Klimawandel und Inflation

Nicht erst der Ukrainekrieg hat die Inflation für Viele zum Problem gemacht. Bereits schon länger führt der Klimawandel zur Geldentwertung. Es erfordert von Bürgern und Politikern einigen Mut, sich einzugestehen, dass der heutige Wohlstand nämlich so nie wirklich existiert hat.

Wir haben zumindest zum Teil über unsere Verhältnisse gelebt und die Folgen unseres Wirtschaftens nicht genügend berücksichtigt. Daraus ist ein langfristig wirkender Faktor Infaltiosn-treibend, der Klimawandel

Der Klimawandel treibt die Inflation an

Das Potsdamer Institut für die Erforschung von Folgen des Klimawandels schätzt den Anstieg der Inflation in Deutschland, der auf den Klimawandel zurückzuführen ist, bis 2035 auf etwa 1,18 Prozent im Jahr. Diese Inflation käme noch zu der ohnehin zu erwartenden hinzu.
Grund hierfür ist der Klimawandel. Dieser verursacht in der Landwirtschaft sehr hohe Kosten, da das Wetter immer unberechenbarer wird. Längere Perioden der Trockenheit wechseln sich mit heftigen Starkregen ab und vernichten in weiten Landstrichen ganze Ernten, Vegetationszonen und -grenzen verschieben sich. Wassermangel wird in weiten Gebieten Europas zum Problem. Manche Lebensmittel müssen dann aus anderen Kontinenten nach Europa importiert werden.
Folge hiervon sind höhere Kosten zur Bewässerung, Lagerhaltung, Transport und Versicherungen. Die Umstellung auf Biolandwirtschaft soll die Produktion zwar widerstandsfähiger machen, kostet aber auch erheblich mehr. Neue Züchtungen von Nutzpflanzen sowie neue Produktionsmethoden können zwar ebenfalls hilfreich sein, sind aber auch teuer und lösen das Problem nur zum Teil.
Die höheren Kosten werden sich also auch in höheren Preisen niederschlagen, wir haben es hier ähnlich wie bei Preissteigerungen für Energie mit einer Angebotsinflation zu tun, die angebotenen Waren kosten mehr.

Warum kommt es zum Klimawandel?

Grund für den Klimawandel und dessen Folgen sind nach gängiger Lehrmeinung sogenannte externe Effekte, englisch Spillovers. Das sind die Folgen des Tuns und Unterlassens von Personen, Firmen und Staaten auf andere, etwa die Luftverschmutzung durch eine Fabrikanlage oder ein Störfall in einem Kernkraftwerk. Bisher gibt es keine Rechtsgrundlage, diese Kosten den Verursachern anlasten zu können. Es ist auch eine Machtfrage der Staatengemeinschaft, wer international entscheidet, was ein Risiko ist, wer die Schadenshöhe definiert und wie Rechtsansprüche begründet und durchgesetzt werden können. Die Folgen des Klimawandels oder von schwerwiegenden Industrieunfällen können weder zeitlich noch räumlich eingegrenzt werden, da diese Entwicklungen nicht oder nur sehr schwer rückgängig gemacht werden können. Entscheidungen, wie diese Probleme angegangen werden, betreffen auch zukünftige Generationen, deren Lebensumstände in hohem Maße heute gestaltet werden. Diese Menschen haben aber kein Mitspracherecht. Das stellt die Demokratie infrage.

Vermeidung von Klimawandel kostet Wohlstand

In der Wissenschaft ist heute die gängige Lehrmeinung, dass der CO2 Ausstoß den Klimawandel maßgeblich befeuert. Es soll daher über Landesgrenzen hinweg ein Handelssystem errichtet werden, in dem Verschmutzungsrechte mit CO2 gehandelt werden. Ziel ist es einen Preis je ausgestoßene Tonne CO2 zu finden, der die Umweltschäden kompensiert oder auf ein erträgliches Maß herunterschraubt.
Da Unternehmen und Privatpersonen bisher noch nicht für ihren CO2 Ausstoß bezahlen mussten, stellt dies einen neuer Kostenfaktor dar, der in der Industrie zu höheren Preisen führen wird. Die höheren Kosten zur Vermeidung oder Verlangsamung eines weiteren Klimawandels werden also noch zu der Inflation hinzukommen, die schon jetzt wegen schlechterer Ernten und Naturkatastrophen zu erwarten ist. Das Bruttosozialprodukt wird aber zunehmen, da die notwendigen Maßnahmen zur Verminderung des Klimawandels in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung mit eingehen, da diese bezahlt werden müssen. Die Ursprüngliche gesunde Umwelt musste nicht bezahlt werden, ging somit auch nicht in die Berechnung des Bruttosozialproduktes ein. Das nennt man in der Wirtschaftswissenschaft Schlaraffenparadoxon und sollte auf keinen Fall mit Wohlstand verwechselt werden.

Link
Inflation seit 2008: Inflation nicht erst seit dem Ukrainekrieg


Kategorie: Analysiert

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang