Energie, wie wir sie von der Sonne her kennen, die Hurrikans auslöst, mit Solarzellen in Elektrizität verwandelt werden kann, die mit dem Chlorophyll der Bäume Wälder großzieht, ist ein Bild für das, was die Freiheitskämpfer haben müssen. Physikalische Energie kann etwas bewegen oder aufheizen. Die Energie, die Freiheitskämpfer für den Protest einsetzen, ist von anderer Art, jedoch nicht weniger wirksam als die Bewegungsenergie. Wenn Redner eine Gefährdung der Demokratie beklagen, dann scheint doch Energie zu fehlen, den Freiheitswillen denjenigen entgegenzuhalten, die die Freiheit unterbinden oder Minderheiten die Daseinsberechtigung absprechen.
Die Freiheitsenergie verlässt die Logik der Evolution
Freiheit ist der Gegenentwurf zu Anpassung. Würden die Gesetze der Evolution auch den Menschen vollständig bestimmen, dann wäre es in der Logik von Mutation und Selektion, dass diejenigen die besten Überlebenschancen haben, die sich anpassen. In der Natur führt die optimale Anpassung an die Umgebung zu den langen Hälsen der Giraffen, der hohen Vermehrungsrate des Covid-Virus, dem Jagdinstinkt des Wolfes. Für die Bürger Weißrusslands würde die Logik besagen, sich den Bedingungen des Systems möglichst flexibel anzupassen, um überlebensfähig zu bleiben. Das machen auch Viele, nicht zuletzt, um ihre Familie durchzubringen. Einige aber verlassen diese Logik der Anpassung und bestehen auf der Freiheit. Die diktatorische Umwelt mit ihren Spitzeln und Polizeikräften reagiert mit Verhaftung und Gefängnis und trotzdem bleiben die Verhafteten bei ihrem Anspruch auf Selbstbestimmung. Sie sind nicht nur Im Recht, sie en zeigen auch Kraft gegenüber dem Gewaltpotential ihrer Gegner.
Die Energie steckt in den Einzelnen
Wenn man die physikalische Energie als Vergleich heranzieht, dann steckt die Energie in den Atomen. Einstein hat Energie und Masse gleichgesetzt. Heute sehen die Physiker die Materie erst einmal als Energie. Masse entsteht erst, wenn die Energie durch das Hicks-Feld verlangsamt wird. Das ist für uns schwer vorstellbar, weil ein Stein uns erst einmal als Masse entgegenkommt. Diese Masse besagt nicht nur „Gewicht haben“, sondern auch Energie. Das wurde erst mit der Atomphysik erkannt. Man konnte eine Atombombe bauen, die wie keine Bombe vorher ein Vernichtungspotential hat, das die ganze Menschheit gefährdet. Fürchten die Diktatoren Freiheitsbewegungen deshalb, weil die Energie hinter der Freiheit ihr Machtsystem zerstören kann? Müssen deshalb Freiheitskämpfer umgebracht werden, weil sie so gefährlich sind wie angereicherte radioaktive Uranisotope?
Die Freiheitsenergie steckt im Menschen so wie die Atomenergie im Atomkern. Auch hier kann ein Vergleich mit der Physik das Verständnis dieser geistigen Energie etwas erhellen. Es scheint so, dass diese physische Energie dem Weltall im Urknall mit auf den Weg gegeben ist. Ähnlich ist es auch beim Menschen. Das verdeutlicht ein Vergleich mit den Schimpansen. Biologisch sind wir von diesen kaum verschieden, wir sind nur eine Affenart, also nicht so verschieden wie Hunde und Katzen. Während die Schimpansen seit Millionen Jahren nur in einem bestimmten Klima und auf den Bäumen überleben, von deren Früchten sie sich ernähren können, ist der Mensch bis in die Eisregionen vorgedrungen, kann am Rande von Wüsten überleben und die Meere befahren. Ähnliches gilt von den Religionen. Lange waren religiöse Kulte auf bestimmte Regionen begrenzt, die Gottheiten wurden wie Landesherren vorgestellt. Auch die Juden gingen über Generationen davon aus, dass die anderen Völker jeweils eigene Gottheiten hatten. Erst die Propheten erkannten, dass es nur einen Gott geben kann und ihm die ganze Welt gehört. Etwa zur gleichen Zeit entstand mit ähnlichen Einsichten die Philosophie in Griechenland. Die Christen haben aus beiden Kulturen eine Synthese entwickelt und den Gott der Juden weltweit bekannt gemacht.
In der "Materie Mensch" gibt es also ein Energiepotential, das die Menschenaffen nicht in sich tragen.
Die geistige Energie schlummert im Menschen
Das Energiepotential kann ruhen. Auch hier bringt ein Vergleich mit der Physik ein besseres Verständnis der Freiheitsenergie. Die physikalische Energie, die in einem aus Silizium gebildeten Steinbrocken schlummert, bleibt in den Atomen. Anders bei der Sonne, hier entsteht die riesige Energiemenge durch die atomare Umwandlung von Wasserstoff in Helium. Damit diese Umwandlung geschehen kann, braucht es die hohen Temperaturen. Auf unserem Planeten gibt Wasserstoff sehr dosiert Energie ab, wenn er sich mit Sauerstoff verbindet.
