#Gesellschaft #Naher Osten #Deutschland #Jihad #Kirchen

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Naher Osten: Deutschland kann, Deutschland muss mehr tun

(explizit.de / kath.de)

Deutschland hat es nach zwei Weltkriegen gelernt: Mit dem ehemaligen Gegner sich auszusöhnen

Frankreich galt noch im Zweiten Weltkrieg als der Erzfeind der Deutschen. Nicht anders steht es im Nahen Osten: Israel und Hamas befinden sich in der gleichen Frontstellung wie Frankreich und Deutschland damals. Jeder Waffengang schlägt tiefere Wunden. Eine andere Politikergeneration muss das Umdenken einleiten.

Deutschland hat im Dreißigjährigen Konfessionskrieg seine Bevölkerung halbiert. Dass es auch anders geht, bedurfte tausender kleiner Schritte. Beide Kirchen könnten den Muslimen, Sunniten und Schiiten helfen, sich aus ihren Kämpfen zu lösen.

(explizit.de / kath.de)

Deutschland hat es nach zwei Weltkriegen gelernt: Mit dem ehemaligen Gegner sich auszusöhnen

Frankreich galt noch im Zweiten Weltkrieg als der Erzfeind der Deutschen. Nicht anders steht es im Nahen Osten: Israel und Hamas befinden sich in der gleichen Frontstellung wie Frankreich und Deutschland damals. Jeder Waffengang schlägt tiefere Wunden. Eine andere Politikergeneration muss das Umdenken einleiten.

Deutschland hat im Dreißigjährigen Konfessionskrieg seine Bevölkerung halbiert. Dass es auch anders geht, bedurfte tausender kleiner Schritte. Beide Kirchen könnten den Muslimen, Sunniten und Schiiten helfen, sich aus ihren Kämpfen zu lösen.

Der Jihad: Deutschland muss seine Verwicklungen im Nahen Osten aufarbeiten

Kaum einer weiß, wohl auch im Auswärtigen Amt, einige Wurzeln des Terrorismus bereits im Ersten Weltkrieg auch durch deutsche Pakte mit dem Osmanischen Reich angelegt wurden, um die Revolutionierung islamischer Feindräume zu forcieren. Ziel war es, damit russische, französische und britische Truppen durch Jihad in deren Kolonien zu fesseln, die dann in Europa fehlten. Nach dem Krieg hat Berlin die Bewegungen gefördert, die das durch die Staaten im Völkerbund 1922 legitimierte jüdische Nationalheim in Palästina mit allen Mitteln verhindern wollten.

Hitler hat mit dem Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husaini, eng kooperiert. Dieser wollte nicht nur aus englischen und französischen Mandatsländern ein Großsyrisches Reich bilden, sondern den Aufbau eines jüdischen Staates verhindern. Al-Husani war während der Zeit in Berlin, als Beschlüsse zur Wannseekonferenz fielen. Er gilt als treibende Kraft, dass Juden aus den von Deutschen besetzten Ostgebieten nicht nach Palästina emigrieren durften. Hamas und al-Jihad al-Islami stehen in seinem Erbe.

Was muss Deutschland tun:

Als ein Mitsponsor des Terrorismus vor und in Weltkriegen muss Berlin den Mittelostteil seiner auswärtigen Geschichte aufarbeiten. Dann kann es eine wirksamere Außenpolitik finden, nicht nur Krisenintervention. Anstrengungen sind gegenüber Nahost gefragt wie damals gegenüber Frankreich und Polen. Wenn Außenminister Steinmeier in Tel Aviv am 15. Juli erklärte, Israels Sicherheit ist Deutschen wichtig, so muss Präventivarbeit folgen.

Was sollte Deutschland tun:

  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Nicht nur mit allen Konfliktpartnern im Gespräch stehen, um vermitteln zu können. Sondern gemeinsame Projekte der Politikberatung und Konfliktforschung entfalten. </paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Junge Generationen nach Deutschland holen, sie hier ausbilden, und Zentren an den deutschen Universitäten und an Instituten in Nahost wie die in Kairo etablieren. Dafür muss die Bundesregierung Stipendien und Mittel bereitstellen, um dort Politikern und anderen Entscheidern von heute und morgen diese historische Kompetenz vermitteln. </paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Gezielt Multiplikatoren aus Krisengebieten an deutschen Universitäten weiterbilden und dabei Kurse der Versöhnung finden, die in Europa nach 1945 erfolgreich waren. Viele Europäer mit Migrationshintergrund können dabei ihre Erfahrungen einbringen.</paragraph>

Was sollten die Kirchen tun:

  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Mit Schiiten und Sunniten auch über Religionskriege reden, wie sie entstanden sind, gewirkt haben und überwunden wurden.</paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Schiiten und Sunniten nach Augsburg, Münster und Osnabrück zu Treffen einladen.</paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">In Akademien und Bildungszentren Schwerpunkte für den Nahen Osten bilden und die Christen aus Ländern dort einbeziehen, um gemeinsam Wege des Friedens zu suchen.</paragraph>


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