Depression wird als starke Emotion erlebt, als immateriell „Psychisches“ behandelt. Ärzte wie Erkrankte hängen in klassischen Behandlungsmustern: wo es eine Krankheit gibt, da hält die Pharmaindustrie eine Pille bereit. Tut sie auch, aber die Antidepressiva wirken oft nicht oder nur kurzzeitig, haben meist Nebenwirkungen und "heilen" nicht. Oft kann jedoch eine einfache Lösung helfen. Der Stress der Pandemie führt zum Mangel an antidepressiv wirksamen Neurotransmittern wie z.B. Serotonin. Die dem Gehirn fehlenden Grundstoffe können einfache Aminosäuren wie Tryptophan sein, aus dem im Gehirn Serotonin gebildet wird. Das ist so ähnlich, wie wenn Insulin fehlt, das allerdings injiziert werden muss. Tryptophan kann über die Nahrung gezielt zugeführt werden, z.B. durch Tryptophan-reiche Cashewkerne. Auch Bewegung hilft in vielerlei Hinsicht und wirkt antidepressiv, z.B. weil dann mehr von der Aminosäure Tryptophan ins Gehirn gelangt.   

Das Gehirn muss verbrauchte Neurotransmitter produzieren

Dass jetzt nicht nur vorrangig Frauen, sondern auch mehr Männer depressiv werden, liegt auch mit am Arbeitsplatz "Computer". Hier wirken zwei Faktoren:
1. Weil hauptsächlich das Gehirn arbeiten muss und man am Bildschirm seltener eine Pause macht, wird mehr Serotonin verbraucht. Wenn nicht alle zwei Stunden eine Pause eingelegt und bis in die Nacht gearbeitet wird, wird u.U. mehr Serotonin verbraucht als das Gehirn bilden kann.
2. Entzündungen verbrauchen das Tryptophan für andere Reaktionen, so dass für neues Serotonin zu wenig zur Verfügung steht.

Entzündungen reduzieren die Bildung von Serotonin und Gaba

Entzündungen nehmen im Alter zu, weil die Organe nicht mehr so gut funktionieren und daher die Steuerung, mit der Entzündungen wieder „abgeschaltet“ werden, nicht mehr so gut funktioniert. Für die Berufstätigen kommt durch Homeoffice und 24 Stunden Erreichbarkeit der Biorhythmus aus dem Takt. Unregelmäßiger und zu kurzer Schlaf ist dann Ursache für das Ausgebranntsein des Burnouts sowie des Serotoninmangels. Entscheidend ist hier das Hormon Cortisol. Es wird in der zweiten Nachthälfte gebildet. Wir brauchen 50 mg, um tagsüber voll aktiv sein zu können. Zugleich dämpft Cortisol die Entzündungen. Cortisolmangel begünstigt Burnout und begünstigt den Mangel an Serotonin und anderen Neurotransmittern. Da das Schlafhormon Melatonin aus Serotonin gebildet wird, kommt es auch vermehrt zu “Schlafstörungen“, die wiederum eine depressive Stimmungslage bewirken und dies wieder Beeinträchtigung des Schlafs, weil nicht genügend Melatonin zur Verfügung steht. Mangel an Melatonin wirkt sich mittelfristig auf den Gesamtzustand des Körpers aus, denn dieses Hormon trägt uns nicht nur in den Schlaf, sondern sorgt auch mit dafür, dass der Körper von schädlichen Stoffwechselresten, die Entzündungen und Krebs auslösen, befreit wird.

Der Depression durch Schlafhygiene und Bewegung entgehen

Es sind also biologische Abläufe, die zur depressiven Stimmungslage führen können. Weil Serotonin wie andere Neurotransmitter die Hirnströme von einer zur nächsten Nervenzelle weiterleitet, wirkt sich eine Hemmung der Nervenströme so gravierend aus. Die gedrückte Stimmung bei einer Erkältung oder bei Fieber haben die gleichen Ursachen. Schlafhygiene, Bewegung und Tryptophan (Aminosäuren, Vitamine), sind für die meisten einfachen Depressionen ein wertvolles Mittel, auch wenn primäre Depressionen viele weitere Faktoren als Ursache haben – vor allem individuelle erbliche Faktoren und frühkindliche Schädigungen. Diese werden nicht durch die Antidepressiva geheilt, weil sie nicht da ansetzen, wo die Krankheit ansetzt – bei den fehlenden Neutransmittern und den nicht erkannten Langzeit-Endzündungen.  

Es gibt eine biologische Pille

Da eine Zuführung von Serotonin nicht wirkt, jedoch eine Vorstufe dieses Neurotransmitters von der Blut-Hirnschranke durchgelassen wird, nämlich Tryptophan, können und sollten sie täglich zu den Vitamin- und Mineraltabletten auch so eine Pille nehmen. Es ist keine chemische entwickelte Medizin, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel - welches jedoch nicht Bewegung und die Einhaltung des Biorhythmus kompensiert. Jeden Tag mindestens 30 Minuten Walken, Fahrrad, Fitness-Geräte sind der beste Schutz gegen Depression wie gegen Entzündungen

Zur Dämpfung überschießender Entzündungen: Der Kopf steuert die Gesundheit
Über Bewegung u.a. Mittel, die Gesundheit zu stabilisieren: Im Alter muss sich die Seele mehr um den Körper kümmern