Ohne Erdumdrehung würde eine Seite der Erde ohne Pflanzenwuchs sein, denn damit Pflanzen wachsen, müssen sie sich den Kohlenstoff aus der Luft holen. Dort gibt es ihn nur mit Sauerstoff eng verknüpft. Um diese Bindung aufzulösen, brauchen die Pflanzen Licht. Nur dieses Beispiel zeigt: Wir leben in einem fragilen Gleichgewicht. Wir mussten auch lernen, dass zu viel Kohlendioxyd in der Luft unsere Atmosphäre so erwärmt, dass alles aus dem Gleichgewicht gerät.
Leben hat Gleichgewicht als Basis
Die Hitze macht uns deutlich, dass wir auf einem besonderen Platz leben, eingehüllt durch eine Stratosphäre, die die tödlichen Strahlungen abhält, in einem Luftraum, der unsere Körpertemperatur ermöglicht, auf einigen Kontinenten, die aus dem Wasser ragen. Wenn die Meere und die Luft nicht in Harmonie miteinander stehen, dann gibt es zu wenige oder zu viele Niederschläge.
Was wir an der Oberfläche deutlich spüren, verbirgt sich in der Materie selbst. Wäre sie anders gebaut, gäbe es auf diesem Planeten keinen Kohlenstoff und damit zumindest dieses Leben, das auf der Variationsbreite dieses Elementes aufbaut. Kohlenstoff ist ein Atom, das Knochen genauso hervorbringt wie Hormone, Muskeln und die Bläschen der Lunge und nicht zuletzt die Milliarden Nervenzellen, die unseren Darm geheimnisvoll umhüllen und deren Ressourcen im Gehirn wir niemals ausschöpfen.
Auf diesem Gleichklang der Elemente basiert unser geistiges Leben. Sind wir deshalb in unseren Gefühlen, so empfindlich, trauen wir den eigenen Gedanken nicht und oft auch nicht denen der anderen, weil alles so fragil ist?
Das Gespür für den Rhythmus zurückgewinnen
Wir haben versucht, mit der Technik die Natur zu bändigen. Fast den ganzen Tag sind wir von Beton, Glas, von Mikrowellen, von den digitalen Kommunikationsmedien umhüllt. Vielleicht kommen wir in diese Gefühlslagen, weil wir den Rhythmus des Sonnenbahn nicht mehr spüren. Wenn wir aus dem Rhythmus herausfallen, weil wir den Unterschied zwischen Hell und Dunkel einebnen, immer die gleiche Temperatur um uns haben, Sommers wie Winters das Gleiche essen, werden wir bald nur noch fähig sein, immer das Gleiche nur noch mechanisch abzuwickeln.
Burnout als Symptom
Das „Ausgebranntsein“ ist eine seltsame Krankheit, die nicht mehr in das Schema, wie wir bisher Krankheiten verstanden haben, passt. Es gibt kein Medikament, mit dem man zumindest die Symptome abstellen könnte, man kann sie auch nicht operieren. Burnout ist eine tiefgreifende Störung des Biorhythmus. Am Ende bekommt die Nebenniere nicht mehr von Gehirn das Signal, das Aktivitätshormon Cortisol zu bilden, von dem wir 50mg am Tag brauchen. Zu wenig Schlaf ist die Ursache. Denn das Hormon wird in der zweiten Nachthälfte produziert. In der ersten Nachthälfte wird der Körper von den Stoffwechselresten des Tages gereinigt, u.a. mittels des Schlafhormons Melatonin. Dieses wird aus dem Neurotransmitter Serotonin gebildet, dessen Fehlen uns weniger leistungsfähig und auch weniger gut gestimmt sein lässt. Während man Cortisol verabreichen kann, geht das bei Serotonin nicht, denn die Hirnschranke lässt es nicht durch. Bewegung bringt die Aminosäure ins Hirn und würde auch zu einem besseren Schlaf führen. Jeder, der von Cortisolmangel in Antriebslosigkeit und Depression getrieben wurde, weiß, dass unser Wohlbefinden und unsere Leistungskraft einem abhandenkommen können.
Die brennende Sonne wie auch das Ausgebranntsein heißen, dass wir zu unserer Biologie zurückkehren müssen. Sich einigeln in der Technik überfordert unsere eigene Biologie und den Boden und die Luft.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!