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Fand Weihnachten auch an Weihnachten statt?

Wir haben uns für Weihnachten enorm angestrengt. Geschenke, das Festessen und Viele waren lange unterwegs, um bei der Familie zu sein. Halten wir einen Rückblick. Nicht nur, ob der Aufwand sich gelohnt hat, sondern was wir vielleicht nächstes Jahr anders machen, damit der Aufwand sich wirklich lohnt.

Weihnachten ist etwas Besonderes. Ein Kind bringt eine neue Qualität in die Welt. Wie Kinder immer die Welt verändern. Deshalb stehen Weihnachten die Kinder im Mittelpunkt. Wir Erwachsenen investieren ja viel Zeit, "damit aus den Kindern etwas wird". An Weihnachten fühlen wir uns in der Pflicht, den Kindern etwas zu schenken. Für die Kinder ist dann Weihnachten so wie ihr Geburtstag durch die Geschenke ausgezeichnet. Wir zeigen den Kindern durch die Geschenke, dass sie uns etwas wert sind. Aber ist Weihnachten für uns gelungen, wenn unsere Geschenke den Kindern gefallen? Ist es mit dem Jesuskind nicht so, dass es eigentlich das Geschenk ist. So sind doch die Krippen gestaltet. Wenn wir mit den Hirten zur Krippe gehen, dann doch um das Kind anzuschauen. Dieses Kind wird dann von den Drei Sterndeutern auch aufgesucht, weil es eine Hoffnung in die Welt bringen wird. Auch den Hirten wird gesagt, dass : „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“

Die Kinder sind das Geschenk

Von Maria wird gesagt: Sie bewahrte alles in ihrem Herzen. Die Eltern haben Jesus dann solide großgezogen. Synagogenschule, Handwerk. Er kannte wohl große Teile der jüdischen Bibel auswendig. Erstaunlich ist seine Menschenkenntnis, die aus vielen Begebenheiten erkennbar wird, die die Evangelisten aufgeschrieben haben. Es ist etwas Weihnachten Thema geworden: Denken wir groß von den "Kleinen", sind unsere Vorstellungen so auf die Zukunft gerichtet, dass die Kinder es einmal besser machen können als wir. Verlassen wir wie die Hirten und die Sterndeuter das Weihnachtszimmer mit der Ahnung, dass Größeres kommen wird oder haben die Geschenke die Zukunft zugedeckt, weil wir gleich an Umtausch denken. Das tun sie auch dann, wenn sie bald in der Ecke liegen, wenn sie nicht das nächste Jahr gestalten. Spiele, die nur einmal gespielt werden, Geschenke, die nicht fordern, Bücher, die nicht in größere Welten führen. Was ich auch nach dem 25.12. nachholen kann: Die Kinder sollten spüren, dass ich groß von ihnen denke. Wir hinterlassen ihnen ja eine Welt, die sie nicht mit unserer Philosophie des Konsums bewältigen können. Der drohende Klimakollaps, das Artensterben, die Unsicherheit, die die kriegsbereiten Mächte auch im nächsten Jahr in die Weltgesellschaft einfließen lassen werden. Damit sind wir bei den Erwachsenen.

Weihnachten leitet Umdenken ein

Die Welt wird mit jedem Kind anders. Das Gespür des Neuen nehmen wir uns jedoch wenn die Erwachsenen auf "the same procedure as every year" bestehen. Die Familienrituale geben natürlich eine gewisse Sicherheit, dass das Fest gelingt. Aber schon die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum können nicht "funktionieren" oder sogar wie Myrrhe wie Bitterstoff wirken. Das erste Weihnachten hatte den himmlischen Glanz und den Gesang der Engel. Wir müssten deshalb gar nicht so viel machen, als hinge es von unserem Aufwand ab, ob das Fest gelingt. Wenn das Fest selbst zum Geschenk würde. Dafür muss nicht alles von der Familie erbracht werden. Eine Theateraufführung, ein Konzert, einen Kinofilm gibt es. Wir können uns etwas gönnen, was der Fernsehschirm nicht hergibt. Weihnachten, das wir nicht selber machen müssen. Das muss uns nicht unbedingt Ende Dezember "passieren". Weihnachten passiert unverhofft Das erste Weihnachten passierte unverhofft, also nicht deshalb, weil ein großes jüdisches Fest gefeiert wurde. Es war ein Behördengang, der Josef nach Bethlehem verbrachte. Der römische Kaiser ließ eine Volkszählung durchführen. Das Kind ist wie andere Kinder selber gekommen. Der Evangelist entdeckt die Vorsehung Gottes darin, dass der Messias in der Stadt seines großen Verfahrens geboren wurde, denn der große König David stammte aus Bethlehem. Unser Weihnachten wurde zuerst in Rom am Tag der Wintersonnenwende gefeiert, die damals auf den 25. Dezember fiel. Die Sonne, die nicht weiter abnimmt, hat neben dem Stern der Drei Weisen die Geburt Jesu als himmlisches Ereignis herausgehoben. Ein himmlisches Ereignis "stößt" uns auch jedes Jahr zu. Meist nicht an Weihnachten, auch wenn uns einzelne Weihnachten unvergesslich bleiben. Die Tage, in den das Ereignis der Geburt die Stimmung aufhellt, lassen Begegnungen, mystische Erfahrungen, Impulse wieder präsent werden, die meinen Blick erweitert, mich aus einer schwierigen Situation befreit, mich Gott nähergebracht, mir die Lösung einer anspruchsvollen Aufgabe, mir Versöhnung geschenkt haben. Das kann ich Weihnachten wieder präsent werden lassen und feiern, indem ich die anderen daran teilhaben lasse.


Kategorie: Analysiert

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