Vogelmiere – die volle Wucht an Mineralien und Vitaminen
Breit hat sie sich in den Wintermonaten gemacht. Die Vogelmiere. Sie beginnt im Februar zu blühen. Ihre zierlichen kleinen, weißen, sternförmigen Blüten schmücken in meinem Garten den kleinen Hügel unter dem großen Wildkirschenbaum. Den hat sie für sich in Beschlag genommen. Sie bildet einen breiten 20cm hohen grünen Teppich. Dieses schnell wuchernde Wildkraut - viele Gärtner tun sich schwer damit, weil es sich wie Giersch in Windeseile vermehrt - enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin A und C, Kalium, Phosphor, Eisen, Kupfer und Kieselsäure. Außerdem wirken die enthaltenen Saponine und Flavonoide entzündungshemmend und sorgen für eine gute Verdauung. Aber nicht nur das. Sie schmeckt runder als Schnittlauch, etwas erdig und ich spüre mehr den Garten, weniger die Küche. Ihre breitere Geschmackspalette geht bis zum Nussigen. Daher lässt sie sich in vielen Gerichten verwenden.
Nicht nur der Kräuterquark, das Pesto, die Kräuterbutter wie das Smoothie profitieren von ihrem besonderen Geschmack. Auch als Gemüse wie Spinat verarbeitet ist sie ein ausgesprochener Genuss. In einer Quiche mit Fetakäse bringt sie einen ganz eigenen Geschmack zur Geltung. Selbst die Sterneköche entdecken dieses „Beikraut“ für ihre besonderen Gerichte.
Die Vogelmiere bestimmen
Nun fragt sich der eine oder die andere, wie kann ich die Vogelmiere erkennen? Wer die Vogelmiere sammeln will, muss sich ein bisschen kundig machen, um sie nicht zu verwechseln. Sie lässt sich aber gut bestimmen. Der Stängel ist rund und hat eine einreihige Längsbehaarung. Die grünen Blätter sind eiförmig und spitz. Die unteren Blätter am Stängel sind kurz gestielt, die oberen sitzen direkt am Stängel und sind gegenständig. Ihre Blüten sind zierlich, klein und weiß. Zieht man den Stängel etwas auseinander sorgt in ihm eine Art Gummiband dafür, dass man ihn nicht abknicken kann.
Verwechseln kann man die Vogelmiere nur mit dem schwach giftigen Ackergauchheil, allerdings blüht er orange und nicht weiß. Also eigentlich nur vor der Blüte zu verwechseln. Andere Mieren-Arten sind nicht giftig, aber nicht unbedingt zum Verzehr geeignet. Die Vogelmiere wächst oft an Wegrändern, in Rasen oder an Waldrändern. Wer sie ernten will sollte sie nicht dort zu pflücken, wo die Hunde Gassi gehen. Wer sich mehr über dieses essbare Beikraut kundig machen will, findet im Internet unter „Vogelmiere bestimmen“ viele Anregungen.
Nützlich für den Garten
Die Vogelmiere ist auch für Hühner, Vögel und andere Kleintiere eine Delikatesse. Vor allem die Samen sind gefragt. Außerdem bedeckt sie mit der Zeit ganze Flächen, wird zum Bodendecker, der die Feuchtigkeit in der Erde speichert und anderes Beikraut zudeckt. Jeder Gartenbesitzer kann vermutlich in seinem Garten die Vogelmiere entdecken, denn sie kommt überall vor. Wer sie aber anbauen will, kann sie aus den Samen ziehen und auch in Kübeln auf dem Balkon pflanzen. Sie vermehrt sich von alleine. Mit ihr hat man immer ein gesundes Grün für die Küche, auch über die Wintermonate, wenn es nicht zu frostig wird.
Rezeptvorschläge:
Ich habe ein paar Rezepte zusammengestellt, die einfach, kostengünstig und schmackhaft sind.
Kräuterquark mit Pellkartoffeln
Ein einfaches aber schmackhaftes und günstiges Essen.
Für den Kräuterquark den Schnittlauch, die Petersilie, und eine Hand voll Vogelmiere klein schneiden, mit dem Quark vermengen, salzen und pfeffern und mit einem Schuss Essig verfeinern. Dazu Pellkartoffeln kochen.
Kräuterbutter mit Vogelmiere
Butter aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie weich wird. Mit Schnittlauch, Petersilie, Knoblauch, Pfeffer und Salz sowie einer Hand voll kleingeschnittener Vogelmiere verkneten. Auf eine Scheibe Toastbrot verteilen und als kleinen Gruß aus der Küche servieren.
Vogelmieren- Spinat
4 Knoblauchzehen, eine Zwiebel in Butter andünsten und 200 Gramm kleingeschnittene Vogelmiere dazugeben. Eventuell etwas Sahne oder Milch hinzufügen. Sieben Minuten mitdünsten und anschließend zu Kartoffelstampf servieren oder unter Nudeln heben.
Quiche mit Vogelmiere und Fetakäse
Für den Teig:
250 Gramm Mehl, 125 Gramm Butter, 0,5 Tel. Salz verkneten. Den Boden einer Quiche- Form oder kleiner Tortenförmchen damit auskleiden.
Für den Belag:
1 Zwiebel, 3 Zehen Knoblauch und 200 Gramm Vogelmiere klein schneiden, in etwas Butter andünsten
75 Gramm Fetakäse würfeln, Bergkäse reiben und mit Sahne und Schmand vermischen.
2 Eier 1 Prise Salz und Pfeffer
etwas Muskat dazugeben. Anschließend auf dem Quiche-Boden verteilen und bei 180 Grad Ober und Unterhitze 40 Minuten backen.
Diese Vielfalt vom Brotaufstrich bis zur Quiche lässt sich auch durch andere Kräuter, wie Gänseblümchen, Giersch, Brennnessel, Knoblauchrauke herstellen, die weitere lebensnotwendige Stoffe unserem Körper zuführen. Giersch und die Brennnessel kommen in den nächsten Wochen ganz frisch und jung aus dem Boden. Dann sind diese Kräuter besonders intensiv im Geschmack.
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