Kriegsgräber Verdun, Foto:Pixabax hhach

Karfreitag 2024 – es hat sich nichts geändert

Diejenigen, die sich gegen Gewalt und Krieg wenden, die das Zusammenleben nicht durch Geld, sondern durch mehr Ethik verbessern wollen, setzen ihr Leben aufs Spiel. Was machen diejenigen, die diese unterstützen und auf weniger Gewalt und mehr Ethik hoffen. Es hat sich nichts geändert, deshalb wieder Karfreitag.

Die Mechanismen des Geldes und der Macht

Werfen wir erst einmal den Blick auf diejenigen, die sich von denjenigen bedroht fühlen, die die Beendigung des Krieges und mehr Wertbewusstsein fordern. Bei näherem Hinsehen werden Mechanismen erkennbar. Wer einen Krieg angefangen hat, "kann" nicht als Verlierer nach Hause kommen. Wer auf Geld setzt, kann nicht hohe moralischen Ansprüchen Platz geben. Rechtliche Ordnungen haben für das Geld nur so lange Sinn, wie sie dessen Vermehrung sichern. Der Fall "Jesus von Nazareth" ist komplexer. Er ist weder der römischen Besatzungsmacht noch den Geldleuten zu nahegetreten. Er hat sich mit den religiösen Autoritären angelegt. Diesen wurde er dadurch gefährlich, als die Leute ihn interessanter fanden als ihre Schriftgelehrten. Sie kommen zu dem Ergebnis: Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Der Hohepriester Kajaphas hat argumentiert für seine Hinrichtung, „dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht“, Johannes Kapt.11. Dafür mussten sie Geld ausgeben. 30 Silberlinge erhielt der Verräter.

Auch heute geht es um die Herrschaft über die Köpfe

"Er nimmt uns das Volk weg". Das ist auch ein Grund für die militärische Intervention in der Ukraine. Je mehr sich das Land demokratisiert, sich aus den Fesseln der Oligarchen befreit und sich dann noch nach Westen orientiert, desto größer die Gefahr, dass die Jugend in Moskau und Petersburg ihnen folgt. Diese Erklärung stammt nicht von westlicher Korrespondenten, sondern von Russen und Weißrussen.

Die Hingerichteten behalten die Herrschaft über die Köpfe

Die Mechanismen, die Jesus ans Kreuz gebracht haben, wirken unverändert. Sie setzen sich mit ihren Mitteln, Geld und Gewalt, auch durch. Aber das sollte nicht zur "Anbetung" dieser Erfolge führen. Da Geld und Gewalt schnell verwelken können, vergehen die auf Kriegserfolg errichteten Reiche blad wieder. Länger bestehen Staaten, in denen das Recht auch von den Herrschenden anerkannt wird. Entscheidend bleibt letztlich die Herrschaft über die Köpfe. Die gewinnen diejenigen, die hingerichtet wurden und selten diejenigen, die ihre Macht eingesetzt haben. Die Welt ist trotz des Erfolges von Geld und Gewalt so gebaut, dass das Gute überlebt. Denn je mehr Gewalt, desto mehr Tote aus den eigenen Reihen. Deutschland hat gezeigt, wie dieses Prinzip sich bereits nach 12 Jahren Nationalsozialismus durchsetzt. Der Krieg gegen Russland sollte der germanischen Rasse mehr Lebensraum verschaffen, möglichst bis zum Ural. Im Endergebnis hat Deutschland ein Drittel seines Gebietes verloren. Weil das Böse sich gegen sich selber wendet, fallen ihm nicht nur die ethischen Rebellen zum Opfer. Die Gewalt steigert sich nicht nur gegen andere, sondern auch im eigenen Land. Das Ergebnis: Je mehr Geld und je mehr Gewalt, desto weniger Herrschaft über die Köpfe.

Die verletzlichen Werte halten länger

Die Gewalt zeitigt unmittelbaren Erfolg. Aber wie an der Börse muss man langfristig kalkulieren.  Das gilt auch für die eigenen Begabungen und die eigene Lebenszeit. Wer diese langfristig anlegen will, sollte diese nicht kurzfristig in Geld oder Gewalt investieren. Nachhaltig, auch für die nächsten Generationen, sind höhere Werte im Zusammenleben. Wer diese Option wählt, wird auch nicht an einem Leben nach dem Tod zweifeln. Das war die Überlegung der Juden: Die Gerechten, die hingerichtet wurden, müssen rehabilitiert werden - mit einem neuen Leben. Dafür sorgt Gott. Dieses neue Leben ist mit der Auferstehung Jesu noch einmal verdeutlicht worden. Weil er konsequent für Gerechtigkeit und Frieden eingetreten ist, gewinnt er immer wieder Gefolgschaft.

Das Rätsel des Bösen bleibt

Auch wenn die Welt und vor allem das menschliche Zusammenleben durch das Gute nachhaltig stabilisiert werden, es bleibt die Verführbarkeit des Geldes und der Gewalt. Die Menschen können diese Verführung nicht außer Kraft setzen. Sie können nur darauf setzen, dass Gott der Garant von Gerechtigkeit und Frieden bleibt. Dass er das bleibt, macht die Auferstehung Jesu notwendig. Denn der Sieg über die todbringende Gewalt muss Gott herbeiführen. Das Reich Gottes, dessen Wachstum Jesus aufgezeigt und in den Gleichnissen erklärt hat, wird durch das Böse infrage gestellt. Weil der Mensch dem Bösen zu oft auf den Leim geht und selbst die Folgen nicht tragen kann, wird Gott sein Reich errichten. Wie es entsteht, muss sich jede Generation neu klarmachen. Deshalb jedes Jahr Karfreitag und Ostern.


Kategorie: Verstehen

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