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Der Weihnachtsmann wird bunt

Nikolaus oder Weihnachtsmann? Diese Rivalität bekommt jetzt Konkurrenz. (Beitrag auch zum Hören)

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In einer Buchhandlung stehen sie Reih'; an Reih'; in wahrer Eintracht: BVB- und Bayern-Weihnachtsmänner, einen Fußball in der Hand. Einen Marktvorteil könnte das rote Exemplar haben. Diese Farbe hat schließlich der Erfinder des verkaufsfördernden Weihnachtsmanns, die Firma Coca-Cola, schon in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geprägt.

In einer großen Supermarktkette heißen die Schokoladenfiguren pseudoneutral auch Zipfelmann, eingepackt in einen Regenbogenmantel. In einem großen Einkaufszentrum in Koblenz sehe ich auch zwei weibliche Varianten des Weihnachtsmanns herumlaufen. Damit die Kunden nicht achtlos an den Weihnachtsfrauen vorbeilaufen, stolzieren sie dieses Jahr auf Stelzen, ebensolange gebogene Spazierstöcke in der Hand. Sollen diese an Zuckerstangen erinnern, oder gar an den Hirtenstab, das Utensil des echten Nikolauses? Der war schließlich Bischof.

Dass die Fußball-Weihnachtsmänner Bälle im Gepäck haben, erscheint mir nicht ganz so abseits vom Ursprung wie die Varianten, die ich vorher beschrieben habe. Denn nach der berühmtesten Nikolaus-Legende soll der gute Mann aus der heutigen Türkei drei goldene Kugeln in das Haus einer verarmten Familie geworfen haben, damit die Töchter heiraten konnten. Er wollte sie damit vor der Prostitution bewahren.

Fußball ist für viele zur Ersatzreligion geworden. Und den beiden großen Vereinen würde es meiner Meinung nach gut anstehen, statt sich mit dem Erlös ihrer verkauften Weihnachtsmänner eine goldene Nase zu verdienen etwas von den quasi vergoldeten Fußbällen zu teilen. Das führt sogar dazu, nicht nur bei seinen eigenen Anhängern und Fans, sondern auch bei den Armen und Hilfsbedürftigen beliebt zu sein. Der echte Nikolaus hat es uns vorgemacht. Und ihn kennt und verehrt man sogar noch nach 1600 Jahren. 


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