Tatsächlich bin ich auf diesen Zusammenhang gekommen, als ich in unserer Jesuitenkommunität für unsere erkrankte Köchin eingesprungen bin. Im Hintergrund steht für mich in Bezug auf die Eucharistie die Frage, wie wir Katholiken evangelischen Christen unser Verständnis der Messe so erklären, dass diese es als biblisch erkennen können.
Warum die Einsicht durch Kochen: Es erklärt, warum die Frauen Jesus besser verstanden haben. Jesus hat nicht nur mit Worten gelehrt. Diese Worte besser zu verstehen, um sie dann Anderen auszulegen, ist Aufgabe der Theologen geworden. Es braucht noch etwas, das die Jünger hatten, nämlich den Platz, den die Mähler in den Jahren hatten, als sie Jesus auf seinen Predigtreisen begleiteten. Gekocht hat Jesus wohl nicht, jedoch zu vielen Mählern eingeladen. Maria von Magdala und die anderen waren nicht nur mit Jesus unterwegs, um seine Mission mit Geld zu unterstützen, sondern auch die Männergruppe zu versorgen. Denn Jesus hat nicht eine Schule geleitet, sondern eine Lebensgemeinschaft gegründet. Die wird durch die Mahlzeiten zusammengehalten. In der Eucharistie ist diese Synthese zum Kernereignis der christlichen Gemeinde geworden.
Wenn ihr in meinem Namen esst, bin ich für Euch da
Jesus will bleiben. deshalb erklärt er seine Gegenwart für die Zeit nach seiner Hinrichtung. Vorher war er ja da. Nach seinem Tod wird bis heute auf dem ganzen Erdkreis wird problemlos nicht nur mit dem Mahl seiner gedacht, er ist auch unter den Feiernden. Zu Lebzeiten konnte er nur an einen Ort sein. Mit der Auferstehung ist er nicht mehr an Raum und Zeit gebunden. Es gibt keine Entfernung und keinen zeitlichen Abstand zu ihm. Daher kann an jedem Ort, auch auf einem Berg oder in einer Gefängniszelle, das Jesus-Mahl gefeiert werden. Als das Christentum im Römischen Reich staatlich anerkannt war. So dass das Gedächtnismahl auch öffentlich gefeiert werden konnte, verschwanden die Tieropfer. Was ist das Besondere und warum bleibt Jesus nicht nur durch sein Wort, sondern auch durch Brot und Wein in seiner Kirche gegenwärtig. Dass er gegenwärtig bleiben kann, wird bereits in den Osterberichten deutlich. Er gesellt sich den beiden Jüngern zu, die enttäuscht von Jerusalem weggehen, er betritt den Raum, in dem sich seine Anhänger „aus Furcht vor den Juden, eingeschlossen hatten. Er ist plötzlich bei Petrus und anderen Jüngern, die am See in Galiläa wieder ihrem früheren Beruf als Fischer nachgingen. Das Bewusstsein von der Gegenwart Jesu ist durch die Weiterführung der Mahlpraxis lebendig geblieben. Das ist mit Brot und Wein möglich.
Jesus hat nicht die Tieropfer im Tempel, sondern das Passahmahl gefeiert
Die Juden haben die Opferriten ihrer Nachbarvölker übernommen. Im Tieropfer wie auch in Speiseopfern wird der Gottheit übereignet, was sie gegeben hat: Leben. Auch der erstgeborene Sohn gehört Gott. Durch Verbrennen wird der Gottheit ihr Anteil übereignet. Der andere Teil wird von den Menschen verzehrt. Dieses Mahl mit Gott ist meist den Priestern vorbehalten.
Anders Passahmahl, mit dem die Juden der Befreiung aus Ägypten gedenken. Diesem Mahl lädt Gott zu dem Mahl ein, ohne dass er von dem Leben, das er geschenkt hat, etwas zurückzufordern. Dieses Zurückfordern wird in dem Bericht von der Opferung des Isaak deutlich. Abraham soll auf Befehl Gottes seinen Sohn opfern. Er geht mit Isaak und einem Knecht auf den Berg Moriah. Als er das Holz aufschichtet, mit dem sein Sohn verbrannt werden soll, erscheint ein Engel du hält ihn zurück. Anstelle Issaks verbrennt Abraham einen Widder. Der Gott Abrahams will keine Menschenopfer, um Fruchtbarkeit der Felder und Vergrößerung der Herden zu schenken. Das erste Passahmahl soll die Nachkommen der 12 Söhne Jakobs für die Flucht aus Ägypten stärken. Es soll in einer Haltung des Aufbruchs gegessen werden. Das Mahl, das Jesus einrichtet, besteht nicht aus dem Fleisch eines Lammes, sondern aus Brot und Wein. Es braucht keine aufwändige Schlachtung. So wie bei den Berichten von der Speisung der 5.000 nur eines Stücks Brot. Jesus gibt, ohne etwas zu fordern. Dieser Mahlgedanke, der im Passahmahl vorgebildet war, verdrängt die Tieropfer. Was bedeutet es dann, wenn Jesus von dem Brot und dem Wein, sagt “Das ist mein Leib, das ist mein Blut”?
