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Geld und Glück

Wir wissen alle, dass Geld nicht glücklich macht, aber Geld scheint etwas an sich zu haben, auf das wir nicht ganz verzichten können. Denn unser Zufriedenheitspegel orientiert sich häufig am Geld. Was hat es damit auf sich?

Geld schafft Bedingungen

Geld schafft erst einmal Bedingungen, damit ich mein Leben finanzieren kann. Habe ich ein bisschen mehr als das, was ich unbedingt für meinen Lebensunterhalt brauche, dann ermöglicht mir Geld auch die Erfüllung einiger meiner besonderen Wünsche oder Sehnsüchte. Ich kann mir vielleicht eine schöne Reise leisten, ein Haus bauen oder ein tolles Auto kaufen. Habe ich noch ein bisschen mehr, kann ich damit auch andere unterstützen. Ich kann das Studium junger Leute mit finanzieren, Spenden an Hilfsorganisationen geben, Stiftungen gründen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Ohne Geld geht nichts.

Wie hängt Zufriedenheit mit Geld zusammen?

Leider leben wir nicht in einer Tauschgesellschaft, in der ich mit dem, was ich habe, den anderen für das was ich von ihm brauche bezahlen könnte. In einer Tauschgesellschaft „ich gebe dir, du gibst mir“ würde nämlich schnell deutlich, wie sinnvoll meine Existenz, meine Kompetenz für andere ist und wie nötig ich auch die Kompetenzen der anderen brauche.
In unserer Zeit ist bares oder elektronisches Geld die Währung. Die Verbindung von Geld und meinem Können erlebe ich dadurch nicht mehr hautnah. Es sind aber nicht die Scheine, die uns glücklich machen, sondern Zufriedenheit stellt sich erst ein, wenn ich damit etwas in Gang bringen kann.

Belohnung für meine Investition

Wenn ich mich als Freiberuflerin niederlasse, brauche ich erst einmal Kapital für Anschaffungen, für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit etc. Damit ist aber noch nichts verdient. Erst wenn die ersten Kunden auf mich aufmerksam werden, meine Arbeit wertschätzen können, weitere Kunden nachziehen, hat mein Engagement und mein investiertes Geld Zukunft. Erst diese Situation lässt in mir so etwas wie Zufriedenheit wachsen. Ich kann spüren, dass meine Leistung gebraucht und wertgeschätzt wird. Wenn ich Aufträge bekomme, trauen mir andere zu, dass sie eine gute „Ware“ von mir erhalten. Wenn ich das einlöse, spricht sich das rum. Das Glücksgefühl entsteht dann nicht wegen des Geldes, sondern weil mir etwas gelungen ist. Natürlich brauche ich auch das Geld, das ich damit verdiene, aber der Indikator für meine Zufriedenheit ist nicht das Geld.
Es geht also viel mehr darum, dass ich mit meiner persönlichen Arbeit, ob Angestellter oder Selbstständige, etwas Sinnvolles, das andere benötigen, verwirkliche. Da ist Geld nur Vehikel, damit ich aktiv werden kann. 

Mit Geld kann ich aufbrechen

 Wenn ich mich mit meinen Begabungen und Kompetenzen verwirklichen will,  muss ich manchmal aus dem Umfeld, in dem ich lebe, weggehen. Es ist zu eng, zu kleinbürgerlich, zu wenig innovativ. Das ist wie bei Jesus „ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ Spüre ich, dass mehr in mir steckt als ich in dieser Umgebung verwirklichen kann, brauche ich ein neues Betätigungsfeld und dafür eben Geld. Eine neue Umgebung ermöglicht mir Vieles, ich muss mich nur aufmachen. Da gibt es neue Gelegenheiten, neue Menschen, neue Ereignisse. Ich lerne vielleicht sogar einen Menschen kennen, der zu mir steht, mit dem ich leben will. Das ist übrigens das größte Glück, wenn ich spüren kann, dass ich nicht alleine durch diese Welt gehen muss. Da hat mir vielleicht das Geld eine Reise oder Ortsveränderung ermöglicht, aber glücklich macht mich dieser Mensch der zu mir hält.


Kategorie: Entdecken

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