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Evolutive Theologie des Gartens

Wenn ich die Natur in ihrem Urzustand betrachte, scheint alles so angelegt, dass es wachsen kann. Das gilt für Pflanzen, Tiere, Wälder wie auch für uns Menschen. Wir sind Teil dieser Evolution.

Bedingungen für Entwicklung

Es scheinen die Bedingungen so offen angelegt zu sein, dass mit ihnen überhaupt Evolution möglich wird und Einflüsse von außen zur Entfaltung beitragen können. Mit den Elementen Luft, Wasser, Sonne, Erde sind alle Bereiche der Natur einschließlich des Menschen miteinander verbunden. Ohne Hitze und Kälte, ohne Regen und Wind, ohne Sonne und Dunkelheit, ohne Erde und Luft würde diese Entwicklung nicht stattfinden können. Zu diesen Grundbedingungen kommt meiner Ansicht nach noch etwas hinzu was ich Intelligenz nennen würde, eine höhere Intelligenz, über die wir als Menschen nicht verfügen, denn wir sind noch weit davon entfernt, die Vernetzung der Prozesse auf unserem Globus und schon in unserem Körper in vollem Umfang zu verstehen.

Evolution vom Ziel her denken

Es scheint auch so, als seien diese Bedingungen auf ein Ziel ausgerichtet, auf ein Ziel, das für den Menschen ein Zusammenleben ermöglicht, welches auf Verständigung, Akzeptanz, Verantwortung und Freiheit beruht. Ein Ziel, mit dem wir der Natur ihre Entfaltung nicht nur ermöglichen, sondern auch hilfreich unterstützen. Denn erst wenn Freiheit und die anderen Bedingungen zu den vorhandenen Wachstumsbedingungen dazu kommen, ist für die Natur, wie für den Menschen Zukunft überhaupt möglich. Dafür müssen wir uns als zusammengehörig denken, zusammengehörig im kleinen Kreis der Familien, wie im großen Verbund der Völker, aber auch zusammengehörig mit den Pflanzen, den Wäldern, der Tierwelt. Das ist eine große Herausforderung an die geistigen und psychischen Fähigkeiten, die uns zu einem sorgfältigen und achtsamen Umgang mit der Natur führen. Erst mit der Einsicht, dass wir ohne diese Natur nicht überleben können sind wir innerlich bereit sind, diese nicht zu zerstören. Mit unserem Handeln bestimmen wir die Richtung, in die wir als große Gemeinschaft auf der Erde gehen wollen. Wir können nicht mehr „klein-klein“ denken, denn wir sind alle voneinander abhängig. Das hat uns die ökologische Herausforderung klargemacht. Es gibt nur eine Luft, nur ein Klima, ein Wasser, eine Erde. Soll es für alle Gerechtigkeit und Frieden geben? Soll Freiheit ein Gut sein, das jeder Mensch entfalten kann? Dann braucht es von jedem von uns Anstrengung, um diese Ziele auch durch ein konstruktives und achtsames Handeln zu unterstützen.

Mehr Vertrauen

Dieses Verständnis von Natur brauchen wir, damit wir ihren heilenden Kräften wieder mehr vertrauen und sie nicht durch unsere Technik behindern oder sogar zerstören. Denn jeder Eingriff durch chemische Keulen zerstört auch das Leben von Pflanzen, Tieren, Bäumen und Menschen. Glyphosat steht als negatives Symbol für einen zerstörerischen Umgang mit der Natur. Mit der chemischen Keule vernichten wir das „Unkraut“ das zum ökologischen Gleichgewicht auch der Insektenwelt unentbehrlich ist.
Immer noch vertrauen wir mehr auf chemisch hergestellte Medikamente als auf die Heilung durch Kräuter. Natürlich gibt es Medikamente, auf die wir nicht mehr verzichten können, aber viele Erkrankungen lassen sich durch gesundes Gemüse, Kräuter und Achtsamkeit für Heilungsprozesse vermeiden. Auch im technischen Bereich verschleudern wir unnötige Energie in Klimaanlagen anstatt zwei Bäume vor dem Haus zu pflanzen.

Natur lässt staunen

Wenn ich auf die Natur zugehe, dann muss ich nicht viel machen, denn alles ist für uns bereitet. Auch entwickeln sich die Pflanzen, Tiere und Wälder aus den angelegten Bedingungen selbst weiter. Sie passen sich sogar an wechselnde Voraussetzungen an. Ich kann immer nur staunen, wie kreativ und flexibel sich die Natur in meinem Garten selbst regeneriert, wie vielfältig sie sich aussät. Inzwischen wissen wir, dass der Mensch mehr als jedes Virus, jedes Bakterium schädigend in diese Natur eingreifen kann. Deshalb haben wir eine besondere Verantwortung, die bereits auf der ersten Seite der Bibel beschrieben wird. Manchmal frage ich mich bei all dem, was bereits vorhanden ist, ob es nicht jemanden geben muss, der das alles als großes sich selbst entwickelndes Projekt entworfen hat. Wenn es so jemanden gibt, dann hat er bereits die Gesetze in die Natur gelegt, mit denen sie sich selbst hervorbringt. Wenn ich mir das vor Augen halte, dann steigt in mir Dank auf und ich spüre große Verbindung zu den Pflanzen und Tieren, die mein Leben ermöglichen und mich in vielen Anforderungen unterstützen. Selbst Wissenschaftler stauen über das, was sie bei ihren Untersuchungen und Expeditionen entdecken, was alles schon war und ist.

Gehe ich davon aus, dass eine göttliche Hand im Spiel war, könnte das Ziel unseres Daseins darin bestehen, die eigenen Kräfte dafür einzusetzen, dass wir diese Evolution aus der wir selbst stammen, konstruktiv weiterführen.


Kategorie: Verstehen

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