Wenn ich junge Menschen frage, was sie so in ihrem Leben nach der Schule vorhaben, dann höre ich häufig als Antwort: Erst einmal ins Ausland. Dagegen ist ja nicht zu sagen, denn Auslandserfahrungen und andere Sprachen sind für zukünftige Berufe unbedingt notwendig. Und dennoch scheint es mir, dass diese Jungen sich eigentlich noch nicht in diese Arbeitswelt trauen, sich noch eine Auszeit gönnen, sich nicht festlegen wollen. Warum auch immer? Ist es die nicht sichtbare Perspektive? Sind sie zu wenig vorbereitet auf die Probleme, die ihnen die Altvorderen hinterlassen und die sie in ihrer aktiven Lebensphase lösen müssen?
Der Aufbau des Landes ist abgeschlossen
Die Generation, die noch den Krieg erlebte, hatte es trotz der leidvollen Erfahrungen leichter, neue Perspektiven für ihr Leben zu definieren. Die Trümmergeneration hat aufgebaut, mit viel Gemeinschaftsengagement. Sie haben das Land in den Wohlstand geführt. Die Generation der heute 70 jährigen haben keinen Krieg erlebt, sind im Frieden und weitestgehend im Wohlstand, zumindest im stetigen Aufwärtstrend großgeworden. Wir haben inzwischen in Deutschland einen hohen Lebensstandard erreicht. Einzigartig auf der Welt. Ein funktionierendes Gesundheitssystem, ein überaus großzügiges Sozialsystem, ein Steuersystem und vieles mehr, was fast nicht mehr zu toppen scheint. Natürlich kann man alles noch verbessern, aber den großen Wurf nach oben gibt es wohl nicht mehr. Für die nächste Generation steht eher an, sich den Herausforderungen, den Schwierigkeiten zu stellen, die durch die Wohlstandsgesellschaft geschaffen wurden.
Die Probleme der fertigen Welt
Da ist die Digitalisierung, die große neue Probleme für die Freiheit der Menschen aufwirft. Es gibt nach wie vor die Unsicherheit bei ökologischen Fragen, wie und was muss geschehen, dass Atomkraftwerke von allen abgeschaltet werden, dass es einheitliche Normen europaweit langfristig weltweit in der Landwirtschaft gibt? Wie wollen wir die Flüchtlingsprobleme so lösen, dass sie nicht gegen die Menschenrechte verstoßen? Was passiert auf dem Arbeitsmarkt und mit den Menschen wenn Roboter die vielen einfacheren Arbeitsplätze ersetzen? Wie können sie auf den Vormarsch des Islams reagieren, wo sie fast keine christlichen Wurzeln mehr haben?
Die Chance liegt in den Werten
Wenn das „Mehr vom Gleichen“ nicht Entwicklung verspricht, dann muss es etwas anderes geben, für das sich mein Lebenseinsatz lohnt. Vielleicht liegen darin die Hemmnisse aber auch die Chancen und Perspektiven für die jetzt Zwanzig- und Dreißigjährigen, nämlich Problemlöser zu werden? Sich kreativ für die „Gesundheit“ der Welt einzusetzen, Werte wieder ins Spiel zu bringen, für die es sich lohnt zu arbeiten?
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