Von Augsburgbesuchern hört man wie von Augsburgern den Rat, unbedingt in die Kirche St. Moritz zu gehen. Betritt man den Raum, wird man erst einmal von weißen Wänden wie geblendet, lässt man die Augen herumwandern, bleiben sie an großen Holzfiguren hängen. Das Weiß lässt sie wie schwebend dem Besucher entgegenkommen. Eher schemenhaft kommt aus dem Altarraum eine Person in das Langhaus. Sie ist so weit weg, dass sie wie schemenhaft wirkt. Man muss schon bis an die Altarstufen zu gehen, um Christus zu erkennen. Schon die Ausdruckskraft der barocken Holzplastiken bringen Bewegung in den Raum, der mit schnellem Schritt eilende Christus lässt den Besucher erwartungsvoll stehen bleiben. Dann setzt man sich, um das Ganze auf sich wirken zu lassen.
Der Engländer John Pawson hat diese im Krieg zerstörte Barockkirche als anti-Barock gestaltet, nur einige Holzplastiken sind aus dem Erbe übernommen worden. Die Christusfigur wurde von dem Barockbildhauers Georg Petel geschaffen. Die Kirche liegt in der Stadtmitte, wenige Meter vom Rathaus entfernt.
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