Eine Liebesgeschichte treibt die Spanier ins Kino. Eine spröde Baskin und eine etwas unsicherer Andalusier verstricken sich in eine komplizierte Liebesgeschichte. Der Film funktioniert in Deutschland nur sehr mäßig, dafür wirkt er, wie man aus Spanien erfährt, dort wie eine Erleichterung. Wenn man eine Baskin mit einem jungen Mann aus dem Süden des Landes zusammenbringen kann, dann muss die heiße Zeit der Auseinandersetzung um die Unabhängigkeit des Baskenlandes vorbei sein.
Basken protestieren nicht
Es ist nicht davon zu hören, dass die Basken die Kinos anzünden, in denen der Film gezeigt wird. Das ist auch nicht notwendig, denn die interessantere Rolle und die bessere schauspielerische Performance liegt bei der Baskin, gespielt von Clara Lago. Der Andalusier wird von Dani Rovira etwas unbeholfen dargestellt, er hat nur mäßig gute Witze über die Basken zu bringen. Sein Freundeskreis zeigt kindische Vorurteile gegenüber den spanischen Nordlichtern, will ihn fast noch befreien und wird Zeuge einer dann abgebrochenen Hochzeit. Also die Basken kommen besser weg.
Die holprige Handlung
Aber es ist auch keine Verächtlichmachung der Andalusier. Etwas grotesk ist ein Erzählfaden, als protestierende Basken ihn für eine Demonstration zu ihrem Sprecher machen, wohl wissend, dass er kein Baske ist. Wie bei jeder Komödie gibt es nicht nur äußere Hindernisse. Zuerst wirft sie ihn aus ihrer Wohnung, als er ihr die Tasche zurückbringt, die in Sevilla vergessen hatte. Mit ihrem Personalausweis kann er ihre Adresse finden. Als er wegen eines Missgeschicks ins Gefängnis gerät, holt sie ihn erst dort heraus, als ihr Vater auftaucht, den sie Jahre nicht gesehen hat. Sie will vor dem Vater verbergen, dass ihr Verlobter die Hochzeit hat platzen lassen. Der Andalusier muss jetzt als Pseudobräutigam herhalten. Als der Vater die Heirat forciert, ergreift er die Flucht. Sie holt ihn jedoch aus dem Autobus heraus. Der Priester durchschaut das Spiel. Um der Heirat zu entgehen, verspricht sie, die Hochzeitszeremonie platzen zu lassen. Er bringt das Ja-Wort nicht über die Lippen. Seine Kumpanen aus Sevilla nehmen ihn mit zurück. Das Happy End kommt dann in Form einer Pferdedroschke.
Die Spannungen haben sich gelöst.
Diese verwickelte Liebesgeschichte mag deshalb in Spanien so viele Zuschauer gefunden haben, weil sie das Verhältnis der Basken zu den Spaniern spiegelt. Beide pflegen ihre gegenseitigen Vorurteile und entdecken erst nach langen Irrungen, dass sie sich eigentlich mögen. Symbolisch bedeutsam ist wahrscheinlich auch, dass es am Ende die Baskin ist, auf deren Initiative das happy end zustande kommt. Allerding stammt Clara Lago. Dafür schielt Dani Rovira .
In der Werbung wird der Film mit dem Erfolg der französischen Nord-Süd-Komödie "willkommen bei den Sch’tis“ verglichen. Hier werden Erwartungen geweckt, die der spanische Film nicht einlösen kann. Dafür hat der Drehbuchautor zu wenige Ideen und die Regie ist zu holzschnittartig. Zudem hat die Synchronisation den Sprachwitz glatt gebügelt. Man muss ihn als gelungene Annäherung von zwei Mentalitäten sehen, die sehr verschieden sind, aber doch zusammengehören. Es ist der bisher erfolgreichste spanische Film. Von 10 Millionen Besuchern in Spanier wird berichtet
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