Foto: Kathedrale von Amiens, hinsehen E.B.

Glück erfahren

Glück als Gegengewicht zu der verwirrten und gewalttätigen Welt. Die Suche danach wurde in einem Gesprächskreis gesucht, nachdem wir uns mit der depressiven Seite der Situation beschäftig haben. Das Motiv war: Depression macht die Welt nicht besser. Es muss noch etwas Anderes geben.

Die Entwicklungen und menschliche Taten, die das Glück infrage stellen, die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, der Zerfall der Staatlichkeit und die Polarisierung in vielen Ländern, die auch Deutschland erreicht hat, war Ausgangspunkt, sich mit dem Glück zu beschäftigen. Wie nicht depressiv werden, wenn die Konflikte weiter zunehmend. Riten, die aus sich heraus leben, unterstützen dieses Vergrauen. In der Kindheit, die einige als  Glück kommt und geht bald wieder. Wir sprechen von erhaschen. Auch wenn wir es nicht selber machen können, wir können innerlich auf glückliche Momente zugehen. Ein Gesprächskreis im Augustinum in Bad Neuenahr hat diese Erfahrungen und Beobachtungen zusammengetragen. Dieser trifft sich monatlich am Sonntag nach der Eucharistiefeier.

  1. Zufriedenheit ist wie die Landebahn von Glückserfahrungen. Denn meist drängt sich das Glück nicht auf. Wer zufrieden ist, nimmt es deutlicher wahr. 
  2. Zusammenhalt erleben führt zu Glückserfahrungen. Die stabilere Gemeinschaft ist die Familie, weil sie drei und mit Urenkeln manchmal vier Generationen zusammenführt. Für die Ältesten bleibt von allen Gruppen oft die Familie als letzte Gemeinschaft. Dauerhafte und belastbare Freundschaften sind ein Boden, auf dem Glück wächst.
  3. Sich aufgehoben fühlen ist ein Glück, das sich nicht verabschiedet.
  4. Humor schließt das Herz auf, ebenso Musik, so dass Glück öfters wahrgenommen wird.

Im Nationalsozialismus, den einige erlebt hatten, erhielten sie als Kinder Rückhalt in der katholische Ritengemeinschaft. Diese Einwurzelung in eine tragfähige Weltordnung konnte kaum ohne Einbrüche wirksam bleiben. Sie scheint sich in unserem Land verabschiedet zu haben. Auch wenn sie sich in Deutschland weitgehend aufgelöst hat, je mehr man sich einer weltweiten Kirche zugehörig fühlt, desto eher lässt sich die Situation in Deutschland ertragen. 

Ein Buch von Manfred Lütz hilft, in Schwierigkeiten nicht emotional unterzugehen. Es gibt ein Vertrauen, den Schwierigkeiten standhalten zu können. Der Titel des Buches entspricht nicht der differenzierten Darstellung der Herausforderungen, die die Tür zu Glückserfahrungen trotzdem offenzuhalten:

Manfred Lütz, “Wie sie unvermeidlich glücklich werden. Eine Psychologie des Gelingens”


Kategorie: Entdecken

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