Wenn wir nicht aus Zufall, sondern uns gewollt in dieser Natur vorfinden, dann gilt das auch für jede Pflanze und jedes Tier. Das zeigt sich direkt an unserem Körper. Ohne die Milliarden Bakterien in unserem Darm würden wir nicht überleben. Die verschiedenen Bakterienstämme ergänzen sich und werden von Viren kontrolliert, die eingreifen, wenn sie eine überschießende Vermehrung feststellen. Es gibt also nicht nur für unseren Körper, sondern auch unter unseren Mitbewohnern, der Darmflora, eine ordnende Kraft. Eine Kraft muss auch das Zusammenspiel der Bakterien, der Pilzgewächse, der Tiere und Pflanzen in einem Wald oder einem Korallenriff moderieren. Diese Kraft haben Menschen schon immer gespürt und sie früher einer himmlischen Macht zugeschrieben. Die Naturwissenschaften und die Beobachtungen von Förstern und Gärtnern sehen die Kraft heute anders am Werk, eher koordinierend, das System immer wieder ins Gleichgewicht bringend. So gehören Wölfe in ein Ökosystem, damit die Wildschweine nicht Überhand nehmen. Sie sind von ihren Instinkten so programmiert, dass sie Menschen nur angreifen, wenn diese auf dem Boden liegen. Dass eine Schafherde klein gehalten werden muss, liegt nicht in der Logik der Besitzer, jedoch in der des Ökosystems.
Woher weiß die Natur, welches Neue zu ihr passt?
Die gängige Beschreibung der Evolution ist plausibel, jedoch erklärt sie nicht, warum das Ganze funktioniert. Auf der einen Seite steht der Zufall. Äußere Einflüsse bewirken nicht gezielt, sondern willkürlich Veränderungen an den Genen. Auf der anderen Seite wirkt eine strenge Auswahl, die nach einem harten Kriterium den größten Teil der Veränderungen aussiebt. Kriterium ist, ob die Veränderung des Genoms einer Pflanze oder eines Tiers weiterführend ist. Das zeigt sich daran, dass das Lebewesen mit dieser Veränderung besser mit der Umwelt zurechtkommt. Es gibt viele Milliarden Veränderungen. Irgendwie weiß die Umwelt, was besser zu ihr passt. Das ist auch das Modell der Marktwirtschaft. Deshalb scheint as Zusammenspiel von Zufall und Selektion, also Aussieben plausibel. Wenn Benzin teurer wird, dann verkaufen sich Autos mit weniger Spritverbrauch besser. Das "tun" sie aber nicht aus sich selbst heraus sondern weil die Menschen mit Intelligenz ausgestattet sind und ausrechnen können, ob der Kauf eines Neuwagens sich schon lohnt oder erst in zwei Jahren Geld spart. Eine ähnliche Intelligenz wirkt auch bei Pflanzen und Tieren, denn die Umwelt ist ja so eingerichtet, dass die einen Lebewesen in ihr sehr gut zurechtkommen, die anderen weniger. Weil sie nicht so lebenstüchtig sind, können sie nicht so viele Nachkommen großziehen. Wenn sie jedoch besser in die Umwelt passen, vermehren sie sich mehr. Wir können das an den Afrikagänsen beobachten. Die gab es früher an unseren Flüssen nicht. Die wenigen, die „immigriert“ sind, können sich offensichtlich besser vermehren als die Kanadischen oder die Graugänse. Das passiert wie von selbst, setzt aber eine Umwelt voraus, die diese Lebewesen unterstützt. Noch mehr ist notwendig. Denn Umwelt und Lebewesen müssen nicht nur aufeinander abgestimmt sein, sondern sich zusammen entwickeln. Denn mit einer neuen Tier- oder Pflanzenform ändert sich die Umwelt. Das muss immer neu aufeinander abgestimmt werden. Das scheint aber nicht so zu funktionieren wie die vom Menschen konstruierte Technik, so z.B. die Versorgung mit Elektrizität über Messgeräte und Schaltpulte geregelt wird. Das "System Natur" braucht solche externen Steuerungssysteme nicht, sie macht das wohl aus sich heraus.
Lebewesen werden nicht wie Autos gesteuert
Ein Auto ist ebenso wie ein Lebewesen auf seine Umwelt abgestimmt. Mit der Entwicklung der im Auto verbauten Technik wurden die Straßen ausgebaut. Das Navy führt das Fahrzeug noch näher an die Straßen heran, demnächst wird es durch Sensoren, die wie Augen das Umfeld abtasten, gesteuert. Das, was menschliche Intelligenz entwickeln konnte, „kann auch die Natur. Es gibt Hinweise und die Wissenschaftler werden noch viele weitere entdecken, dass die Abstimmung zwischen den Lebewesen von diesen selbst gesteuert wird. Das geschieht mit den Wölfen oder den Viren, die in unserem Darm ein Überschießen einzelner Bakterienstämme stoppen. Es passiert auch in den Lebewesen, sogar an entscheidenden Übergängen. Die befruchtete Eizelle teilt sich und die durch Teilung sich vermehrenden Zellen wissen nach der 16. Teilung, dass sie sich ab jetzt differenzieren und sich nicht mehr weiter vermehren, sondern drei Keimblätter entwickeln, das Entoderm für die inneren Organe; das Mesoderm für den Bewegungsapparat, die Muskeln und das Blutsystem; das Ektoderm für das Nervensystem und die Haut. Das scheint nicht im Genom programmiert zu sein, sondern durch die Wechselwirkung der Zellen zu entstehen. Diese gegenseitige Einflussnahme der Lebewesen, die sogar auf der Ebene der Zellen zu beobachten ist, bringt uns dem Verständnis der Naturvorgänge sehr viel näher.
Der Mensch kann sich angstfrei in die Natur einbetten
Die Forschungen dienen der medizinischen Wissenschaft und ermöglichen sehr viel gezieltere Behandlung von Krankheiten, die oft durch Ungleichgewichte in unserem Körper, die vor allem in unseren Essgewohnheiten und der Belastungen der Luft verursacht sind. Sie begegnen auch einer alten Menschheits-Angst, nämlich das die Natur uns feindlich gegenübertritt, wir uns vor der Natur schützen müssen. Diese Ängste sind durch Corona verständlicherweise wieder genährt worden. Wir verstehen die Funktion der Viren noch zu wenig. Sie scheinen eine Funktion im Gesamten der Natur zu haben. Sie zeigen sich nicht insgesamt als Feinde, sondern scheinen mit Corona aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Deshalb sollten sie unser Vertrauen, dass die Natur als Ganzes funktioniert, nicht erschüttern, sondern der Forschung neue Blickwinkel ermöglichen, um die Funktion der Viren besser zu verstehen. Ansatzweise versteht die Wissenschaft bereits das große Wechselspiel von Milliarden Lebewesen in unserem Körper, das zu unserer Lebensgrundlage gehört. Wir müssen uns nicht in die Technik „einmauern“, sondern können uns in die Natur neu einsenken.
Zur Entwicklung des Embryos Vom Ei zum Embryo, der Zufall stellt die Weichen
Zu Corona als Beispiel für Evolution: Corona – Produkt der Evolution
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