Die Maße des Tors – nicht nach dem goldenen Schnitt
Als ich als Kind versuchte, Fußballfelder zu zeichnen, machten der Torraum und das Tor große Schwierigkeiten. Jetzt, viel später ist das nicht verwunderlich. Das Tor hat ein Verhältnis 3 zu 1 für Breite zu Höhe. Dieses Verhältnis ist ungewöhnlich. In der Kunst findet sich der goldene Schnitt, eine Aufteilung im Verhältnis 2 zu 1 oder in Dezimalzahlen 1,618 zu 1. Dieses Verhältnis ist universell, Strecken werden z B so aufgeteilt. Aber auch in der Biologie ist es zu finden Der Bauchnabel teilt die Höhe des Menschen im Verhältnis des Goldener Schnitts. Pflanzen, wie z.B. die Sonnenblume, bilden in ihren Blüten und dann im Samenkopf die Fibonaccizahlen und den goldenen Schnitt ab. Das Verhältnis 3 zu 1 ist eher eines aus der Mathematik und nicht natürlich. Die Frage, ob die Mathematik per se existiert oder nur bestimmte Mathematik sich in der Welt in der Physik manifestiert, ist in der Philosophie und Naturwissenschaft immer noch umstritten. Hier im Fußball hat man auf jeden Fall, basierend auf einem abstrakten Verhältnis zweier natürlicher Zahlen, das Tor vermessen.
Auch der Strafraum ist im Verhältnis 1:3 angelegt
Nicht allein das Tor scheint rein aus der Mathematik gestaltet zu sein, sondern auch der Strafraum ist ähnlich aufgebaut. Es finden sich seitlich von den Torpfosten Markierungen bei 6 und bei 18 Yards, Auch in Richtung des Spielfelds mit 6 und 18 Yards. Also auch hier wieder die Symbolik 1:3. Der Strafraum jetzt mit der insgesamt eine Breite von 44 * 18 Yards ist ein bevorzugter Teil des Spielfeldes, in dem Foulspiel besonders mit dem Strafstoß gewertet wird. Vergleicht man diesen Strafraum mit ähnlichen Räumen beim Feldhockey oder beim Handball, so wird dessen künstliche Gestaltung deutlich. Dort sind die Räume ähnlich einem halben Oval vor dem Torraum gestaltet. Jeder Punkt innerhalb dieses Raums ist ein Ort, von dem aus eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, ein Tor schießen zu können. Beim Strafraum des Fußballs ist es anders. Gerade die äußeren Teile stellen keine Punkte dar, von denen in der Regel ein Torschuss lohnenswert ist. Rechnet man die Entfernung von einem vorderen Eckpunkt des Strafraums zum Tor aus, so kommt man auf Entfernungen von 25,5 bzw. 30m. Der Winkel für den Torschuss ist nicht einmal besonders günstig. Es gibt außerhalb des Strafraums einige viel günstigere Positionen.
Der goldene Schnitt wäre vorzuziehen
Die Größe des Tores würde man beim Handball auf die Dimensionen des Menschen abstimmen bzw. in Richtung des goldenen Schnitts, um entweder die Vertikale zu betonen die Horizontale zu betonen, auch hier den Goldenen Schnitt nehmen, also 8 Fuß (2,44m) zu 3,95m. Diese Dimensionierung hat Einfluss auf die Weise, in der der Torschuss versucht wird. Der Trefferwinkel in der Horizontalen ist weit größer als in der Vertikalen. Legendär sind Schüsse über das Tor wie weiland Robert Baggio oder Uli Hoeness in Endspielen der WM oder EM. Aber auch das Torwartspiel wird durch die Größenverhältnisse im Fußball geprägt. Der Torwart muss sich oft waagrecht dem Ball entgegenwerfen. Eine Art Reaktion, die vor allem durch diese Maßgrößen des Spielfelds und Tors bedingt ist und von Gremien „erfunden“ wurde.
Die Wirkung der Symbolik des 1:3 ändert sich durch Entwicklung auf Seiten der Spieler: Die Menschen werden immer größer. Inzwischen erreicht fast jeder Torwart die Querlatte mit der Hand, ohne springen zu müssen. Er muss der höheren Geschwindigkeit, die der Ball beim Schuss erreicht, etwas entgegensetzen.
Links
Zur Zahl 11: Die Zahl 11 und das Sündenbockmotiv
Fußball verstehen – wie eine Liturgie
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!