(explizit.net) Hintergrundbericht

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Wie der Fundamentalismus im Islam ist auch der in Indien aus Angst vor Überfremdung geboren. Er verteidigt die hinduistische Kultur vor westlichen Einflüssen. Träger dieser Strömung sind die Brahmanen, die oberste Kaste, die Priesterklasse. Dieser radikale Hinduismus organsiert sich vor allem in der, einer Sekte vergleichbaren Rashtriya Swayam Sevak Sangh (RSS). Es gibt noch weitere ähnliche Gruppierungen. Dieser Fundamentalismus verfügt in BJP, der Bharatiya Janata Party (Indian Peoples‘ Party), über einen politischen Arm.

Es wird zwar nicht öffentlich gesagt, jedoch genießt Hitler bei den Fundamentalisten der radikalen Hindugruppen großes Ansehen.

In der Berichterstattung wird von diesem Hinduismus meist im Zusammenhang mit Angriffen auf christliche Kirchen berichtet. Jedoch richtet sich die Angst mehr gegen die Moslems. Diese Bevölkerungsgruppe wächst schneller, ist aber weniger gut ausgebildet als z.B. die Dallids oder die Christen. Jedoch schlagen die indischen Moslems zurück, so dass die Hindu-Extremisten sich gegen die Moslems bisher nicht durchsetzen konnten.

Da aber eine Gruppe mit radikalen Zielen ihren politischen Willen jeweils durch Gewaltakte öffentlich darstellen muss, sind jetzt christliche Kirchen deshalb das Ziel von Angriffen, weil die Christen sich an das Verbot der Rache halten und als Gruppe zu klein sind, um die extremistischen Hindus einzuschüchtern.

Anlass für einen Angriff der Hindu-Fundamentalisten ist meist der Vorwurf, auf einem früheren Platz eines Tempels sei eine Moschee oder eine Kirche gebaut worden. So behauptete der erste Ministerpräsident der Bharatiya Janata Party, dass eine der ersten christlichen Kirchen, die im Süden Indiens im Zusammenhang mit der syrischen Mission der frühen Kirche gebaut wurde, auf einem Tempergelände errichtet worden sei. Diese Passage wurde allerdings aus dem nachlesbaren Redemanuskript entfernt.

Der Hinduismus attackiert auch deshalb die Christen und zündet christliche Kirchen an, weil das Christentum wächst und durch seine internationale Vernetzung weniger national erscheint.

Wie der islamische Fundamentalismus speist sich der hinduistische auch aus einem Gefühl der intellektuellen Unterlegenheit, gerade gegenüber den Christen mit ihren Schulen und Universitäten. Da diese Schulen mehrheitlich nicht von Christen besucht werden, fördern sie nicht nur die Unterprivilegierten, sondern wecken auch bei den Kindern von Hindus Verständnis für das Christentum.

Insgesamt wirkt sich die Verfolgung durch Hindus so aus, dass sich mehr Menschen für das Christentum interessieren und die Übertritte eher zunehmen.

Aus Gesprächen mit indischen Katholiken zusammengestellt von

<emphasize>Eckhard Bieger S.J.</emphasize>