Michaelskirche Hildesheim, Foto. hinsehn.net E.B.

Dämonisches hält die Kriegsgegner gefangen

Das umkämpfte Palästina ist Ursprungsidee der Friedensidee. Jedoch finden die Menschen dort nicht in die Ebene des Denkens und Fühlens, auf der Frieden entstehen kann. Sie sind vom Kain-und-Abel-Syndrom besetzt. Es scheinen dämonische Kräfte zu sein, die die Menschen an den Hass fesseln.

Wir gehen nicht mehr davon aus, dass es böse Geister gibt. Aber es gibt einen bösen Geist, Er wird an seiner Auswirkung erkennbar, denn er lässt viele Zivilisten sterben. Wenn man in diesem Zusammenhang von Dämonen spricht, dann von Kräften, die nicht aus dem Menschen kommen. Der „besessene“ Mensch ist nicht frei. Das wird auch an der Wirkung deutlich. Oder wie ist es möglich, wenn Menschen den Tod auch ihrer Soldaten hinnehmen, weil eben Viele sterben müssen, wenn es Krieg gibt. Das in der Weltgegend, in der der Glaube an nur einen Gott entstanden ist. Denn aus dieser Erkenntnis folgt logisch, dass allen Menschen deshalb ein Lebensrecht zuzugestehen ist, weil sie alle zu dem gleichen Gott gehören. Das gilt für die Christen, denn Jesus,selbst Jude, betet zum Gott Abrahams. Auch der Koran bezieht sich auf Moses und weitere Personen der Bibel. Er nennt Gott sogar mit einem Namen, mit dem die Juden bereits Gott ansprachen. Allah kommt von dem hebräischen Gottesnamen Elohim.

Beide führen Krieg

Diese Gefangenschaft im Hass aufeinander ist die Ursache des Krieges. Wir nennen das immer noch teuflisch und sollten daraus die Konsequenz ziehen, die Ursache der jahrzehntelangen Feindseligkeit wenigstens zu verstehen. Dann wird schnell deutlich, dass es nicht reicht, Israel das Recht auf Selbstverteidigung zuzugestehen. Das bringt den Hass nicht zum Erliegen. Zumal die Regierung der Juden damit rechnet, dass die Angriffe der Hamas periodisch wiederkehren. Aber dieser Gegner will erst dann aufhören zu kämpfen, wenn der Staat Israel zerstört ist. Aber auch dann würden die Kämpfe weitergehen. Denn würden die Juden ihres Staates beraubt, würden sie wie die Hamas jetzt den Staat bekämpfen. Der Krieg ginge endlos weiter. Die Dynamik, die im Hass wirkt, hat die Bibel bereits im 4. Kapitel analysiert.

Ich kann nicht leben, so lange der andere da ist

In der Kain und Abel Konstellation wird die Dynamik an einem Geschwisterkonflikt beschrieben. Kain fühlt sich von Gott benachteiligt. Er glaubt, Gott bevorzuge Abel. Um das Wohl Gottes zu gewinnen, tötet er seinen Bruder. Dann, so seine Idee, müsse Gott ihn lieben. Er erhält von Gott diese Warnung:

Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn!

Gott greift nicht ein

Beide Konfliktparteien berufen sich auf Gott, der ihnen dieses Land gegeben habe. Weder Israel mit den USA im Rücken noch die Hamas und die Hisbollah als Vorposten Irans haben die Möglichkeit, den anderen zu unterwerfen. Zwischen Russland und der Ukraine führt die gleiche Konstellation ebenso zum Tod vieler Menschen. Der dämonische Geist verhindert offensichtlich, dass die Frage entsteht: rechtfertigt der Kampf um die Vorherrschaft den Tod junger Menschen? Religiös stellt sich Juden wie Palästinensern die Frage: will Gott den Tod so vieler Menschen, sind doch beide die Geschöpfe des einen Gottes. Diese Frage müssen wir ihnen stellen

Die Christen müssen Vieles aufarbeiten

Das Kain-und-Abel-Motiv war bei den Christen in den Konfessionskriegen wirksam. Es durfte nur eine Konfession geben, die andere musste verschwinden. Um diese Konstellation im Nahen Osten zu überwinden, ist es nicht friedensorientiert, wenn der Westen Israel einseitig in seinem Existenzrecht anerkennt. Offensichtlich sind damit die Christen unter den Palästinensern nicht im Blick. Ihre Rolle müsste gestärkt werden. Schon das Prinzip der Gerechtigkeit verlangt, dass die Palästinenser ein Wohnrecht bekommen. Der Westen und seine Christen dürfen nicht zulassen, dass Israel den Palästinenser keinen Staat zugesteht, sondern sogar Siedlungen im Westjordanland baut. Auf theologischer Ebene muss Israel die Frage gestellt werden, ob sie Gott, Elohim-Allah, zu ihrem Stammesgott herabstufen, der die Ausdehnung seines Herrschaftsgebietes erlaubt. Es sind die religiösen Juden, die die Gründung von Siedlungen auf dem Gebiet der Palästinenser betreiben, weil die Gebiete früher zu dem Israel gehörten, das mit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 endete. Religion spielt auch deshalb eine entscheidende Rolle, weil die Muslime davon ausgehen, dass sie Jerusalem in ihr Herrschaftsgebiet zurückholen müssen. DAS ist eine Option Khomeinis, die die Ajatollahs weiter verfolgen.

Der Westen muss entschiedener auftreten und der Dialog muss diese Themen unter religiöser Perspektive zur Sprache bringen auch auf staatlicher Ebene, denn die muslimischen Staaten verstehen sich als religiöse Institutionen.

Mehrere christliche Gruppen und Instiutionen haben an westliche Theologen und Kirchenleitungen ihre Sicht des Konflikts adressiert. Diese Stimme zeigt nicht nur, dass diese Christen auch unter dem Bombardement leiden. Eine Kirche ist zerstört worden. Ihr Verhältnis zu Israel ist mehr als kritisch. Ihre Stellungnahme findet sich hier: Christen aus dem Gazastreifen melden sich zu Wort


Kategorie: Analysiert

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