Die individuelle Biographie wie die Geschichte entspringen der Freiheit. Die jeweilige Epoche bestimmt die Möglichkeiten, was ein Mensch machen kann. In Vielem ist er mit seinen Vorhaben vom Mitmachen anderer abhängig. Von diesem, was ihm möglich wäre, schließt er noch einmal Vieles aus, weil er die erforderlichen Kompetenzen nicht erworben hat, er nicht über die Planungstechniken verfügt, weil er andere vor den Kopf stößt, sich nicht traut. Freiheit bestimmt sich also durch das konkrete Umfeld. Was durch den eigenen Charakter nicht verwirklicht wird, kann der einzelne abbauen. Wir sprechen von dem „innerlich frei sein“.
Da die Freiheit vor allem konkret bestimmt ist, hat sie das Interesse der Philosophen nur mäßig geweckt. Da die Naturwissenschaften darauf zielen, Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, verfügen sie über kein Instrumentarium für die Beschreibung der Freiheit. Schriftsteller und Drehbuchautoren beschäftigen sich intensiv mit der Freiheit. Sie zeigen, wie jeder einzelne täglich Freiheit neu bestimmen muss, indem er eine Fülle von Entscheidungen trifft und sich dabei mit den anderen Freiheiten auseinandersetzen muss. Damit bestimmt jeder, was Freiheit für ihn sein soll und dann konkret wird.
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