ein Priester leiten:
Diese Frage hat sich bei der Tagung im Februar 2021 gestellt. Die Leitungskompetenz wird im katholischen Kontext mit der Leitung einer Eucharistiefeier verbunden. Die Vollmacht für Leitung kommt dem leitenden Pfarrer über die Priesterweihe zu. Es war bei der Tagung deutlich geworden, dass es nicht spezifische Leitungsverfahren sind, die ein Bürgermeister oder Schulleiter nicht einsetzt. So wie die Sprach-Grammatik in der Predigt angewandt wird, so die Leitungs-Grammatik für Entscheidungsfindung und Konfliktmoderation. Die spezielle Leitungskompetenz ist wohl mit der Garantie für das Apostolische, also für die Weitergabe des Glaubenszeugnisses der Apostel verbunden.
Hier zum Beitrag: Das spezielle Leitungscharisma des Priesters liegt in der Treue zur Lehre
Leitung braucht Verfahren: Beitrag in Vorbereitung
Pfarrer und Ordensobere brauchen Verfahren, um die Charismen zur Sprache bringen, tragfähige Entscheidungen in Gremien und Teams herbeizuführen, Konflikte zu moderieren. Die Verfahren funktionieren wie eine Grammatik, es gibt keine speziellen Anwendungen für diese Leitungsaufgaben, wenn sie in einem religiösen Kontext ausgeübt wird. Das spezifisch Religiöse kommt über die Zielsetzung und die Rahmenbedingungen in die Leitung.
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