Auch die im Menschen schlummernde geistige Energie muss freigesetzt werden. Das geschieht durch eine Zielvorstellung. Ziele setzen Energie frei.
Energie verstärkt sich in Gruppen
Ziele haben auch die Kraft, Menschen zusammenzuführen, um gemeinsam das Ziel zu realisieren. Die Gemeinschaft setzt zusätzliche Energien frei. Das kann jeder erleben, wenn die Gruppe einig ist. Diejenigen, allerdings, die sich nicht auf das Ziel einlassen können oder es sogar für nicht erstrebenswert halten, nehmen Energien aus der Gruppe. Deshalb arbeiten Vorstände von Vereinen wie auch Teams dann erfolgreich, wenn Entscheidungen erst anberaumt werden, wenn Einstimmigkeit zu erwarten ist. Das ist anders in Parlamenten. Da muss ein Landtag oder Bundestag die Entscheidung nicht umsetzen, das ist Aufgabe der Regierung. Weil sie nicht regieren muss, erhält die Opposition eine Kontrollfunktion. In kommunalen Gremien ist Einstimmigkeit oft gefragt, damit ein Projekt auch genügend Energie bekommt, dass es auch Wirklichkeit wird.
Die Freiheits-Energie muss dem Weltall mit auf den Weg geben sein
Oben wurde gezeigt, dass die Faktoren Mutation und Selektion eigentlich auf die Anpassung an die jeweilige Umwelt, also auch die einer Diktatur, hinauslaufen. Die meisten Menschen folgen dieser Logik. Jedoch scheint die Evolution selbst eine Energie bereitzustellen, die dieser Logik der Anpassung überwindet.
Dieses Weltall verfolgt wohl ein Ziel, das über die Reproduktion der Lebewesen hinausgeht. Die Entstehung von Leben selbst war schon ein enormer Neuanfang, der nicht aus den physikalischen Gesetzen allein kommen konnte. Dabei war die Entwicklung der materiellen Basis Voraussetzung, dass auf diesem Planeten Leben nicht gleich durch die äußeren Bedingungen verunmöglicht wurde. Das Leben brauchte Voraussetzungen, so der für die Zellen entscheidende Kohlenstoff, weiter eine Hülle, die Sonnenenergie durchlässt, aber nicht die anderen, dem Leben feindliche Strahlung, ein kreisendes Gestirn, das nachts eine Abkühlung ermöglicht, einen Mond, der die Erdumdrehung verlangsamt. Das entstehende Leben wird nicht allein von den physikalischen Gesetzen bestimmt. Es hat in sich eine Dynamik der Höherentwicklung, um dann in einem nächsten Entwicklungssprung ein Wesen hervorzubringen, das mit Freiheit ausgestattet ist. Die Freiheit heißt nun aber, dass dieses Wesen nicht gänzlich den physikalischen genetischen Programmierungen unterworfen ist. Es braucht zwar Luft zum Atmen, Pflanzen und Tiere, um sich zu ernähren, Heilkräuter u.v.a. Aber soweit dieses Wesen in Freiheit entscheidet, ist es nicht von physikalischen Gesetzen noch von biologischen Anlagen getrieben, sondern kann die Physik nutzen, um technische Geräte zu konstruieren und hat in der Freiheit die Möglichkeit, sich von Trieben u.a. biologischen Programmierungen so zu distanzieren, dass es nur nach eigenem Gutdünken Ziele verfolgt.
Wenn es dieseFreiheit gibt, dann hat das Weltall im Menschen eine Entwicklungsstufe erreicht, in der sich dieses Wesen selber Ziele setzt. Es hat offensichtlich die Energie, Impfstoffe gegen ihm feindliche Mikroben zu entwickeln, Tiere zu domestizieren und sogar zum Mond zu fliegen. Die selbst gesetzten Ziele setzen auch die Energie frei, sich nicht nur den Flug zum Mond vorzustellen, sondern auch tatsächlich dorthin zu gelangen. In der Freiheit ist die Energie verborgen, sie gegen andere zu behaupten.
Dann wäre Freiheit das eigentlich Ziel der Evolution. Muss sie dann nicht auch in den ersten Anfängen des Kosmos stecken, bereits im Urknall dem Weltall mit auf den Weg gegeben. Dann wäre nicht nur zufällige Mutation der Motor der Evolution, sondern die Zielvorgabe der Freiheit. Ein menschliches Leben wäre dann gelungen, wenn es Freiheit realisier. Erst die Verwirklichung der Freiheit würde dann die Evolution zu ihrem vollen Gelingen führen. Die Freiheit ist also nicht nur etwas Theoretisches, sondern etwas das auf Verwirklichung drängt. Die Energie, die Freiheitskämpfer in sich tragen, zeigt, dass die Freiheit dem Menschen nicht nachträglich eingepflanzt worden sein kann, sondern seine Realität bestimmt.
Erst wenn jeder seine Freiheits-Energie einbringt, kommt die Evolution zu ihrer Erfüllung. Das verlangt eine eingehendere Analyse, wie Freiheit sich verwirklicht. Die Evolutionstheorie, die Philosophie wie die praktizierte Religion können ein großes Potential heben. Dazu folgen weitere Beiträge.
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