Eigentlich will niemand der Spielverderber sein. Die Großen erkennen oft nicht, wie sehr sie mit ihrem Schimpfen nerven und die Kleinen spüren, wie sehr die Großen gerne mal wieder Kleine sein wollen. Das Buch von Berenike Oppermann, die die Texte schrieb und Elisabeth Kihßl, die die Bilder malte, ist eine Ermutigung für Kinder und eine heilsame Erinnerung für Erwachsene: „Trotzdem mögen meine Mama und ich genau dasselbe. Aber nur jetzt. Denn meine Mama ist ja groß und ich bin klein.“ Eltern und Kinder können sich in diesem Augenblick einfach so geben, wie sie sind, denn die Eltern waren auch mal klein: „Ich wette, meine Mama hat die lustigsten Ideen gehabt. Und mein Papa war überhaupt der Wildeste.“
Es macht Spaß, die Bilder zu betrachten, die mal fröhlich und mal traurig wirken, die kindliche Naivität und gleichzeitig Lebensfreude und kindliche Kraft spüren lassen. Das Lesen ist wie eine Meditation, eine Betrachtung; wer mit Kindern Umgang hat, kann sich vorstellen, wie die Kleinen mit ihren Fingern auf dies und das zeigen und ganz neue Geschichten erzählen. Kinder werden dieses Buch lieben, weil es sie bestärkt und Erwachsene werden das Buch in die Hand nehmen, um mal wieder zu träumen wie früher, als der Tisch kein Tisch war, sondern das wunderschönste Segelboot. Sollten Eltern und Kinder das Buch gemeinsam anschauen, dann ist es nicht mehr langweilig. Die Großen sind keine Spielverderber und wollen es auch lustig haben. Empfohlen für Kinder von 4 Jahren an bis uralt.
Berenike Oppermann, Elisabeth Kihßl, 2018. Wir wollen doch nur spielen. Innsbruck: Tyrolia, € 14,95
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