Jesus ist wirklich gegenwärtig
Ein Mahl wird vom Gemeinschaftscharakter getragen. Die Gemeinschaft entsteht durch das Gespräch. Es bleibt auch ohne Gespräch eine Gemeinschaftserfahrung. Das wohl deshalb, damit es für uns Menschen wirklich wird, weil etwas mit unserem Leib geschieht. Worte kann man verschieden verstehen. Ein Mahl ist etwas, das passiert. Es wird nicht irgendetwas gegessen, sondern die extra zubereitete Speise. Das gilt in einfacher Form für die Eucharistiefeier. Brot und Wein wurden nicht z.B. durch Kartoffeln und Bier ersetzt. Mit dem Lieb Jesu und damit mit ihm wird nach dem Mahl etwas passieren, nicht nur ist er Beleidigungen ausgesetzt, sondern sein Körper wird gezielt getroffen. Das könnte eine mögliche Erklärung sein, warum Jesus darauf besteht, dass das Brot nicht wie einem Totengedächtnis nur für ihn steht, sondern seine Gegenwart eine wirkliche ist, die sich „leibhaftig“ ereignet. Er wird den Gläubigen mehr als durch die Worte gegenwärtig.
Was heißt es: Das Brot ist nicht mehr normales Brot
Schon vor der Niederschrift der Evangelien ermahnt Paulus die Korinther, die Hostie von gewöhnlichem Brot zu unterscheiden. Aber auch er erklärt genauswenig wie Jesus, wie das zu verstehen ist. Die Frage stellte sich vielleicht noch nicht, sie musste aber irgendwann Thema werden, wie Jesus wirklich gegenwärtig wird. Den neu hinzukommenden Gläubigen Ihr feiert nicht einfach ein Gedächtnismahl, in dem kein Lamm mehr gegessen und nicht Blut, sondern Wein getrunken werden. Die Gegenwart Jesu in dem materiellen Brot und dem Wein muss geglaubt werden, denn weder an der Hostie noch am Wein kann ich erkennen, dass sie Jesu Leib sind. Erst hier beginnt der Dissens zwischen Protestanten auf der einen Seite und Katholiken wie Orthodoxen auf der anderen. Es geht dabei nur um eine Vorstellung. Denn das eigentliche Geschehen, die leibliche Gegenwart in der feiernden Gemeinde, ist durch den Geist vermittelt. So wie von dem Kind Jesu gesagt wird, er sei vom Geist gezeugt.
Die Materie ist für geistige Durchdringung offen
Wenn also Theologen beider Konfessionen sich nicht einige können, dann geht es nicht um die Gegenwart Jesu, sondern wie sie materiell zu verstehen ist. Daraus leitet sich logisch ab, dass es eine Vorstellung von Materie, konkret von Brot und Wein, ist. Da bietet die Physik heute ein Modell, das in meinen Augen näher an das heranführt, was geglaubt werden muss, die Gegenwart Jesu. Das mittelalterliche Modell besagt, dass die äußere Erscheinung bleibt, die Substanz sich aber ändert. Daher kommt der theologische Fachbegriff „Transsubstantiation. Wie ist das mit dem toten Stoff Mehl und Traubenflüssigkeit möglich? Wenn das Brot geistig durchwirkt wird, kommt dem das im 20. Jahrhundert erkannte Vorstellung von Materie näher. Materie ist erst einmal ein Energiefeld. Radionachrichten sind elektromagnetische Wellen, die den Raum erfüllen. Die Nachrichten, von einer Sprecherin ins Mikrofon gesprochen, erfüllen bereits den Raum. Mit einem Chip im Radio kann ihre Stimme hörbar gemacht werden. Ähnlich ist Jesus schon da, wenn sich Zweit oder Drei in seinem Namen versammelt haben. Diese Gegenwart verleiblicht sich in Brot und Wein, bewirkt durch den Geist Gottes. Das überholt die schwierige Vorstellung der Katholiken, dass zuerst Brot und Wein gewandelt werden müssen, damit Jesus dann empfangen werden Der Priester bewirkt nicht, dass das geschieht, was die Worte sagen. Dass Materie das „kann“ zeigen die Pflanzen und noch deutlicher die Tiere. Es gibt ein Lebensprinzip, das die de Arme bewegt, aus einfallendem Licht mit den Augen etwas sichtbar werden lässt. Es ist also weniger so, dass eine gewandelte Materie Jesus gegenwärtig sein lässt, sondern dass Jesus sich nicht nur in Worten den Einzelnen nähert, sondern in Brot und Wein. Es ist seine Initiative, da zu sein.
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