Foto: hinsehen.net J.M.

Die Natur schenkt uns alles, was wir brauchen

In den nun 17 Jahren als Hobbygärtnerin komme ich immer noch ins Staunen, weil um mich herum wächst, was mein Körper braucht. Je mehr ich vom Gärtnern verstehe, desto vielfältiger kann ich mich ernähren. Kochen mit eigenem Gemüse ist ein Genuss.

Die Natur sorgt für uns. Zu jeder Jahreszeit gibt es bei uns in den Gärten und auf den Feldern genau die Früchte und Gemüsesorten, die unser Körper gerade benötigt. Auch jetzt im Winter sind Äpfel, Nüsse und nicht zuletzt die verschiedenen Kohlsorten und Wurzelgemüse Superfood für unsere Gesundheit.

Jede Jahreszeit hat ihr Gemüse

In meinem Garten wachsen noch Grünkohl, Rosenkohl, Lauch und Sellerie, die jetzt erst richtig groß werden. Sie fühlen sich wohl, wenn die Temperaturen sinken. Alle Sommergemüse, die es lieber warm haben, machen gerade schlapp. Jetzt sieht der Garten herbstlich aus, nicht mehr ganz so lebendig wie noch vor ein paar Wochen. Denn es mischen sich bereits Ockertöne zwischen das saftige Grün des Kohls.
Die Blätter der Feuerbohnen und Zucchini werden gelb. Es gibt noch ein paar kleine Früchte an den Pflanzen, aber die Zeit der Ernte ist bald vorbei. Sie haben in der ganzen Saison meinen Speiseplan bereichert. Jetzt kommen andere Gemüse zum Zuge. Erstaunlicherweise stehen die Tomaten noch in vollem Saft, für sie waren die trockenen, heißen Tage in den Sommermonaten eher eine Wohltat, als ein Schaden, denn sie sind noch grün im Blattwerk, an den Stängeln tragen sie auch noch immer viele große und kleine gesunde Früchte, die auf Sonne und Wärme warten, damit sie rot werden können. Wenn es nicht noch einen sonnigen Oktober gibt, muss ich sie vor dem Frost in der warmen Küche, zusammen mit einem Apfel eingewickelt oben auf dem Küchenschrank, wo es am wärmsten ist, nachreifen lassen. Es dauert dann schon noch einige Tage, manchmal auch Wochen bis sie die Farbe wechseln.

Heimisches Wintergemüse ist unser Superfood

Unsere heimischen Wintergemüse enthalten alles, was wir in der dunklen Jahreszeit für unsere Gesundheit brauchen. Es sind vor allem die Kohlsorten, aber auch Lauch und Sellerie, Topinambur und Rote Beete sowie die bereits oft in Vergessenheit geratenen alten Gemüsesorten wie Pastinaken, Rüben, Mangold etc... Auch der Feld- und Endiviensalat mögen es kühler, damit sie nicht so schnell schießen. Den Feldsalat habe ich erst Anfang Oktober eingesät, so dass er meinen Speiseplan durch den ganzen Winter hindurch mit Vitaminen ergänzen kann.
Der Grünkohl steht inzwischen in voller Pracht, aber er braucht noch Frost um seinen typischen leicht herb-süßlichen Geschmack auszubilden. Es ist ein Superfood, das viele Vitamine, Mineral-und Ballaststoffe enthält. Es wirkt in uns entzündungshemmend, unterstützt unsere Herztätigkeit und hält uns schlank, weil es kalorienarm ist, wenn wir ihn nicht mit fettem Fleisch zubereiten. Auch der Rosenkohl, wie alle anderen heimischen Wintergemüse, unterstützt uns in unserer Gesundheit während der kalten Jahreszeit. Es lohnt sich, wieder das regionale Wintergemüse in den Speiseplan aufzunehmen. Wir werden nicht nur satt, sondern bleiben auch während der Wintermonate gesund, mit genau den Inhaltsstoffen, die wir in dieser Zeit benötigen und schonen auch unseren Geldbeutel, denn Wintergemüse ist günstig. Außerdem tun wir konkret etwas für unsere Umwelt, denn die Transportwege sind kurz. Da es nicht lange gelagert werden muss, sondern frisch geerntet werden kann, bleiben die Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien erhalten.

Grünkohl einfrieren

Für den Grünkohl ist allerdings noch keine Erntezeit, denn er braucht Frost, um seinen besonderen Geschmack auszubilden. Wenn ich schon vor dem Frost von diesem Supergemüse essen will, dann ernte ich die unteren Blätter, putze sie und friere sie einen Tag in der Tiefkühltruhe ein. Nach dem Auftauen hat der Grünkohl seinen Geschmack und kann verarbeitet werden. Im Norden von Deutschland wird Grünkohl mit „Pinkel“ oder Kassler gegessen. Pinkel sind besondere Mettwürste, die dem Gemüsegericht einen deftigen Geschmack verleihen, allerdings den Kohl nicht mehr so kalorienarm sein lassen. Vegetarier oder diejenigen, die sich vegan ernähren, können sich ebenfalls am Grünkohl erfreuen, denn er schmeckt auch ohne Fleisch oder Wurst.

Selbst Gemüse anpflanzen

Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, von wo meine Lebensmittel herkommen und wie sie wachsen. Ich kann mit großer Achtung und Sorgfalt das Gemüse zubereiten, weil ich weiß, wie viel Arbeit darin steckt, um es bis zur Reife zu bringen. Ich kann mit Genuss essen, weil ich weiß, dass es nicht mit Blaukorn oder anderen nicht organischen Düngemitteln behandelt wurde. Aus diesem Grund habe ich vor Jahren begonnen, einen Teil meines Gemüsebedarfes selbst anzubauen. Dafür brauche ich nicht unbedingt einen Garten. Auch auf einem Balkon lassen sich diese Pflanzen ziehen. Was mir dann noch auf dem Speisplan, fehlt kann ich im Bio-Hofladen dazukaufen. Ich achte schon sehr darauf, dass ich mich mit heimischem Gemüse und Obst ernähre. Wir haben nämlich alles in unserem Land, was wir für unsere Gesundheit benötigen. Es ist außerdem ein kleiner Beitrag für die Umwelt und für das Überleben der Biobauern. Mit heimischem Gemüse bin ich gut bedient, denn ich bekomme alles, was ich für meinen Mineral- und Vitaminhaushalt brauche.  
Wer keinen Garten oder Balkon hat, kann trotzdem die Vielfalt der Vitamine und Mineralstoffe genießen, denn die Pflanzen lassen sich sehr gut auf der Fensterbank zu Sprossen ziehen. Der Anteil der Vitamine und Mineralien ist in diesen kleinen Pflänzchen sogar noch konzentrierter.

 

 


Kategorie: Entdecken

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