(explizit.net)Er schmeckt nach Orangen und Zitronen, Rosinen und Mandeln oder Marzipan. In dem weichen Hefeteig schmeckt die Butter heraus. Striezel wird dieses Brot in Dresden genannt. Außerhalb der Stadt trägt dieses, durch den Puderzucker weiße Brot den Namen Christstollen. So schmeckt Weihnachten. In Sachsen gehört der Karpfen dazu, anderswo die Gans und natürlich die Plätzchen. Die Geschenke sind erst später entwickelt worden, im 19. Jahrhundert konnten allerdings nur die besser gestellten Familien ihre Kinder beschenken. Spielsachen, die man auf Gemälden dieser Epoche sieht, kamen erst langsam in Mode.
Brot als ein Symbol für den Heiland ist bereits mit dem eucharistischen Brot von Jesus selbst eingeführt. Der inhaltsreiche Stollen wird dadurch zu einem Christstollen, dass er, noch warm aus dem Offen, eine Fettglasur erhält, die den Puderzucker bindet. Das Christkind in seine Windeln gewickelt, so heißt es bei Lukas im 2. Kapitel seines Evangeliums: „Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“
Es gibt noch ein anderes Gebäck, das Weihanchtsszenen und Heilige, so den hl. Nikolaus darstellt. Diese Darstellungen erhält der Teig durch geschnitzte oder in Ton modellierte Formen.
Was von Dresden zu berichten ist: Obwohl die Christen nur 20% der Bevölkerung ausmachen, muss man am Heiligabend mindestens eine halbe Stunde vor Beginn der Mette in der Kirche sein, um noch einen Platz zu bekommen. Bei aller Skepsis gegenüber dem Brauchtum: irgendwie muss der Glaube an den Messias auch "schmecken".
<emphasize>Eckhard Bieger S.J.</emphasize>
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