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Welcher Zufall erhält uns am Leben

Es ist erstaunlich, was uns die Natur über das Jahr hindurch anbietet. Kirschen gibt es nicht zur gleichen Zeit wie Pflaumen und im Herbst wird mehr als im Sommer reif, damit wir Vorräte für den Winter einlagern können. Die Kälte sichert dann noch, dass die Früchte länger halten. Das alles in einer Natur, in der sich das Lebendige aus einzelnen Zellen über Jahrmillionen entwickelt hat.

Es ist erstaunlich, was uns die Natur über das Jahr hindurch anbietet. Kirschen gibt es nicht zur gleichen Zeit wie Pflaumen und im Herbst wird mehr als im Sommer reif, damit wir Vorräte für den Winter einlagern können. Die Kälte sichert dann noch, dass die Früchte länger halten. Das alles in einer Natur, in der sich das Lebendige aus einzelnen Zellen über Jahrmillionen entwickelt hat. 

Wer fügt das Leben zusammen?

Die Pflaume weiß nicht, dass wir sie nicht nur als Nahrung brauchen, sondern auch wegen der Vitamine. Der Salbei lebt einfach vor sich hin. Wir nutzen ihn als Gewürz und wissen, dass er Bakterien bekämpft. Weil bereits die ersten Generationen in der Menschengeschichte dieses Zusammenspiel beobachtet, kamen sie auf die Idee, dass ein ordnender Geist hinter dem Zusammen der Pflanzen und Tiere stehen muss. Über den ganzen Erdball werden Schöpfungsmythen erzählt. Die Erzählungen erklären das Wirken eines größeren Geistes so, dass dieser jede Pflanzen- und Tierart einzeln geformt hat. Bis dann Darwin erkannte, dass sich die Lebewesen auseinander entwickelt haben. Funde früherer, inzwischen ausgestorbener Lebewesen zeigen, dass jede komplexere Form aus einer einfacheren Zellorganisation kommt. Das Leben schafft sich sozusagen selbst. 

Sich als Teil des Lebendigen fühlen

Wahrscheinlich haben sich die Menschen vor dem technischen Zeitalter in diesen großen Zusammenhang alles Lebendigen eingebettet gefühlt und sich zugleich als anders erlebt. Auf den ersten Seiten der Bibel wird das in einem Bild deutlich gemacht. Dem ersten Menschen werden die verschiedenen Tierarten vorgestellt, ob er eines der Tiere als Partner wählen könne. Sein Gefühl zeigt Adam, dass er eine Partnerin braucht. Gott formt aus seiner Rippe die Frau und Adam kann sagen: „Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch;“ auch wenn Hunde, Pferde und weitere Haustiere zu seinen Gefährten geworden sind.
Nachdem die Technisierung unserer Lebenswelt die gesamte Biosphäre bedroht, kehren wir zu der vertechnisieren Sicht zurück. Wir sind selbst Teil der Biosphäre. Wir erkennen immer deutlicher, dass wir nur in Partnerschaft mit allem Lebendigen selbst überlebensfähig bleiben. 

Naturfilme im Fernsehen erzählen die Mythen der Völker weiter

Wir können die Zusammenhänge des Lebendigen nicht mehr einfach mit den Mythen der Völker erklären. Wir können aber der Ahnung nachgehen, dass hinter den Zufällen noch eine Macht wirksam ist, die alles in Beziehung setzt und aufeinander abstimmt. Diese Ahnung ist auch ein Antrieb für die Naturwissenschaften, herauszufinden, wie das Leben insgesamt funktioniert. Die großartigen Dokumentationen über Landschaften und Lebewesen lassen uns erfahren, dass wir zu allem dazu gehören.

Es ist eine besondere Sorte Zufall, die uns zum Teil des Lebendigen macht, so dass unser Leben vom Zusammenspiel unzähliger Lebewesen getragen wird.



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