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Fußball Magische Zahl 11 und Sündenbockmotiv

Fußball ist ein herausgehobener Sport. Er hat eine Aura. Die aber auch bedroht ist. Die Zahl 11 ist zwiespältig, für Niederlagen findet sich ein Sündenbock.

Die Zahl 11

Mit Elf beginnt die Zone, in der die 10 Gebote nicht mehr gelten. Deshalb gehört sie in die gesetzlose Zeit des Karnevals nicht nur die Kostümierung seiner Anhänger gemein, sondern auch die Zahl 11. Als noch bis 12 als Einheit gezählt wurde, so wie im englischen Geldsystem, war die 13 die Zahl, mit der man aus der Ordnung heraustrat. „Jetzt schlägt es aber 13“ hängt mit der 12 als Zahl zusammen, die eine Einheit abschließt.

Heißt das nun, dass eine Fußballmannschaft etwas mit den Jakobinern zu tun hat oder außerhalb der Ordnung der 10 Gebote steht? Es ist wohl anders, denn die Mannschaft wird erst zu einer Zwölf mit dem Ball. Die Fußballelf strebt nach Vollendung und kann daher nicht schon vollständig, d.h. Zwölf sein. Der Elfmeter hat übrigens nicht mit der Elfzahl der Mannschaft zu tun. Nach den englischen Maßen ist der Abstand 12 Yards, das sind knapp 11 Meter.

Es gibt jedoch eine weitere Verwendung der Zahl Elf, die Parallelen zu den obersten Gremien des Fußballs erkennen lässt. Die 11 bezieht sich nämlich auch auf den elfköpfigen Jakobinerrat in den ersten Jahren der Französischen Revolution. Dieser bediente sich zur Durchsetzung seiner Politik der Guillotine. Wegen der französischen Besetzung des Rheinlands richtet der Karneval, um die französische Revolution zu verspotten, den Elferrat ein. leitet sich unmittelbar von den 12 Aposteln her. Denn der Elferrat der Französischen Revolution traf sich im Kloster Saint Jacob in Paris. Sie nannten sich daher Jakobiner. Die FIFA scheint diese Funktion erfolgreich übernommen zu haben.
Die dunklen Seiten des Fußballs zeigen sich auch im Sündenbockritus, dieser soll das Böse aus der Gemeinschaft herausschaffen. Er wird in die Wüste geschickt. Auch dieser Spruch ist weiter in Gebrauch.

Der Trainer ist der Sündenbock

Wenn eine Mannschaft ein wichtiges Spiel verliert oder gar „absteigt“, entstehen bei Vielen Schuldgefühle. Die Frage steht im Raum: Was haben wir, was habe ich falsch gemacht? Da keiner schuld sein will, braucht es einen Sündenbock. Im Alten Testament war dieser tatsächlich ein Ziegenbock. In der Bibel wird der Ritus so beschrieben:
Der Priester hat durch Los einen Ziegenbock herausgefunden, mit dem so zu verfahren ist: „Aaron (der Priester) soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes legen und über ihm alle Sünden der Israeliten, all ihre Frevel und all ihre Fehler bekennen. Nachdem er sie so auf den Kopf des Bockes geladen hat, soll er ihn durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste treiben lassen, und der Bock soll alle ihre Sünden mit sich in die Einöde tragen.“ Levitikus 16,21-22

Nur die Kölner führen einen solchen mit. Aber auch bei ihnen reicht ein solcher nicht, um die Schuldgefühle aus dem Verein herauszutragen. Es muss ein Mensch sein, dieser wird nicht durch Los ermittelt, sondern steht bereits fest: Der Trainer. Er wird in die Wüste geschickt, was allerdings nicht wie beim Ziegenbock den meist sicheren Tod bedeutet. Auf ihm Aber werden all das Ungemach, all die Enttäuschungen, die schlechte Motivation der Mannschaft abgeladen. Ist der Trainer in die Wüste geschickt, kann ein Neuanfang gewagt werden, denn die Beteiligten haben sich entlastet.


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