St. Marien Lübeck, Chor, F: explizit.net

Lübecker Marienkirche

Eine große, von den reichen Kaufleuten der Hanse errichtete Kirche in der Nähe des Lübecker Marktes zeigt, mehr noch als das Rathaus, die Bedeutung der Hauptstadt der Hanse. Die Baukunst kommt ohne Strebpfeiler aus und lädt unter das mit 38,5 höchste, aus Backstein gemauerte Gewölbe der Welt ein. Es ist die erste und zugleich größte Kirche der Backsteingotik

St. Marien als Vorbild  ist Vorbild der meist dem hl. Nikolaus geweihten Kirchen von Wismar u.a. Hafenstädten an der Ostseeküste. Nikolaus war der Patron der Hanse, Maria die seit der Hochgotik meist verehrte Heilige. Die Kirche ist in ihrer Größe als Gegengewicht gegenüber dem Dom entworfen.  Sie liegt inmitten des alten Kaufmannsviertels, von Häusern umgeben, während um den Dom herum eine große Fläche frei ist. Bürger der Stadt und der Bischof waren die Gegenpole der mittelalterlichen Stadt, die Religion verband beide Kraftzentren, jedoch in verschiedenen, ihre Macht repräsentierenden Gebäuden.

Die Architektur orientiert sich ganz an den französischen Kathedralen, die bereits 80 Jahre früher den harmonischen Raumeindruck eines so großen Gebäudes erzielten. St. Marien ermöglicht diesen Raumeindruck, während St. Aegidius und der Dom mit später eingebauten Elementen die Kirche in kleinteiligere Andachtsräume untergliedert. Deshalb sollte man sich für St. Marien die meiste Zeit nehmen, um den dort gegebenen Raumeindruck mitzunehmen.



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